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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.627 mal aufgerufen
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 Barfuß und Leben
barfussgeist Offline




Beiträge: 249

30.03.2020 02:26
Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Halli, Hallo liebe Barfüßer*innen und zusammen (Herrlich dieser Stern und wie einfach),

um mal das Corona Thema etwas abzulenken, mache ich jetzt einen Ausflug in meine Kindheit.

Ich lief in der Regel immer zuhause in Socken herum. Keine Hausschuhe. Auch morgens mal barfuß und vergaß, vermutlich beim Spielen zusammen mit meinem Bruder Chriss, die Socken anzuziehen. Trotzdem hatte ich eine Art traumatisches Erlebnis mit BF.

(Das Seltsame: Ich denke öfters mal an frühere Zeiten zurück oder suche heute nach einer Ursache, und da entdecke ich immer noch mal eine neue Interpretation. Ist das normal? Egal zur Geschichte.)

Also, obschon so wie oben beschrieben, ich nun eingeschult bereits mit 6 Jahren wurde. Mussten wir im Frühjahr bei einer ekligen"" und sehr strengen"" Lehrerin (sie stellte die Kinder sogar in die Ecke bis in die 90 er Jahre)

mal draußen Sport machen. Ich mochte langsam keinen Sport, weiß nicht warum. Also diesmal, es war so etwas warm draußen geschätzte 22 Grad ....könnte aber auch heißer gewesen sein (28 Grad C),

sollten wir alle barfuß auf dem Rasen Sport machen, wir mussten aber über den roten Schulhofschotter, und fragt mich nicht, was das für ein Material war, ein Art Aschebahn, mit so kleinen Steinchen. Also jedenfalls behielt ich die Turnschuhe an. Darauf fing die Lehrerin übelst an zu schimpfen.

Ich fing ganz fürchterlich
an zu weinen.

Kurzum kam dann auch noch meine Klassenlehrerin vorbei und versuchte mich zu beschwichtigen, aber es half nichts gar nichts. Mir wurden die Schuhe ausgezogen und die Socken. und ich sollte den Rasen mit den nackten Füßen berühren. Irgendwann bin ich dann eben so gelaufen: Zwangsbarfuß also!! Die Lehrerinnen waren völlig entnervt, vermute ich heute. Außerdem rieten diejenigen, dass ich doch eher auf einer sog. Sonderschule besser aufgehoben gewesen wäre.

Meine Mutter berichtete mir vor ein paar Tagen, dass ich als Kind oder Kleinkind nie nie nie barfuß
gehen wollte, auch bei heißen Temperaturen. OK.... die Sonderschule sollte auch wegen meiner Introversion sein, dem Verweigern des Lesens oder des Verweigerns der Mitarbeit im Unterricht.

Ich hatte auch keine betätigte Schulreife! Laut dem Gesundheitsamt.

Ich frage mich heute, ob das Verhalten von meinerseits zB. auch das Verweigern von barfuß im Sportunterricht bei vergessenen Turnbeutel zu dieser Entscheidung geführt haben könnte?

Später, als ich zurückgestellt wurde, schien ich reifer gewesen zu sein. Ich wollte keinen Ärger mehr mit 7 und 8 Jahren. Also stand ich dann barfuß dort. Die Lehrerin: " Na hast du es endlich
gelernt barfuß zu laufen! Ist doch nicht so schlimm, oder. Ich: " Nein, nicht schlimm!"

Das war gelogen, ich hasste bf von nun an!

Es machte mir gar keinen Spaß ne, es fühlte ich eklig an auf den dreckigen Turnhallenboden.

Was haltet ihr davon?

Erst mit 13 Jahren kehrte sich das ins absolute Gegenteil, es machte Spaß, aber niemand hat es in meiner Umgebung betrieben. Turnschuh Generation Nike"" Puma"" und co.

Was denkt ihr, ist denn da mit mir passiert? Könntet ihr eine Theorie entwickeln?

