Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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#1

Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 11:17
von Jay | 788 Beiträge | 695 Punkte

Hi,

aus der aktuellen Berichterstattung in den Medien weiß man, was Gastronomen nervös macht (analog zum Slogan eines Elektro-Haushaltsgeräteherstellers: "Bauknecht weiß, was Frauen wünschen").

Nun sind sie ja schon vorgekommen, die pikierten Äußerungen & naserümpfenden Blicke, wenn jemand auch nur in der Food-Zone eines Supermarktes BFiges Entree´ tätigt, um Frischobst & -gemüse zu erstehen - & wenn Verkäufer & Food-Department-Manager das nackte Fahrgestell von Zeitgenossen wie unsereins nicht mögen [obwohl dieses ja locker 1,5 m & mehr (höhenmäßig) von der Ware in den Regalen entfernt ist], fällt dann schon gerne die Standard-[Um den Brei-'Rumrede]-Wortdimension "Hygiene". Jörg(FFB) hat hier 'mal eine nette Inversion von formalem-Wort-Bedeutungsträger (& seitens des Gegenübers beabsichtigten Bedeutungs-Sinn´s gebracht: "Gut, daß Sie mich warnen! Tja, wenn´s bei Ihnen so unhygienisch ist, daß man sich da von den Böden Hautpilze oder sonstwas holt, mach' ich natürlich gleich kehrt & kaufe woanders ein!" ...

Sicherlich haben unsere geschätzten Leser aber längst verstanden, worauf ich eigentlich hinauswill. Die Reaktion der Gastronomen & solcher -Unternehmerverbände in Bayern ist ungewöhnlich & überaus nervös, die gesamte heutige Tagespresse in "meiner" Region (München) ist voll von dem Thema.

Die Frage ist, ob die Hygiene-Kontrolleure (& Güteklassen-Titelverleiher) tatsächlich nur in Küche & Lager 'rumäugen, ob da nicht Gammelfleisch mit längst abgelaufenem Haltbarkeitsdatum zu Wienerschnitzel verarbeitet wird, Salat von Fliegen & Spinnen betappt wird, die vorher in Tierkot saßen oder Salmonellen doch nicht so ganz zuverlässig vom [Sich in Geflügel einnisten] ausgesperrt sind - oder ob da nicht vielmehr der gesamte jeweilige gastronomische Betrieb mehr 'ganzheitlich' auch nach dessen sonstigen Usancen gefilzt & beurteilt wird, also solchen, die sich nicht nur auf auf den Bereich von Lebensmittellagerung, -verarbeitung & -darreichung (also auch, daß Geschirr, Gläser & Besteck sauber gespült sind) erstrecken.

Genug der geschwollen-wissenschaftlichen Darstellung & Formulierung. Klartext: Kann sich die allgemeine Nervosität unserer Gastronomie-Unternehmer dahingehend entwickeln, daß man - aus Angst, von den Hygiene-Ratings-Gurus schlechter beurteilt zu werden (wenn man BFige Gäste 'zuläßt') - sich zu (statistisch) deutlich mehr BF-Verboten versteigt?

Jedenfalls ist meiner Wenigkeit da nicht ganz wohl, & ich bin ebenfalls etwas nervös. Folks: Eure Meinung hätte mich sehr interessiert; einen eigenen, hier schreibbaren Viewpoint zu dieser Sache konnte ich mangels Information über die betrieblichen Abläufe, Kriterien, Handhaben etc. in der Gastronomie noch nicht finden.

Laßt euch aber dennoch den schönen BF-Tag nicht verderben; ein angenehmes WE wünscht Jay.



zuletzt bearbeitet 20.05.2011 11:20 | nach oben

#2

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 13:23
von Manfred (Ten) (gelöscht)
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Zitat von Jay
...analog zum Slogan eines Elektro-Haushaltsgeräteherstellers: "Bauknecht weiß, was Frauen wünschen").


DER Werbespruch ist aber schon sehr lange her und entstand zu einer (Wirtschaftswunder-) Zeit, als besagte Firma reichlich Italiener (als Gastarbeiter) eingestellt hatte.

