Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

ein kleines demokratisches Forum für Leute, die gerne barfuß laufen





#1

Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 12.01.2015 05:27
von Michael aus Zofingen | 764 Beiträge | 443 Punkte

Hallo,

nach einer zu warmen Vorweihnachtswoche, einem Wintereinbruch mit Schnee und lausiger Kälte vor Silvester sowie einem langsamen Anstieg der Temperaturen im Neuen Jahr waren die Temperaturen am Samstag, den 10.1. derart gestiegen, daß ich bereits morgens um 9.30 Uhr ohne Jacke (und selbstverständlich auch barfuß und in kurzer Hose, die die Bezeichnung kurz auch verdient – und vor allem OHNE MÜTZE) mit dem Velo zum Einkaufen fahren konnte, zunächst zur Migros in Zofingen. Viele Kinder im Laden trugen dicke Steppjacken, fette Wollmützen, Winterstiefel usw. Aus vielen Kindermündern vernahm ich Worte wie „barfuß“ oder „wieso ist der blutt?“ oder „Der Mann will der baden!“ oder „mit ohne Hose“. Obwohl schätzungsweise nicht mehr Kinder im Laden waren als an den wesentlich kälteren Samstagen davor, gab es viel mehr Reaktionen, nach dem Motto „je lausiger das Winterwetter, desto weniger Reaktionen aus Kindermund. Diesmal sprach mich auch im Laden ein Mann im Rollstuhl an mit den Worten: „Nein, der Frühling ist noch nicht da.“

Ich brachte die Sachen nach Hause und radelte dann nach Rothrist zum „Breitenpark“, wo es im dortigen Denner an diesem Tag 10 % Rabatt gab (normalerweise kaufe ich im Zofinger Denner ein, bei Rabatten fahre ich durchaus auch mal mit dem Velo zum Denner im „Perry-Center“ in Oftringen, im „Wynecenter“ in Buchs, im „Gäupark“ in Egerkingen oder eben auch wie diesmal nach Rothrist. Die ersten Reaktionen kamen bereits, als ich durch die automatische Tür in die Halle ging. Nein, es war kein Türsteher, sondern es waren Gäste im Schnellrestaurant oder wie man dieses auch immer nennt. Die Tische und Stühle befinden sich unmittelbar neben dem Eingang nicht in einem abgeschlossenen Raum, sondern auf dem Gang. Somit haben die Gäste jederzeit die Leute, die kommen und gehen unter Kontrolle. Ich persönlich finde eine Einrichtung an einer solchen Stelle im Einkaufszentrum weniger angebracht. Zwar stört es mich nicht, wenn dort Leute sitzen und meine nicht vorhandenen Schuhe, meine kurze Hose, den „neuen Hut von Fräulein Molly“ (frei nach Theo Lingen), den „Mann mit der Mütze, der nach Haus geht“ (frei nach Udo Jürgens) oder was auch immer kommentieren. Mich persönlich würde es als Gast mehr stören, wenn andauernde Leute vorbeigehen. Dann doch lieber ein Restaurant in der hinteren Ecke eines Einkaufszentrums. Vermutlich ist die Lage dadurch zu erklären, daß man sich mehr Gäste erhofft, z.B. Raucher, die mal eben vor die Tür gehen können. Auch dürfte es für den Restaurantbetreiber so auch einfacher sein, im Sommer auch draußen Gäste zu haben (die Tische und Stühle bräuchten nur wenige Meter geschleppt werden). Im Denner selbst ähnliche Kinderreaktionen wie in der Zofinger Migros. Zwischen dem Dennerladen und dem Ausgang gab es übrigens auch einen Laden, in dem man was ganz besonderes kaufen konnte: SCHUHE! Als ich dort vorbei ging, schritt ich extra an der gegenüberliegenden Wand entlang, um einen möglichst weiten Abstand zum Eingang des Schuhladens zu haben.