( Ja ok, heute habe auch tatsächlich Probleme mit der Öffentlichkeit. Also mal geht Barfuß laufen prima und mal ist es mir peinlich oder unangenehm.)


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

30.03.2020 04:56
#2 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Oh, Andy, Corona hat uns alle wach geküsst. Jetzt schauen wir wohl in unsere tiefsten seelischen Abgründe.

So wie Du Deinen Barfußwerdegang jetzt beschreibst, könnte ich mir vorstellen, dass es Dir eine Lust

bereitet, Dich öffentlich barfuß zu unterwerfen. Du willst barfuß kokettieren. Das ist okay.

Besser als aggressiv zu sein, wie andere Leute.


Montanara Offline




Beiträge: 578
Punkte: 67

30.03.2020 07:57
#3 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Ich halte davon, dass es eine Lehrerin war, die ihren Kopf durchdrücken wollte und die Angst vor Autoritätsverlust hatte. Wenn die Regel gilt „barfuss turnen“, haben das alle zu machen, und wer aus der Reihe tanzt, wird bestraft. Durchgehen lassen, dass jemand Schuhe anbehält, bedeutete bei der Person einen Gesichtsverlust: in ihren Augen wirkt sie dann unglaubwürdig in den Augen jener Kinder, die gehorchen. Die hat nicht gemerkt, dass sich echte Autorität was ganz anderes ist! Aber dass jemand nur wegen eines solchen Vorfalls in die Sonderschule kommt, das war auch in der Vergangenheit undenkbar. Da müssen noch andere Dinge gewesen sein, und alles zusammen hat dann zu dieser Massnahme geführt.
Als 13-Jähriger hast Du - wohl unbewusst - rebelliert und kokettiert, wie Dieter es beschreibt.
Dass Dir heute die Öffentlichkeit mal angenehm, mal unangenehm ist - ich glaube, das geht den meisten von uns mal mehr, mal weniger oft so. Was ist daran schlecht? Und warum sollte man dann nicht auf sein Bauchgefühl hören?! Wichtig ist doch, dass es Dir wohl in Deiner Haut ist. Ob mit oder ohne Schuhe.

Liebe Grüsse
Dorothea
(selber Lehrerin)


André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.093
Punkte: 335

30.03.2020 08:09
#4 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Lieber Andy,

vielen Dank erstmal, dass du so frei warst, hier über dein Leben zu berichten!

Als Kind ließ man dir keine Zeit, die Barfüßigkeit zu prüfen, ob sie gut für dich ist. Es ist demnach kein Wunder, wenn du sie zunächst ablehntest. Die Erzieher haben sicher Fehler gemacht, wie Dorothea sehr gut hervorgehoben hat.

Später hast du dir dann selbst die nötige Zeit für diese Sache genommen. Du hast schließlich festgestellt, dass barfuß dir gut tut, und dann daran festgehalten. Jetzt machst du es nicht mehr aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Und du hast sogar Mut und eine starke Motivation entwickelt, denn du gehst barfuß trotz gelegentlicher Probleme in der Öffentlichkeit!

Ich finde, das ist eine sehr interessante und lehrreiche Geschichte, nochmals herzlichen Dank dafür!

Liebe Grüße
André


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

30.03.2020 09:13
#5 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Solche Erlebnisse hatten viele der Erwachsenen, die barfuß laufen, als Kinder. Ich auch.

Man könnte auch sagen: Aus der Qual eine Lust entwickeln. Eine wonnige Metamorphose der Gefühle.

Man könnte es auch einen positiven sozialen Masochismus nennen.


tiptoe Offline




Beiträge: 551
Punkte: 101

30.03.2020 15:48
#6 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Zwang kann das gegenteil bewirken. So habe ich auch gemerkt, dass es einen großen unterschied macht, ob ich ein buch hernehme und einfach ganz zwanglos zu lesen beginne oder die deutschlehrerin sagt "Ihr lest bis morgen bis Seite 30 und schreibt eine Zusammenfassung". So etwas hat mir die schullektüren vergällt und ich habe leider erst in der oberstufe, also kurz vor schluss, gemerkt, dass es besser ist, schon vorher, etwa in den sommerferien, anstehende texte aus eigenem antrieb, im eigenen rhythmus und ohne zwang zu lesen.