BÖSE Zungen hatten damals ja gleich irgendwelche Parallelen gezogen

(Oh - Tiziana ist online - wegduck !!!)



zuletzt bearbeitet 20.05.2011 13:25 | nach oben

#3

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 13:42
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Zitat von Manfred (Ten)
DER Werbespruch ist aber schon sehr lange her und entstand zu einer (Wirtschaftswunder-) Zeit, als besagte Firma reichlich Italiener (als Gastarbeiter) eingestellt hatte.



Es waren nicht nur Italiener, sondern auch Türken und Jugos. Aber der Großteil der Belegschaft war Deutsch. Ich denke es waren prozentual gesehen sogar weniger Mitarbeiter mit Migrationshintergrund dort angestellt als in den letzten Jahren von BK.
Ich sollte es wissen, da ich keine 5Km vom ehemaligen Hauptsitz von BK entfernt wohne.


Gruß Engel

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#4

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 13:51
von Manfred (Ten) (gelöscht)
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Zitat von Engel

Zitat von Manfred (Ten)
DER Werbespruch ist aber schon sehr lange her und entstand zu einer (Wirtschaftswunder-) Zeit, als besagte Firma reichlich Italiener (als Gastarbeiter) eingestellt hatte.



Es waren nicht nur Italiener, sondern auch Türken und Jugos.



Nun, dann kann man natürlich rätseln, ob der Spruch auch diese einbezog - was heisst (und vor allem: wie KLINGT !)
"Amore" denn auf türkisch oder Jugoslawisch ?



zuletzt bearbeitet 20.05.2011 13:51 | nach oben

#5

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 14:01
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Also im allgemeinen prüft der WKD (WirtschaftsKontrollDienst) alles in nem Lokal/Laden. Wir sehen in den einschlägigen TV-Sendungen halt nur, was die Zuschauer vom Hocker reisst, also schmuddelige Küchen, Schaben, etc.
Ich denke aber nicht, das es deswegen zu nem BF-Verbot in den genannten Einrichtungen kommen wird. Schon alleine, das Füße i.d.R. öfters gereinigt werden als Schuhe.
Ich latsch z.B. mindestens 1 mal die Woche beim MmV (Metzger meines Vertrauens) durchs Schlachthaus. Anfangs blieb ich davor stehen, weil mir die Hygienevorschriften für Metzgereien nicht geläufig waren. Doch er meinte, das wäre schon OK, ich kann gerne rein kommen.
Selbst in größeren Schlachthäusern die ne sog. "Hygieneschleuse" (niedriges Becken mit Desinfektionsmittel für die Schuhe/Füße) haben müssen, wurde mir der Zutritt nicht verwehrt. Ich musste halt auch durchs Becken latschen, aber das Mittel darin ist Lebensmittel- und Hautverträglich (es werden damit auch Hände und Messer desinfiziert).
Als ich noch in der Gastronomie tätig war habe ich des öfteren Kontrollen des WKDs erlebt, und kein Kontrolleur hat jemals irgend etwas wegen BF zu mir gesagt.

Ich denke die "Aktion" die da grad bei Dir läuft ist wohl eher ne Variante um das "Sommerloch" in der Zeitschriftenbranche zu stopfen.

OK, mal angenommen es würde bei uns tatsächlich zum BF-Verbot in solchen Einrichtungen kommen, dann wäre es für mich definitiv der Startschuss zum auswandern.


Gruß Engel

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#6

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 14:06
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Türkisch = sevgy
Jugoslawisch = volim

Aussprache ist mir aber nicht geläufig.


Gruß Engel

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#7

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 14:57
von Jay | 788 Beiträge | 695 Punkte

Hi Engel,

diese auf manche(n) unserer LeserInnen wohl ebenfalls etwas nervös wirkende Reaktion in Form meines Posts wurde durch folgendes angetriggert: In

http://www.tagesschau.de/inland/hygieneampel102.html

findet sich die Textpassage:

"Verliehen werden sie [Anmerkung von mir, Jay: die Hygiene-Gütesiegel-Farben Grün, Gelb oder Rot] von den staatlichen Lebensmittelkontrolleuren - je nachdem, welchen Eindruck das Geschäft oder der Gastro-Betrieb hinterlassen hat."

