Servus beinand,
bei den Temperaturen bietet es sich an, die Schuhe wegzulassen.
Verwegener Mann in zerlumptem Outfit - da fällt mir ganz spontan jemand Spezielles ein. Der kann es aber nicht gewesen sein, denn er stammte aus einer ganz anderen Gegend. Ein T-Shirt, das an den Schulternähten nur noch an wenigen Stellen zusammengehalten war. Die Beinkleider hatten auch schon bessere Tage gesehen. Das schon etwas lichte Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er war ganz sicher nicht obdachlos, und Flaschen hatte er bestimmt auch nicht gesammtelt. Zumindest nicht aus städtischen Mistkübeln. Eher schon auf der grünen Wiese.
Dieter, deine Verknüpfungen sind schon interessant: zerlumptes Kleider, am Bahnhof in Mülleimern auf der Suche nach Leergut oder Lebensmitteln, die andere weggeworfen haben. Also vermutlich obdachlos.
Leider ist es in unserem hochgelobten Sozialstaat so, dass immer mehr Menschen auf die Hilfe von Tafeln oder städtischen Suppenküchen angewiesen sind. Trotz jahrzehntelanger Arbeit reicht die Rente hinten und vorne nicht.
Und mal wieder ist es so, dass es die Ärmsten der Armen trifft. Die hatten aufgrund ihres schmalen Budgets nicht die Möglichkeit sich Vorräte anzulegen, und müssen nun für teuer Geld Dinge des täglichen Bedarfs und Lebensmittel zu teilweise extremen Wucherpreisen kaufen.
Wahrscheinlich würde ich auch Mistkübel durchsuchen (hab ich in schlechten Zeiten sogar gemacht) hätte ich nicht die Vorratskammer voll mit Eingemachtem, Trockenbohnen / Linsen und all dem Zeugs was im Garten mehr gewachsen ist als ich essen konnte, oder in der Natur zu finden war. Fallobst, das andere liegen lassen, statt Kompost Kompott für Zeiten wie jetzt.
Die Flaschen lasse ich heutzutage denen, die sie wirklich brauchen.
Entschuldigt, dass ich von Hölzchen auf Stöckchen gekommen bin. Der erste Barfüsser in Soest? Sicher der erste, den du heuer gesehen hast. Wir waren vor einigen Jahren in Soest, und sind barfuss durch die Altstadt spaziert. Mir hat die Stadt gefallen, die Menschen die wir trafen waren sehr freundlich. Und ich bin mir sicher: wir waren nicht die einzigen, die an diesem Tag barfuss waren, und werden auch nicht die letzten sein die barfuss in Soest anzutreffen sind.
liebe Grüsse
Gabriel