So sollte es auch bei der barfußerziehung der kinder aussehen: Am besten barfuß zuhause und im sport wird zum normalfall, also auch von eltern, lehrern usw. praktiziert. Kinder werden barfuß geboren, krabbeln barfuß in der wohnung, lernen barfuß laufen, warum sollten diese dann schuhe oder socken verlangen? Wer erst gar nicht an irgendetwas anderes gewöhnt wird, erlebt das barfußgefühl als normalfall.

Und dann beim rausgehen völlige freiheit, ohne zwang, vielleicht mit ein paar sanften hinweisen (es ist schönes wetter, nein du brauchst keine jacke und auch keine schuhe). Wann es jemandem dann zu kalt ist, das ist individuell unterschiedlich und auch gar kein problem, wenn im frühling oder herbst bei lange-hosen-wetter manche kinder glücklich barfuß bleiben und andere nicht.

"Meine Mutter berichtete mir vor ein paar Tagen, dass ich als Kind oder Kleinkind nie nie nie barfuß gehen wollte, auch bei heißen Temperaturen."
Woher kam das? Hatte sie dir vielleicht schon als kleinkind gewohnheitsmäßig socken/schuhe angezogen, noch vor einem alter, an das du dich bewusst erinnerst? Das zu einem teil des anzieh-rituals am morgen gemacht? Dir vielleicht beim rausgehen etwas an die füße gezogen, wie das eltern halt so machen ...? Denn wie gesagt, barfuß sind wir von geburt, an schuhe werden wir gewöhnt (oder auch nicht).

Ich fühlte mich als kind übrigens auch barfuß zu verletzlich. Seltsamerweise nicht im freibad, wo auf pflaster, kacheln, gras, asphalt alle barfuß herumliefen, also ich auch. Aber barfuß war zuhause absolut kein normalfall, irgendwelche hüttenschuhe, sandalen, juteschuhe oder andere hausschuhe gab es immer. Barfußgehen im haus beschränkte sich auf wege zwischen bad/wc und schlafzimmer am frühen morgen oder beim schlafengehen. Entsprechend empfand ich die welt draußen als dreckig und gefährlich und es erschien mir geradezu widersinnig, dass die füße, mit denen der dreckige boden berührt wird (siehe auch all die elterlichen ermahnungen "iss das nicht, das war am boden" usw), nackt bleiben könnten. Selbst wenn in manchen kinderbüchern personen draußen barfuß herumliefen, kam mir das sehr seltsam vor.

Erst später habe ich mich rausgetraut, um verschiedene untergründe zu erspüren, aber nur heimlich, mit einer panischen angst, es könnte mich jemand entdecken, der mich kennt. Der spruch "Das gehört sich nicht" war noch zu tief verankert.


Lebenskünstler Offline

Admin


Beiträge: 1.217
Punkte: 226

30.03.2020 20:18
#7 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Zitat von Montanara im Beitrag #3
Aber dass jemand nur wegen eines solchen Vorfalls in die Sonderschule kommt, das war auch in der Vergangenheit undenkbar.



Traurig aber wahr - es gibt immer wieder Schulen, die sehr subjektiv die Schulreife eines Kindes feststellen.

Da spielen - oder besser spielten bei einigen mir bekannten Fällen verschiedene Umstände eine Rolle.


1994 . Ein Bub sollte aus dem Dorfkindergarten in eine Einrichtung für Verhaltensauffällige Kinder überstellt werden, da er angeblich hyperaktiv war. Die Wahrheit: die Erzieherin war heillos überfordert, die Kinderpflegerin in anderen Umständen und meist freigestellt, somit musste die Erzieherin eine Gruppe von ca 25 Kindern alleine betreuen. Jedes Kind, was irgendeine Förderung benötigte musste daher „weggeschickt“ werden. der Bub wechselte daraufhin in den Kindergarten des Nachbardorfes, alles wurde gut.

