Ich habe ja nicht so das Abo auf Polizeikontrollen wie andere, aber diesmal erwischte es mich doch mal wieder - und zwar erstmals im Sommer!
Ich war schon oft in Polen problemlos barfuss unterwegs - bisher ohne Probleme - weder wochenlang im Süden, inklusive Großstädten wie Breslau und Krakau, noch im Norden, z.B. auf Wollin und in Stettin. Auch bei dieser Reise war in fast jedem Badeort einen oder mehrere Barfüßer auf der Straße zu sehen.
In Słupsk/Stolp hatte ich gerade das Auto 5 Minuten verlassen und wartete auf der Mittelinsel auf einem Fußgängerüberweg. Ein Polizeiauto hatte von der Fahrbahn einen Haken auf den Fußgängerüberweg geschlagen und hielt mit quietschenden Reifen hinter mir. Einer der Beamten steig aus und fragte was auf Polnisch, danach auf mein “I don’t understand!“ dann auf Englisch: “Wo sind Ihre Schuhe? Sie brauchen Schuhe in der Stadt!” Ruhig und selbstbewusst antwortete ich: “Meine Schuhe sind im Auto. Ich laufe immer barfuss!” Er wollte wissen, wo mein Auto stehe, und meinen Ausweis sehen und schrieb penibel alle Details in sein Notizbuch ab, während der andere Beamte meine Personalien in eine Art Smartphone eintippte. Schließlich erhielt mich meinen Ausweis zurück, mit der Bemerkung, es sei alles OK, aber demnächst solle ich nicht auf dem Grünstreifen die Straße überqueren. Also hatten sie mich schon 2 Minuten eher entdeckt. Die naheliegende Frage warum sie sich ausgerechnet mich von den vielen Grünstreifengehern rausgepickt hatten verkniff ich mir aber… (Scheint eine beliebte Taktik zu sein: Schlechtes Gewissen einzureden, um Nachfragen nach der Berechtigung der Kontrolle zu vermeiden.)
Die weitere gute halbe Stunde verlief zwar zunächst problemlos, aber anlässlich vieler Parkautomaten und Beschilderung nur am Zonenanfang hastete ich doch beunruhigt zum Auto zurück. Aber ich hatte es tatsächlich geschafft, gerade noch außerhalb der gebührenpflichtigen Zone zu parken.
Barfußläufer wirken auf manche Hoheitsträger ebenso exotisch wie auf irgendwelche Spießer; jedoch haben Hoheitsträger mit ihrer Befugnis zu Personenkontrollen einen ganz hervorragenden Vorwand, um Kontakt aufzunehmen und die interessante Person gleich an Ort und Stelle zu identifizieren. Zumal im Auslande und insbesondere, wenn man die Landessprache nicht beherrscht, ist es ratsam, nicht aufzutrumpfen und pampig zu reagieren, sondern sich freundlich und gleichmütig zu geben. In der Regel geht es dann so aus, daß die Ordnungshüter mit irgendeinem gelinden Tadel abziehen. Mißlich ist es bloß, daß die jetzt Deine Daten gespeichert haben, und darüber nachzudenken, was das für Folgen haben könnte, erzeugt bei mir Gruseln.
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