Ich radelte nach Hause zurück, und kurz danach gleich wieder weiter, zum Aareufer in der Nähe des Wasserkraftwerks Ruppoldingen. Hier halte ich mich im Sommer öfters zum Baden auf. Zum Baden war mir an diesem Tag das Wasser zu kalt, ebenso wehte es zu stark dafür. Aber an einer etwas windgeschützteren Stelle war es immerhin so warm, daß eine Anzugserleichterung möglich war. Ich kann nicht mehr sagen, ob ich mich sehr kurzzeitig so gekleidet war, in der unser Yeti am liebsten auf den Mittag (Berg) hochsäckelt oder in der „inversen“ Form, zumindest befand ich mich ziemlich schnell im 2zehigen Zustand. Es war ca. 12 Uhr, und es gab mehr Sonne und weniger Wolken, als der Wetterbericht fürs Mittelland angekündigt hatte. Der Boden war angenehm kühl für die Füße und relativ feucht, jedoch lagen hier auch etliche Zweige (vermutlich von den Bäumen geweht) und von Bibern gefällte Baumstämme herum. Die Bäume trugen noch keine Blätter, auch gab es noch keinen Unterwuchs, so daß sich die Möglichkeit bot, Stolperfallen und ähnliches leichter zu erkennen und zu beseitigen. Schleichwege ohne Stolperfallen sind von enormen Vorteil, wenn man sich schneller fortbewegen will als die Mükken (die an diesem Tag ebenfalls noch nicht da waren, lediglich ein paar Fliegen, die meine Haut als Landeplatz benutzten, um ebenfalls die Sonne zu genießen). Manch ein Stück Holz habe ich in die Aare gepfeffert (und ein paar ebenfalls gefundene Glasflaschen später auf dem Rückweg in einem Glascontainer entsorgt).

Als fast 4 h nach meiner Ankunft die Sonne zum einen hinter dem Geäst von Bäumen verschwand (zum anderen auch noch von Wolken abgedeckt wurde), zog ich mich wieder an und fuhr (auf Umwegen) nach Hause. Am Aareufer waren etliche Spaziergänger, und von den Kindern waren höchstens noch 50 % fett bewollmützt. Eine Frau sagte nur: „NEIN, das gibt es doch nicht“, als ich sie überholte. Viele erwachsene Leute lächelten, als ich entgegen kam. Als ich in Aarburg vor einer Bahnschranke die Durchfahrt eines Offtopic-Fahrzeugs abwarten mußte, spielten dort zwei kleine Mädchen, eines total winterlich vermummt, das andere etwas weniger winterlich mit langärmeligem Pullover, knielangem Rock, roter Strumpfhose, langen Stiefeln und OHNE Mütze. Während ich wartete, zog dieses Mädchen die Stiefel aus und ging strumpfhosig über den Asphalt. Nachdem ich zur Weiterfahrt aufgestiegen war, hörte ich hinter mir eine Mädchenstimme (ich weiß nicht, welches der beiden Mädchen es sagte, fast schon SANG): „BARFUSS LAUFEN!“

Dieses Mädchen sollte der einzige Mensch gewesen sein, der mir an diesem Tag (unecht) unbeschuht begegnete. Leute in kurzen Hosen sind mir an diesem Tag ca. 10 Personen begegnet, und alle im Zusammenhang mit Joggen (und von 2 Ausnahmen einmal abgesehen, handelte es sich bei den Sporthosen bzl. Länge eher um Bermudas). Ich radelte zurück durch die Zofinger Altstadt und über Wikon und Brittnau nach Hause. Ärger mit Polizisten, Securitas-Menschen oder KESB-Mitarbeitern bekam ich nicht.

An diesem Tag war es in Giswil 20°C und in Luzern 19°C gewesen. So warm war es in Zofingen bzw. an der Aare nicht, aber immerhin. Einen Tag später war es deutlich kälter und zeitweise naß. Wie wohl das Wetter demnächst wird. Es ist sicher nicht tragisch, wenn es sehr schnell auf Sommer umstellen sollte. Aber auf lausig kaltes Wetter wie vor 2 Wochen kann ich auch verzichten. Was ich aber gerne noch erleben möchte in diesem Winter wäre ein sonniges Wochenende mit einer Schicht Schnee, WARMER SCHNEE!

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen



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#2

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 15.01.2015 14:49
von Markus U. | 1.958 Beiträge | 794 Punkte

Hi Michael,

Dein Bericht macht mich beinahe neidisch! Temperaturen um 20° C oder mehr im Januar gab es nämlich in meiner Heimat noch nie (diese liegt zwar wesentlich tiefer als der Aargau, dafür aber auch mehr als drei Breitengrade weiter nördlich). Ein Bad im Freien habe ich daher im Januar noch nie genommen (und je nach den Temperaturen der vorhergegangenen Tage und Wochen wäre mir das Wasser vermutlich zu kalt).