1997: der jüngste Sohn eines Ehepaares, die etwas unkonventionell am Rande des Dorfes lebten, wurde als "deppert" dargestellt – also geistig zurückgeblieben. Die Wahrheit war: die Obrigen der Marktgemeinde, und auch die Schule – wollten die Familie loswerden. Zugegeben, die Familie war schon sehr speziell, aber nicht so speziell dass man sie hätte ausgrenzen müssen. Auch kein schlechter Umgang (für Leute mit Schubladendenken)

1997: selbe Grundschule – anderer Junge: geboren einen Tag nach dem Stichtag zur Einschulungspflicht, bestand den Einschulungstest nicht (er konnte nicht seinen eigenen Namen schreiben und nur bis 20 zählen, fürs zeichnen hatte er auch kein besonderes Talent). den Eltern wurde nahegelegt ihr Kind auf eine „Förderschule“ zu geben (hiess bei uns früher Sonderschule – Abstemplung des Kindes als Depperl inbegriffen) Der wahre Grund: die Eltern des Jungen lebten getrennt und führten gerade einen hässlichen Rosenkrieg – geht gar nicht in einem katholischen Dorf. Also am besten raus mit den Leuten...

Die sehr spezielle Familie habe ich um die Jahrtausendwende aus den Augen verloren, und weiss nicht was aus dem Burschen geworden ist. Die anderen beiden sind ihren schulischen und Weg gegangen – haben ein gutes Abitur hingelegt und sind danach auf die Uni.

Hätten sich die betreffenden Elternpaare nicht massiv gegen die jeweiligen Erziehungspersonen aufgelehnt, wären die Kinder abgeschoben worden auf Sonderschulen.

Daher halte ich es durchaus für möglich, dass auch bei Andy eine sehr subjektive Betrachtungsweise eine Rolle gespielt hat, oder eine persönliche Abneigung der Lehrer / innen gegen ihn und / oder die Familie von Andy.

liebe Grüsse
Gabriel


barfussgeist Offline




Beiträge: 249

30.03.2020 23:15
#8 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Hi zusammen, huuuui...

hier ist ja richtig was los bei Euch. Und dann so richtige Expert*innen zu diesem Thema. Was sind denn das für verborgene Potentiale hier im BF Forum? Was für ein MegaTeam seid ihr geworden? Wooow.

Joa das kann mensch auch alles so stehen lassen. Ja es ist über 40 Jahre her dürft Ihr nicht vergessen.


barfussgeist Offline




Beiträge: 249

30.03.2020 23:15
#9 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Hi zusammen, huuuui...

hier ist ja richtig was los bei Euch. Und dann so richtige Expert*innen zu diesem Thema. Was sind denn das für verborgene Potentiale hier im BF Forum? Was für ein MegaTeam seid ihr geworden? Wooow.

Joa, das kann mensch auch alles so stehen lassen. Ja es ist über 40 Jahre her dürft Ihr nicht vergessen.

@Andre U. Ja gern geschehen. Warum sollte ich Euch nicht etwas erzählen oder offenbaren.

