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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Barfuß und Leben
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Beiträge: 183
Punkte: 183

11.06.2009 01:39
Bist du denn ein Kind??!! Zitat · Antworten

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Jay Verfasst am: 30.04.2009, 08:33

Hi,
die folgende kleine Begebenheit (vorgestern passiert) zeigt, was AUCH noch so alles an merkwürdigen gedanklichen Assoziationen in Sachen BF möglich ist.

Es fing damit an, daß ich gesterm schon relativ frühmorgens in ein Nobelaltenheim 'reindackeln sollte, um meine Mam' zu diversen Terminen in halb Bayern herumzuchauffieren. An das dringende Ersuchen mütterlicherseits, mich doch wenigstens mit "irgendwas an den Füßen" sehen zu lassen, hielt ich mich nicht, da wohl noch in ganz Südbayern die Sonne aus einem dunstigen Himmel "enigermaßen" schien & das Thermometer 17° zeigte, welche außerdem vor dem bevorstehenden Wetterumschlag ausgesprochen schwülwarm empfunden wurden.

Ähnlich wie ein Hotel hat jene [Luxuswohnanlage für gutbetuchte Lebensabendverbringer, Modell "Betreutes Wohnen"] auch eine Reception. In Zusammenhang mit Kleidung & Habitus dürfte ich sehr jugendlich, heiter, unbeküümert etc. gewirkt haben, & nachdem ich mein Besucheranliegen vorgetragen hatte, entwickelte sich das Gespräch mit der Receptionsdame in sehr freundlich-interessiertem Ton zu den gesundheitlichen Vorzuügen von BF (nachdem die einleitende Frage "Friert Sie denn nicht?" gefallen war). Nach 1...2 Minuten von fast flapsigem Small Talk teilte ich mit, daß ich mit meiner Mam' für heute einen festen Termin gemacht hätte & bat um telefonische Anmeldung.

"Frau NN, Ihr Sohnemann ist da!"

Mit "Schönen Tag noch" machte ich mich dann auf den ziemlich weiten Weg in dem weitläufigen, aus mehreren Gebäudekomplexen bestehenden Areal. Niemand lief mir über den Weg, auch das Foyer war bis auf die Empfangsdame menschenleer gewesen.

Meine Mam' empfing mich mit einem ausgesprochen pikierten "Mußtest du das [BF] hier alle sehen lassen, entgegen meiner ausdrücklichen Bitte ??!! Und dann... 'Sohnemann'... dieses Wort sagt schon alles, die halten dich für... [sie suchte nach einem schockierenden Wort, fand keines] ... Bist du denn ein Kind, sag' mal??!!"

Nach einem seelenruhigen "Hab 'drauf vergessen, außerdem ist Hochsommer" konterte ich damit, daß ich im Laufe der Jahre einen absolut sicheren Riecher entwickelt hätte, wg. BF oder sonstwas veräppelt zu werden oder nicht, & daß ich mir absolut sicher sei, daß dieses "Sohnemann" aus purer Freundlichkeit (nach dem Reminiszenz-Motto "Wir waren ja alle 'mal Kinder & schön war´s") entstanden sei.

Mit meiner Ruhe, Gelassenheit & Siciherheit (auch bezüglich "ich bin sicher, daß man gemerkt hat, daß der Sohnemann aus kultiviertem, gebildetem Hause stammt") konnte ich jedoch absolut nicht überzeugen. Auf Geheiß meiner Mam' wurde ein angstvoller Schleichweg (die Hoffnung, daß uns niemand sah, erfüllte sich) nach draußen zum Auto gewählt.

Ich bin nicht im geringsten besorgt, bei der Empfangsdame als infantil, retardiert, zurückgeblieben & dgl. angesehen zu sein. Abschließend läßt sich zu dieser kleinen Sache nur noch beobachten, daß Kids (insbesondere früher) tatsächlich weit häufiger als Erwachsene BF laufen & auch dürfen: Es gibt genug Voll-Erwachsenen-BF-feindliche Lokale, die das bei Kindern (sofern sie signalisieren, daß sie noch im wahrsten Sinne des wortes Laufen lerenen) gänzlich nonchalant tolerieren (ab dem Schulalter oder so dürfte wohl Schluß sein).

Zuviel der Worte für ein bedeutungsloses Vorkommnis.

Achselzuckende 6°-Rainy Day-BF-Grüße, Jay


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Beiträge: 183
Punkte: 183

11.06.2009 01:40
#2 RE: Bist du denn ein Kind??!! Zitat · Antworten

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Kerstin, Verfasst am: 01.05.2009, 22:32