Daß Du Glasflaschen, die rumliegen, wo sie nicht hingehören, aufsammelst und ordnungsgemäß entsorgst, finde ich gut. Ich mache es genauso (manchmal handelt es sich sogar um Pfandflaschen). Allerdings pfeffere ich Glasscherben von bereits zerbrochenen Flaschen, die am Rheinufer rumliegen, ins Wasser (wenn sie sich der Form nach dazu eignen, lasse ich sie ""pfitschen", ansonsten werfe ich sie möglichst weit), in der Hoffnung, daß die Strömung sie erfaßt und "rundschleift".

Sokkenlose Wintergrüße bei naßkaltem Wetter,
Markus U.



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#3

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 15.01.2015 16:14
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Micha, mal wieder sehr schön und kurzweilig geschrieben

Ich weiß jetzt nicht ob es am selben wie von Dir beschriebenen Tag war, aber ich vermute es mal, da hatte es bei uns zwar keine 20°, aber doch stolze 16°. Ich wollte wie immer kurz vor dem verlassen des Hauses die Außentemperatur checken um mich dnn zu entscheiden ob ich n Longsleeve, nen Pulli, oder Beides überstreife, entschied mich aber ob der herrschenden Temperaturen dazu im T-Shirt einkaufen zu gehen. Zudem es auch noch sehr sonnig und fast windstill war.


Gruß Engel




rot/kursiv geschriebene Beiträge beziehen sich auf meine Funktion als Admin / Mod und spiegeln nicht zwingend meine Meinung als normaler User wieder.


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#4

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 15.01.2015 17:01
von Engel • 1.438 Beiträge | 666 Punkte

Hi Markus,
ich findes von Dir und Micha auch vorbildlich das Ihr rumliegende Glasflaschen einsammelt und entsorgt .
Bei uns im Ort haben die Leute die sich nach Feierabend an den und um die Läden noch auf n billiges Bierchen treffen wenigstens den Anstand Ihr Leergut, welches sie nicht mehr abgeben können in den Mülleimer zu werfen, oder wenn keiner vorhanden ist die Flaschen wenigstens im "Rudel" irgendwo abseits vom Weg / Platz, aber gut sichtbar zu "parken". Wenn es Pfandflaschen sind die zurück gelassen werden stellen sie diese ogben auf die Müllbehältnisse drauf, damit eventuelle Flaschensammler erst garnicht im Müllcontainer rumsuchen müssen. Selbst die jungen Leute zerdeppern ihr Leergut nicht mehr, auch wenn dieses bei denen doch etwas ungeordneter herumliegt.