Optische Hervorhebung durch Fettdruck von mir. & "welchen Eindruck" könnte auch bedeuten: "welchen Gesamteindruck". Will heißen: Die Prüfer messen nicht nur quantitativ-analytisch die Mikrobenkeime im Wienerschnitzel, die Salmonellen im Hend´l a 'la Wienerwald*, sondern schauen sich auch andere Sachen an; ich befürchte fast: Was ihnen grad' gefällt oder nicht gefällt.

& wer weiß schon - Ängstlicher Wirt oder Hygiene-Prüfer -, daß die nackten Füße von unsereins eben keinen anderen Eigengeruch haben als Hände oder die Oberarme (wenn ein kurzärmeliges Hemd getragen wird) oder - besagtes, eben ein ganz andersartiges Klischee will sich ja auch gerne hartnäckig in der Volksmeinung halten - "Nackte Füße tragen mehr Dreck von draußen 'rein als beschuhte!" ...?

Unsere geschätzten Forumsleute wissen es natürlich - aber ein hinreichend großer %satz der Allgemeinheit?

Daher meine Irritation & 'Besorgniserregung' durch dieses THEMA DES TAGES, jedenfalls in den Münchener Printmedien...

Wirte & nunmehr auch Gäste, beispielsweise BFige, befürchten Willkür...

Simply just for Explanation, freundliche BF-Grüße diesmal speziell an alle, die ein Faible für BFiges Gourmetentum & lukullische Schlemmereien ohne lästiges Eingekerkertsein des biologischen Fahrgestelles haben, Jay
---------------
*) Gibt´s die Restaurantkette überhaupt noch? Dort bin ich übrigens noch nie schlecht bedient worden & bekam mit BF nie auch nur die geringsten Probleme [auch nicht in Filial-Hochburgen, in denen Franz Josef Strauß-Spez´l (& Wienerwald-Chef) Jahn womöglich höchstpersönlich hätte zugegen sein können...]



zuletzt bearbeitet 20.05.2011 15:02 | nach oben

#8

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 16:14
von Dominik R. • Admin | 1.624 Beiträge | 711 Punkte

Zitat von Engel

Ich sollte es wissen, da ich keine 5Km vom ehemaligen Hauptsitz von BK entfernt wohne.



So, so, du wohnst also 5Km von Schorndorf entfernt.....


Es ist ausdrücklich erlaubt meine Beiträge hier, im gelben Forum:
http://www.hobby-barfuss.de/
zu zitieren und umgekehrt.








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#9

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 20.05.2011 16:24
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Zitat von Dominik R.

Zitat von Engel

Ich sollte es wissen, da ich keine 5Km vom ehemaligen Hauptsitz von BK entfernt wohne.



So, so, du wohnst also 5Km von Schorndorf entfernt.....




Mitnichten, obwohl wir uns dann eindeutig öfters sehen könnten.
Ich weis nicht ob das Werk in Schorndorf, oder eben das bei mir in Calw zuerst/zuletzt Hauptsitz war. Aber das Werk in Calw war zumindest jahrelang der Hauptsitz.


Gruß Engel

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#10

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 29.06.2012 18:37
von drtoivowillmann | 355 Beiträge | 2 Punkte

Zitat von Jay im Beitrag #1

Klartext: Kann sich die allgemeine Nervosität unserer Gastronomie-Unternehmer dahingehend entwickeln, daß man - aus Angst, von den Hygiene-Ratings-Gurus schlechter beurteilt zu werden (wenn man BFige Gäste 'zuläßt') - sich zu (statistisch) deutlich mehr BF-Verboten versteigt?



Wäre es da nicht viel logischer, den Gast zu zwingen, Handschuhe zu tragen, denn die sind ja mit dem Lebensmittel in Kontakt, nicht die Füsse.
Obendrein kommt der Dreck von der Strasse, egal ob mit Schuhen oder barfuss.