Ihr seid Menschen, wie Du und Ich, ja wir sitzen in einem Boot als Barfüßer*innen das ist schon eine besondere Gruppe.
Ja. die Erzieher*innen da ist was Wahres dran, denn ich war nur kurze Zeit im Kindergarten meine motorischen; lebenspraktischen Fähigkeiten sind villt. deswegen zu kurz gekommen. Zwar weiß ich heute: Ich habe ADS, aber auch das hätte trainiert werden können. Obwohl mein Vater Seemann war, aber viel unterwegs auf dem Schiff, er wäre viel mehr barfuß gewesen. Allerdings musste er sich als Jugoslawe in Dt mehr anpassen. Ihm war hier auch besonders kalt. Die Winter waren auch kälter. Somit hatte meine Oma einen Einfluss auf meine Mutter ich musste komplett mit Schühchen"" angezogen werden. Das Kind sollte keine Lungenentzündung bekommen. Oma s jüngster Sohn soll an einer Infektion gestorben sein. Außerdem hatte ich mal eine Pockenimpfkomplikation und es gab kein Telefon in den Haushalten, nur bei Nachbarn. Eine Kinderärztin hatte mich gerettet mittels Paracetamol, was zu der Zeit neu per Injektion bei Säuglingen angewandt wurde. Die Medizin war trotz schönerer und bunter Krankenhäuser nicht auf dem heutigen stand. Letztlich dachte ich: Socken und Schuhe müssten sein. Barfuß galt villt. doch als Armut und Elend der Nachkriegszeit.


@ Dorothea Hi, Lehrerin, sehr gut, ja was Gabriel schreibt gibt es leider heute noch, habe ich kürzlich bei Klient*innen erlebt. Sicher da war noch mehr ich sollte auf eine Förderschule. Dazu muss ich sagen, nein. der Vorfall allein reichte nicht aus. Ich hatte in Deutsch ein 5 in Mathematik eine 6 ( später aber Mathematik Leistungskurs)) allerdings die neuen Pädagog*innen kannten nicht alle Störungsbilder von heute. Acht Kinder kamen auf eine Förderschule. wir hatten einen der hatte ADHS, aber das nannte sich Hyperkinetisches Syndrom. Und diejenigen unterrichteten uns in Mengenlehre die Eltern konnten gar nicht helfen, waren so wie heute plötzlich mit diesem neuen Lehrstoff überfordert. Gerettet hat mich dann ein älterer Conrektor und Klassenlehrer, der mehr auf die Arithmetik und die, wie es heute heißt, zB mathematischen Vorläuferkompetenzen Wert legte. Ich brauchte mich nicht melden, alles wurde diktiert jeden morgen drei Sätze, morgens eine Gebet, er unterrichtete jedes Fach Religion, Sachunterricht, Mathe, Deutsch. Aber auch Süterlinschrift...ich weiß gar nicht, wie der das in unsere Köpfe hinein bekam. Kinder mit Migrationhintergrund gab es wenige, dafür aber Landkinder mit Mundart, die kein Hochdeutsch sprechen konnten. Das führt aber jetzt zu weit. Meine Beobachtung heute, dass Lehrer*innen viel aufgebrummt bekommen, aber es fehlt Personal. Eine Klasse kannst Du heute nicht mehr oder kaum alleine fördern. Die Gruppenstärke müsste auf 12 Ki. reduziert werden und mind. 3 Lehrkräfte oder Erzieher*innen müssten dort anwesend sein. Darüber hinaus auch mehrere Einzelsettings. Was mein Lehrer da gemacht hat waren Methoden aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Ähnlich wie das in dem Film der Pauker mit Heinz Rühmann dargestellt wurde. Reines pauken von Faktenwissen. Keine Lernzielstufen usw. Verstehe schon.