Bruchglas ins Wasser zu werfen find ich aber etwas blöd. Man weiß nie was damit passiert, auch wenn man wie Du Markus, es so weit wie möglich vom Ufer weg wirft und das Glas ja auch irgendwann "geschliffen" wird.
Ich war mal in den 1990ern vorsitzender Jugendvertreter in nem Großbetrieb, hatte daurch auch viel mit dem Betriebsrat und somit auch mit der Gewerkschaft zu tun. Diese musste latürnich dafür sorgen das Jegendvertretung und Betriebsrat nicht willkürlich irgendwelche Anschuldigungen und Verdächtigungen gegenüber Ausbildern und Arbeitgebern rausschmettert und war somit bemüht das die Leute rechtlich geschult werden. Dafür wurde man mehrmals im Jahr auf mehrtägige Seminare geschickt (meißt Wochenende + 1-2Tage damit man im Betrieb nicht allzu viele Fehltage hatte).
1 Seminar für die Jugendvertreter fand jährlich an Pfingsten auf nem abgesperrten Zeltplatz mit sanitären Anlagen direkt am Ufer des Bodensees statt, welches wohl dem deutschen Gewerkschaftsbund gehörte. Auf dem Platz befanden sich Großraumzelte für je 6-8 Personen die auf komfortablen Holzböden etwas erhöht standen und mit einigermaßen bequemen Stockbetten ausgestattet waren. Man kam sich darin eher wie in nem kleinen Zimmer vor als wie in nem Zelt. Es gab auch ein großes Verpflegungs- und sogar ein sog, Discozelt in dem man abends noch feiern konnte. Ca 50m vom Ufer entfernt schwamm eine etwa 6x6m große Plattform die man zum Sonnenbaden nutzen konnte, oder auch zu nem gewagten Sprung ins Wasser ohne gefahr zu laufen sich das Genick in zu flachem Wasser zu brechen.
Ich war also auf diesem Gelände angekommen (damals noch beschuht). Es waren ca 150-200 junge Leute aus ganz Süddeutschland anwesend und ich suchte mir mit n paar Leuten aus unserer Gruppe ein noch lehres Zelt das wir sofort kaperten. Danach gingen wir los und schauten ob wir noch Leute trafen die wir von anderen Seminaren schon kannten. Zum Schluß wurde der "Strand" begutachtet". Der war nicht all zu groß, wie für den Bodensee üblich mit Kies belegt und in dem Jahr total mit Mücken übervölkert. Aber es war unser Privatstrand, da er auf beiden Seiten bis auf ca 100 ins Wasser hinein mit Zäunen gegen Eindringlinge abgesichert war.
Etwa 1h nach unserer Ankunft kam ne Lautsprecherdurchsage das wir uns alle in 30min vor dem Versorgungszelt einzufinden haben. Da gabs dann ne Begrüßung und ne Ansprache, blablabla , das Übliche halt.
Danach beschlossen wir ne Runde zu schwimmen. Wir also zum Zelt, in die Badeklamotten rein, n paar Bier geschnappt und mit nem Handtuch manche beschuht, manche ohne ab an den Strand. Wasser war sehr erfrischend, die sogar im Rundfnk erwähnte mega Mückenplage verschonte mich, aber nicht die anderen und wir hatten echt viel Spaß. Als ich zum zweite mal das Wasser verlassen wollte, ich war etwa 8m vom Ufer entfernt, an der Stelle wo man eigentlich wieder stehen konnte, stellte ich die Schwimmbewegungen ein und tastete mit den Füßen nach dem Grund. Da sürte ich plötzlich nen brennenden Schmerz an der rechten Fußsohle. Ich ging aus dem Wasser und sah auch sofort das ich ne massive Blutung hatte. Ende vom Lied, 6cm lange und ca 15mm tiefe Schnittwunde die genäht werden musste. Baden war für erledigt. Einer der aus Bayern kam hatte ne Taucherbrille dabei und hat sich da mal genauer umgesehen. Er fand dort einige Flaschenböden und -Hälse im Kies stecken.

Seit dem bin ich was das Baden in öffentlichen Gewässern angeht immer sehr vorsichtig.


Gruß Engel




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#5

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 15.01.2015 18:29
von Dominik R. • Admin | 1.624 Beiträge | 711 Punkte

Ich entferne Glas auch immer.Scherben kommen in die nächste Tonne. Pfand nehme ich (ausser in der Großßstadt wo es sehr arme Leut gibt mit). Nichtzerdeppertesnichtpfandglas entsorge ich oft auch richtig im Glascontainer.

Habe mir Mitte Dezember an einer Flaschenbodenscherbe eine tiefe Wunde im unteren Bereich noch vor der Ferse geholt. Tat etwas weh,ist gut verheilt und hat mich dazu gebracht, manchmal Flip-Flops zu tragen, da ich keine lust hatte ständig den Verband nachkleben zu müssen. Erst seit Vorgestern/Gestern ist es wieder einigermaßen gut und ich laufe wieder gerne. (Abdecken tue ich die Wunde noch immer etwas).

Scherbenfreie Grüße,
Dominik


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zu zitieren und umgekehrt.








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#6

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 16.01.2015 16:27
von Dieter (Bochum) | 1.367 Beiträge | 4 Punkte

Hallo,

auch ich war ganztägig am 11., 13. und 15.01.15
"frei" unterwegs. "Frei" bedeutet bei mir ein meist ganztätiger Wechsel-Mix
aus öffentlicher Barfüßigkeit und Barfüßigkeit in Pantoletten oder Sandalen.

Ich habe festgestellt, dass ich ab +5°C, ohne eisigem Wind-Chill-Faktor allerdings,
nicht friere, zumindest, wenn ich sonst warm angezogen bin.
Wenn der Boden aber eisiger ist, brauche ich schon Pantoletten, sonst habe ich
eine Blasenentzündung.

In festen Schuhen habe ich immer feuchte Füße und Druckschmerzen von Schuhen
oder Strümpfen.