Grüsse: Toivo



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#11

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 29.06.2012 20:33
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Zitat von drtoivowillmann im Beitrag #10
Wäre es da nicht viel logischer, den Gast zu zwingen, Handschuhe zu tragen, denn die sind ja mit dem Lebensmittel in Kontakt, nicht die Füsse.
Obendrein kommt der Dreck von der Strasse, egal ob mit Schuhen oder barfuss.

Grüsse: Toivo


Ne gegen Handschuhe sind ja schon die Sterneköche. Schau Dir doch mal die Kochsendungen an und mach ne Strichliste wieoft der jeweilige TV-Koch im Essen der anwesenden Gastköche rumfuhrwerkt. Wenn cih in so ner Sendung mimachen würde bekäm Lafer und Konsorten sofort ne Backpfeife.

Ich vermute, das es den Gastronomen die BF untersagen weniger um den Dreck als um die Ästethik geht. Klar gegen nen Mann der nen Schlaganfall hatte und deswegen auf den Tisch sabbert kann man schlecht was sagen ohne sich den Ruf zu ruinieren. Aber solche Leute werden dann eh in ne Ecke verfrachtet wo man sie net sehen kann.
Doch Jemandem ohne Schuhe kann man gerne mit der Kleiderordnung, etc kommen.


Gruß Engel




rot/kursiv geschriebene Beiträge beziehen sich auf meine Funktion als Admin / Mod und spiegeln nicht zwingend meine Meinung als normaler User wieder.


www.bbq-county.de


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#12

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 02.07.2012 13:45
von drtoivowillmann | 355 Beiträge | 2 Punkte

Zitat von Engel im Beitrag #11

Doch Jemandem ohne Schuhe kann man gerne mit der Kleiderordnung, etc kommen.


Das kann (für den Restaurantbesitzer) ins Auge gehen!
Du kennst doch das Gerücht, dass die Gastronomie-Tester vom Michelin und anderen Institutionen gelegentlich wie Penner gekleidet sich an den Tisch setzen, um zu schaun, wie man bedient wird. Die stehen auf dem Standpunkt, dass der Gast, der beireit ist, tief in die Tasche zu greifen, um das bestellte serviert zu bekommen, es nicht nötig hat, sich vom Besitzer aufgrund von Kleidungsfragen diskriminieren zu lassen.
Vielleicht sollte man diese Tester animieren, sich hin und wieder, um zu testen, barfuss an ihren Tisch zu setzen.

Grüsse: Toivo



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#13

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 02.07.2012 15:39
von Markus U. | 1.958 Beiträge | 794 Punkte

Zitat von drtoivowillmann

Zitat von Engel

Doch Jemandem ohne Schuhe kann man gerne mit der Kleiderordnung, etc kommen.



Das kann (für den Restaurantbesitzer) ins Auge gehen!
Du kennst doch das Gerücht, dass die Gastronomie-Tester vom Michelin und anderen Institutionen gelegentlich wie Penner gekleidet sich an den Tisch setzen, um zu schaun, wie man bedient wird. Die stehen auf dem Standpunkt, dass der Gast, der beireit ist, tief in die Tasche zu greifen, um das bestellte serviert zu bekommen, es nicht nötig hat, sich vom Besitzer aufgrund von Kleidungsfragen diskriminieren zu lassen.
Vielleicht sollte man diese Tester animieren, sich hin und wieder, um zu testen, barfuss an ihren Tisch zu setzen.




Hi,

ich kann mir vorstellen, daß manche Restaurantinhaber da eine übertriebene Rücksicht auf besonders intolerante Gäste nehmen. Als ich im Februar 2002 in De Panne an der belgischen Nordseeküste in einem Restaurant speiste, dessen gläserne Straßenfront bis zum Boden reichte, stürzte plötzlich die Bedienung nach draußen und postierte ein Werbeschild mit der Aufschrift "Mosselen natuur" in Höhe meines Sitzes so, daß etwaige Passanten meine nackten Füße nicht sehen konnten, und als ich zur Toilette ging, beschwerten sich tatsächlich andere Gäste (ein älteres Ehepaar) über meine nackten Füße, worauf die Bedienung antwortete, das sei auch ihre Meinung, aber sie habe es leider zu spät bemerkt und deshalb schon eigens ein Schild nach draußen gestellt. Da ich auf der Toilette war, habe ich das Gespräch zwar nicht selbst gehört (und hätte es auch gar nicht verstanden, weil es auf Französisch geführt wurde), aber meine damalige Freundin, mit der ich zusammen dort war (und die selbst nicht barfuß ging), berichtete mir alles.