@Dieter Bo Hi, ja z.T. fühlte ich mich oder fühle ich mich im Widerstand, also sublimiere ich Aggressionen, wenn aus Protest gegen die Norm, wenn ich jetzt mit Euch durch die Stadt in der Gruppe demonstriere. Ansonsten mit 13 bin ich auch nicht öffentlich gegangen, ich habe das heimlich gemacht. So im Frühsommer Abends gegen 20 Uhr, wo alle vor der Tagesschau saßen und den 20:15 Uhr Freitagskrimi schauten, da konnte ich ganz frei barfuß durch die Siedlung ziehen, daher Geisterbarfußgeher. Später brauchte ich das zum Stressabbau. Wenn ich geladen war musste ich irgendwo auf einer Wiese oder im Wald BF gehen. Das tat irgendwie gut und ist heute noch so. Villt. ist es eine Art Skill"". Villt Erdung, Tautreten soll mensch ja machen. Kennst Du das auch von Dir. Das Protestgehen, das kam erst in der Oberstufe bei mir. Mein Klassenkamerad war ein Waldorf Schüler und ist antiautoritär -demokratisch erzogen worden. Von dem habe ich so einen Provokram gelernt auch FKK als Provo. die Mutter muss irgendwie zu 68 er Bewegung gehört haben. Allerdings konnte er beides. Mutter Sozialpädagogin, er überspannte den Bogen nicht. Die liefe dann oft nackig durch die Wohnung das war dann schon etwas anstrengend für mich. Villt. aber auch, weil manche ihre Klamotten nicht fanden, bei 12 Geschwistern u Pflegekinder. (lach) Verrückte Familie aber nett, das gibt es heute glaub nicht mehr, oder?


@ TipToe Hi, ja so etwas, was Du bescheibst kenne ich auch, ja ist auch Erziehungssache und die Physis wächst dann so auf mit einer kräftigen Beinmuskulatur. Aber, dass ich in Schwimmbädern und am Meer barfuß gelaufen bin als Kind sogar über Kaolinsteine? Stimmt! Ich denke, in der Schule ist das das Über-Ich, was das verbietet. Dort wirst du stärker kontrolliert, das ist nicht zuhause. Dort sollst Du auch richtig angezogen sein. #Lebenspraktische Fähigkeiten. Lerne ich gerade in einer Fortbildung. In Schwimmbädern ist es leichter, weil Dein Ich" entlastet ist es ist umgekehrt eine Norm dort barfuß zu sein. Genauso wie beim Verteidigungssport sind alle barfuß. Áuch wenn es sich trotzdem komisch anfühlt. Bekommt das Ich keine konflikthaften Stress"

@ Gabriel ja, das kommt vor, Lehrer*innen und Schüler*innen sind auch keine Maschinen, denke ich, Schule ist eine komplexe Sache"" wie das Lernen und Leben selbst. Du kannst etwas lernen und verlernen, du kannst eine Gabe haben oder diese wird durch die Neuroplastizität des Hirns kompensiert, was aber dann auch täuscht, wenn du nicht lebenslang übst. Du siehst auch meine schreibe hier. Wie ich Fehler mache. Habe lange nicht viel geschrieben. etc.

Also ich möchte auch keine Schuldzuweisungen machen. Aber es lohnt sich villt einen Blick auf unsere Kindheit und Kinder von heute zu werfen und uns durch die Brille der Kinder zu betrachten.