Hi Jay,

herzlichen Dank für diese interessante Geschichte! Das kenne ich so auch von meiner Mutter. Mir kommt es so vor, daß Mütter grundsätzlich so denken. Meine nämlich konnte es auch nicht ab, wenn ich bf irgendwo lief: "mein Gott, wieder barfuß"! Als wir noch in Stuttgart lebten - die deutlich schönere Zeit meines Lebens, mußte ich das auch immer anhören. Wir wohnten Tiefparterre, und die komplette Etage war mit Steinboden ausgestattet. Einzig und alleine mein Zimmer hatte Parkettboden. Ursprünglich war dies ein Bierstüberl der Studenten - wir wohnten in einem Studentenheim, in welchem meine Eltern Hausmeister waren. Da dieses Bierstüberl so gut wie nie benutzt wurde, erhielten wir vom Verein (KAV Rheno Nicaria) die Erlaubnis, das Bierstüberl in einen Wohnraum für uns umzugestalten. So hatten wir dann eine geschlossene Wohnung. Wenn ich also in den Keller ging, dann sagte meine Mutter immer wieder: "Zieh' Dir doch Schuhe an! Du erkältest Dich ja noch". Ich dachte nicht daran und wandte meinen barfüßigen Schritt in richtung Keller. Auch meine Oma war nicht so begeistert von meiner "Macke" und meinte dann immer wieder: "Die lauft ja wieder bloßfüßig herum". Meinem Vater und meinem Opa war das völlig gleich. Irgendwie muß das auch eine Schutzfunktion bei Müttern sein. Selbst als ich vor etlichen Jahren meinen damals größten Wunsch realisieren wollte, nämlich endlich (!) ein Motorrad zu besitzen, war meine Mutter strikt dagegen. Ich hatte damals das "Pech", daß mein Vater zur Kur im Schwarzwald war, wo die berühmte Fernsehserie "Schwarzwaldklinik" gedreht wurde. Jedesmal, wenn ich heimkam, erwähnte ich meinen Plan, ein Motorrad zu kaufen. Jeden Tag gab es heftigsten Streit mit meiner Mutter. Als wir dann am darauffolgenden Wochenende meinen Vater besuchten, erzählte ich auch ihm von meinem Traum. Er meinte dann: "Gut, aber wenn Du Dir eine kaufst, dann eine Richtige". Nun war meine Mutter nicht nur auf mich, sondern auch auf meinem Vater sauer. Ich besorgte mir das Gerät, und meine Mutter freundete sich schnell damit an. Sie saß sogar mal darauf. Wenn ich ihr dann auch erzählt hätte, daß ich so manchen warmen Sommertag bf gefahren bin, na dann gute Nacht
Mit den Jahren hatte sie sich dann doch an meine Vorliebe gewöhnt, nämlich daß ich überall bf gehe, obwohl es immer wieder Augenblicke gab, in welchen sie mir eine schwere Erkältung oder so prophezeite. Zum Glück irrte sie sich jedesmal.

Als wir in den wohlverdienten Urlaub zur kroatischen Insel Rab fuhren, war ich auch meistens bf - während der Fahrt sowieso. Wenn wir dann zusammen zum Strand gingen - ca. fünf Minuten Weg vom Hotel, ei gucke mal: meine Mutter lief ja barfuß! Auch mein Vater zog seine Sandalen aus, und ich war sowieso bf. Ich hätte meine Mutter ja foppen können, doch ich hielt mich damit zurück

Was Kinder und bf betrifft, hatte ich leider auch schon sehr negative Erfahrungen gemacht. Als ich mit einem sehr guten und ebenfalls barfußenden Dir sehr gut bekannten Freund in Stuttgart vor "meinem" Studentenheim und Elternhaus stand, kam eine Familie mit zwei kleinen Kindern - max. sieben Jahre jung - vorbei. Als sie an uns vorbeigingen, gab es sogleich die erwartungsgemäß standardisierten Kommentare der Kids. Die Eltern reagierten nicht und gingen weiter. Wir beide brachen dann auch in der Richtung dieser Familie auf. Neben dem Studentenheim war ein großer Park - der "Bopserpark". Oben vor dem Zugang zum Park sahen wir dann eines der Kinder auf ein Mäuerchen sitzen, während die Mutter schimpfenderweise die Stiefel auf die Füße des einen Kindes schob. Sicherlich wollte es auch bf laufen, weil es uns beide bf gesehen hatte. Es war sicher nicht so warm, aber die Stiefel waren aus Gummi, wenn ich mich noch recht erinnere. Manche Mütter haben eine völlig überzogene Angst davor, daß sich ihr Nachwuchs beim barfußen verletzen könnte, in Scherben treten oder sonstwas erleiden. Im Prinzip ist das in der Tat möglich. Andererseits denke ich, daß Kinder durch Schuhe viel eher zu Schaden kommen können. Ihre Knochen sind noch weich und verformbar, und wie oft stecken die kleinen Füße in zu kleinen Schuhen!? Ich finde es auch schon völlig albern, wenn man ganz kleinen Kindern oder gar Babies bereits Latschen auf die Füße steckt, obwohl sie in dem Alter sowieso zumeist im Kinderwagen liegen. So werden Kinder auch verweichlicht. Die Dummheit der Menschen ist eben nicht ausrottbar - leider.

Hat es bei Dir in Bayern geregnet? Hier blieb es den ganzen Tag trocken und zumeist auch sonnig, jedoch war es nicht gerade besonders warm.

Viele BF-Grüße aus Eßlingen,
Kerstin


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