LBFG Dieter (Bochum)



zuletzt bearbeitet 17.01.2015 11:04 | nach oben

#7

Glas entsorgen

in Barfuß und Leben 16.01.2015 17:53
von Michael aus Zofingen | 764 Beiträge | 443 Punkte

Zitat von Engel
Bei uns im Ort haben die Leute die sich nach Feierabend an den und um die Läden noch auf n billiges Bierchen treffen wenigstens den Anstand Ihr Leergut, welches sie nicht mehr abgeben können in den Mülleimer zu werfen, oder wenn keiner vorhanden ist die Flaschen wenigstens im "Rudel" irgendwo abseits vom Weg / Platz, aber gut sichtbar zu "parken". Wenn es Pfandflaschen sind die zurück gelassen werden stellen sie diese ogben auf die Müllbehältnisse drauf, damit eventuelle Flaschensammler erst garnicht im Müllcontainer rumsuchen müssen. Selbst die jungen Leute zerdeppern ihr Leergut nicht mehr, auch wenn dieses bei denen doch etwas ungeordneter herumliegt.

Bruchglas ins Wasser zu werfen find ich aber etwas blöd. Man weiß nie was damit passiert, auch wenn man wie Du Markus, es so weit wie möglich vom Ufer weg wirft und das Glas ja auch irgendwann "geschliffen" wird.



Hallo Engel, hallo Markus,

ich habe noch keinerlei Tendenz beobachtet, daß heute weniger Glas zerdeppert wird als noch vor Jahren. Ich habe auch noch nicht life beobachtet, daß Flaschen sauber im "Rudel" irgendwo abgestellt werden, wo es keine geeigneten Abfallbehälter gilt. Kurz nach Silvester habe ich jedoch ein Foto in der Zeitung gesehen, auf dem Glasflaschen in "militärischer Formation" vor eienm vollen Glacontainer aufgestellt hatten. Am Jahresende wird erfahrungsgemäss mehr getrunken, folglich fällt auch mehr Glasabfall an. Gleichzeitig wird wegen der Feiertage auch weniger gearbeitet, daß nicht selten gerade dann die Container überfüllt sind. Vielleicht wollten Leute entweder unmittelbar nach der Partie (oder am nächsten Tag) das Glas entsorgen, aber der Container war voll. Und der nächste auch usw. Und zum Glas wieder nach Hause bringen hatte auch keiner Lust, also wurde es abgestellt (besser abstellen als vor dem Container zerdeppern).

Normalerweise werfe ich keine Glasscherben ins Wasser, und schon gar nicht dort, wo Leute sich im Wasser aufhalten könnten und das Wasser nicht tief ist. Als ich vor Jahren mal im Rhein gebadet hatte und Glasscherben auf der Treppe hinunter dort lagen, habe ich sie aufgesammelt (zurück an Land wollte ich nicht), bin damit soweit geschwommen, bis ich sicher war, daß das Wasser tief genug war, dort hatte ich sie versenkt und schwamm weiter.

Dort, wo ich vor einer Woche war, ist lediglich ein einziger Papierkorb direkt am ca. 300 Meter entfernten Weg. Mit einzelnen Scherben gehe ich nicht dorthin. Und wenn es sich um ganze Flaschen handelt (egal ob Glas oder PET), dann muß ich sie ohnehin in der Packtasche verstauen, die ich an Velo hänge. Und wenn sie schon in der Packtasche sind, dann kann ich sie ja auch gleich im "richtigen" Container, an dem ich auf dem Heimweg ohnehin vorbeikomme, entsorgen anstatt "falsch" im "normalen" Papierkorb.

In der Tat ist es in erster Linie Eigennutz, wenn ich Glas entferne. Ich entferne es speziell dort, wo ich Gefahr laufe, barfuß reinzutreten oder mir mit dem Velo einen Plattfuß hole. Wo ich niemals hingehen würde, entferne ich kein Glas. Wenn es sich um Pfandpflaschen handelt, kann es durchaus sein, daß ich sie mitnehme, auch wenn sie nicht stört. In der Schweiz wurden (anders als in Deutschland) die Pfandpflachen eher weniger. Früher als Student habe ich Pfandpflaschen aufgesammelt, ohne mich umzusehen, ob andere da sind. Heute schaue ich mich erst einmal um, ob nicht jemand in der Nähe ist, der mich sieht. Es macht doch sicher keinen guten Eindruck, wenn der Personalchef einen dabei beobachtet. Oder ein Mitarbeiter, der einen noch tieferen Lohn hat als ich als Chemiker. Oder mein Bankberater. Oder ein Polizist bzw. ein KESB-Scherge. Oder ein obrigkeitshöriger Rentner, der einen fotografiert und das Foto an die Behörden weiterleitet.