Langes edit sorry

Grüße Andy


Montanara Offline




Beiträge: 578
Punkte: 67

30.03.2020 23:20
#10 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Ich schrieb, nur wegen EINES einzigen Vorfalls passiert sowas nicht. Du deutest ja an, dass viele Dinge zusammenkamen, und in allen von Lebenskünstler beschriebenen Fällen ist es ebenso. Schlimm, wenn Lehrpersonen Macht ausüben! Gottseidank ist das je länger, desto weniger der Fall. In der Ausbildung wird nicht zuletzt wegen derartiger Fälle sehr viel Wert auf Selbstreflexion gelegt, und im modernen Schulbetrieb sind viele beteiligt und schauen einander gegenseitig auf die Finger. Man kann als Lehrperson heute nicht mehr allein agieren!
Der Lehrer, der Dich gerettet hat, hat einfach kapiert, dass Kinder, wie Du eins warst, eben sehr viel Struktur brauchen, aus der sie wachsen können. Der hat Dich auf eine gute Art gefordert und Dich nicht für dumm gehalten und eine solide Basis gelegt. Auch so genannt Schwache werden gern gefordert, und wenn man ihnen auch was zutraut, passieren mitunter erstaunliche Dinge. So geht das!
Auch arbeiten wir gemeinsam: als Lehrerin ist man nie allein. Bei uns gibt es z.B. auch den Heilpädagogen, der Hilfestellung gibt und sich der Kinder, die eben Mehr Zeit brauchen, annimmt. Lehrpersonen und Heilpädagoginnen arbeiten eng zusammen. Nur nützen unsere Anstrengungen nichts, wenn die Eltern nicht mitziehen. Ich erlebe, wie Eltern ihren Kindern vermitteln. sie könnten das eben nicht, und die kommen mit einem ganz schlechten Selbstvertrauen. Schlimmer ist es, wenn die Eltern die Kinder indoktrinieren, dass die Schule an allem schuld wäre.....da sind unsere ganzen Mühen für die Katz. Es braucht eben alle, die gemeinsam das Beste für ein Kind wollen!
Übrigens möchten wir Lehrer*innen nicht, dass die Eltern ihren Kindern helfen! Denn das verfälscht massiv das Bild, und wir können uns kein Bild vom Stand des Kindes mehr machen. Die Kinder sollten selbständig arbeiten können, bei Fragen ist in erster Linie die Lehrperson zuständig. Gerade in der Mathe wird heute anders vorgegangen, zum Glück. Denn die modernen Verfahren und Methoden sind sehr viel nachhaltiger und effizienter, wie ich nun (mache als Quereinsteigerin die Ausbildung, unterrichte aber bereits) selber feststelle. Wäre ich doch heute in Mathe unterrichtet worden, mir wäre ein langer Leidensweg erspart geblieben! Viele Eltern kennen die modernen Herangehensweisen nicht und erklären den Kindern Dinge, die sie dann sehr verwirren. Eltern sind gut, um Vokabeln abzufragen oder den Stoff für eine Geographieprüfung😉 - bitte nicht mehr!
Hier ist es, um zum Thema zurückzukommen, so, dass die Kinder barfuss kommen dürften, im Sport draussen sieht man oft welche barfuss. Gezwungen wird niemand😉.


barfussgeist Offline




Beiträge: 249

31.03.2020 00:10
#11 RE: Hilfe- als Kind zum barfuß laufen gezwungen es drohte Sonderschule Zitat · Antworten

Zitat von Montanara im Beitrag #10
Nur nützen unsere Anstrengungen nichts, wenn die Eltern nicht mitziehen. Ich erlebe, wie Eltern ihren Kindern vermitteln. sie könnten das eben nicht, und die kommen mit einem ganz schlechten Selbstvertrauen. Schlimmer ist es, wenn die Eltern die Kinder indoktrinieren, dass die Schule an allem schuld wäre.....da sind unsere ganzen Mühen für die Katz. Es braucht eben alle, die gemeinsam das Beste für ein Kind wollen!
Übrigens möchten wir Lehrer*innen nicht, dass die Eltern ihren Kindern helfen!


Es war mir klar, dass wenn es um Schule geht das Zündstoff hat.

Und in der Nachhilfe und Lernförderung habe ich die Eltern im Rücken, wie noch nie. Die gehen eine sehr große Symbiose bzw Koalitionen mit den Kindern ein. Und wollen mir alles Vorschreiben. Ich kann natürlich auch verstehen, dass die Eltern heute mehr Ängste haben als in früheren Zeiten. Denn vor 20 Jahren war das nicht so. Die Eltern müssten also im Blick gehalten werden. Denn Schule ist ein System Lehrer- Schüler- Eltern heute müsste es einen speziellen Support für Eltern geben. Gibt es schon oft. Aber nicht genug.

Grüße Andy

die Geschichte geht weiter, also dann bei dem anderen Lehrer konnte sich meine Klasse i wie bei der Lehrerin durchsetzen und alle viele Schüler*innen liefen mit Sportschuhen auf dem Rasen. Warum weiß ich nicht. Villt weil es die Conrektorenklasse war. Oder wegen des Hausmeisters...Rasen nicht mehr frisch.


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