Einige Jahre später kriegte ich im Speisewagen eines ICE mit, wie sich zwei alte Schachteln halblaut zischelnd über meine nackten Füße echauffierten, aber ich tat so, als sei ich völlig in meine Zeitung vertieft, wobei ich mich beherrschen mußte, um mich nicht laut über die beiden zu beömmeln. Als sie schließlich aussteigen mußten und mir im Abgehen giftige Blikke zuwarfen, habe ich dann wirklich losgelacht.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.



zuletzt bearbeitet 23.07.2012 00:29 | nach oben

#14

RE: Hygiene-Ampel - Auswirkungen auf die BF-Freundlichkeit in der Gastronomie?

in Alles was Recht ist 03.07.2012 05:41
von Michael aus Zofingen | 771 Beiträge | 452 Punkte

Hallo,

in der Schweiz ist es in Restaurants in der Regel so, daß das Geschäft wichtiger ist als die Kleiderordnung der Gäste. Wenn an Tagen, an denen wenig Gäste zu erwarten sind, jemand barfuß oder in kurzen Hosen kommt, dann wird man nicht rausgeschmissen. Wenn man aber mit vielen Gästen rechnet und es kommt eine Einzelperson in nicht spießerkonformer Kleidung, und gleichzeitig stehen im Restaurant nur Tische mit 4 oder mehr Plätzen bereit, dann sit die Gefahr größer, daß man abgewiesen wird. Der Grund: Wenn eine Einzelperson einen 4ertisch belegt, sind quasi 3 Plätze für potentielle Gäste blockiert. Wenn aber 4 "unmöglich" gekleidete Gäste kommen (oder 4 Personen, von denen nicht alle "unmöglich" gekleidet sind), dann wird man eingelassen. In der Schweiz (ähnlich wie in Norddeutschland und anders als im Rhein-Ruhr-Gebiet) mögen Restaurantgäste nur ungern an einem Tisch sitzen, an dem bereits Fremde sitzen, und das wissen die Wirte. Und wenn bereits ein "unmöglich" gekleideter Gast an einem Tisch sitzt, mag es für den Wirt noch peinlicher sein, neue Gäste an einen partiell besetzten Tisch zu befördern wie wenn dort ein Anzugträger sitzt. Ich habe schon von einer Arbeitskollegin (Sekretärin) gehört, die mit ihrem Mann in ein Restaurant in Zermatt nicht eingelassen wurde, weil es angeblich belegt war, obwohl noch sichtbar viele Plätze frei waren.

Ich habe so den Eindruck, als ob in der Schweiz Gastwirte und Kellner weniger intolerant gegenüber "unmöglich" gekleideten Gästen als gegenüber "unmöglich" gekleideten "Nichtgästen" sind, die sich in Restaurantnähe aufhalten. Erstere bringen Geld (und es besteht eine geringe Gefahr, daß durch ihre Aufmachung andere kein Geld bringen). Letztere dagegen bringen definitiv kein Geld, könnten aber dafür sorgen, daß andere Leute einen Bogen um diese Person machen (und somit indirekt ums Restaurant). Es ist ähnlich wie mit Bettlern oder Leuten, die nach Unterschriften schreien und sich immer dort positionieren, wo die Straße am engsten ist. Ich wurde auch schon mal im September in St. Moritz von einem Kellner angegiftet, als ich mein Velo vor dem Restaurant abgestellt hatte um einen Blick auf die Karte zu werfen. Damals war ich noch nicht barfuß, aber in kurzen Hosen und Träger-T-Shirt und sokkenlos in Turnschuhen.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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