Wo man jetzt auch aufpassen muß: Schneeräumfahrzeuge können Glasscherben auch dorthin schleudern, wo man sie als Barfüßer gar nicht gerne hat, nämlich auf den Grasstreifen oder matschige Pfützen am Wegrand.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen



zuletzt bearbeitet 16.01.2015 17:59 | nach oben

#8

RE: Kurzzeitiger Sommereinbruch

in Barfuß und Leben 16.01.2015 18:29
von Markus U. | 1.958 Beiträge | 794 Punkte

Zitat von Engel
Bruchglas ins Wasser zu werfen find ich aber etwas blöd. Man weiß nie was damit passiert, auch wenn man wie Du Markus, es so weit wie möglich vom Ufer weg wirft und das Glas ja auch irgendwann "geschliffen" wird.



Hi Engel,

daß ich die Scherben in den Rhein werfe (und zwar möglichst weit vom Ufer), ist eigentlich eine Verlegenheitslösung, da ich die Scherben nicht gefahrlos zum Glascontainer, der mehrere Kilometer entfernt ist, bringen kann. Ich denke mir nämlich, daß die Scherben, wenn sie im Wasser von der Strömung erfaßt werden, sich an den Kieselsteinen allmählich rundschleifen. Zumindest sind sie dort weniger gefährlich als im Ufersand, wo sich Barfußläufer oder auch (barfuß) spielende Kinder daran verletzen könnten. Und vom Schwimmen im Rhein ist wegen der meist völlig unterschätzten starken Strömung und des regen Schiffsverkehrs dringend abzuraten.

Zudem handelt es sich nicht um "meine" Scherben (also solche, die ich verursacht hätte), sondern um die Hinterlassenschaften Unbekannter.

Die noch intakten Flaschen sammele ich hingegen ein, bevor sie zu Bruch gehen, und nehme sie zunächst mit nach Hause. Je nachdem, ob es sich um Pfandflaschen handelt oder nicht, bewahre ich sie auf, bis ich wieder Getränke kaufe, und gebe sie dann zusammen mit meinen leeren Flaschen ab, oder ich entsorge sie sogleich im Glascontainer.

Zitat von Engel
1 Seminar für die Jugendvertreter fand jährlich an Pfingsten auf nem abgesperrten Zeltplatz mit sanitären Anlagen direkt am Ufer des Bodensees statt. [...]
Danach beschlossen wir ne Runde zu schwimmen. Wir also zum Zelt, in die Badeklamotten rein, n paar Bier geschnappt und mit nem Handtuch manche beschuht, manche ohne ab an den Strand. Wasser war sehr erfrischend, die sogar im Rundfnk erwähnte mega Mückenplage verschonte mich, aber nicht die anderen und wir hatten echt viel Spaß. Als ich zum zweite mal das Wasser verlassen wollte, ich war etwa 8m vom Ufer entfernt, an der Stelle wo man eigentlich wieder stehen konnte, stellte ich die Schwimmbewegungen ein und tastete mit den Füßen nach dem Grund. Da sürte ich plötzlich nen brennenden Schmerz an der rechten Fußsohle. Ich ging aus dem Wasser und sah auch sofort das ich ne massive Blutung hatte. Ende vom Lied, 6cm lange und ca 15mm tiefe Schnittwunde die genäht werden musste. Baden war für erledigt. Einer der aus Bayern kam hatte ne Taucherbrille dabei und hat sich da mal genauer umgesehen. Er fand dort einige Flaschenböden und -Hälse im Kies stecken.

Seit dem bin ich was das Baden in öffentlichen Gewässern angeht immer sehr vorsichtig.



In ein stehendes Gewässer wie einen See, wo es wenig oder keine Strömung gibt, schmeiße ich keine Glasscherben, und schon gar nicht dann, wenn ich weiß oder mir denken kann, daß dort im Sommer Menschen baden.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.



zuletzt bearbeitet 21.01.2015 12:22 | nach oben

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