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Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 06.07.2020 18:10von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Ich beurteile wanderungen nach ihrer barfußfreundlichkeit und da spielt der anteil der verschiedenen bodenstrukturen eine entscheidende rolle.
Wiese ++ (aber siehe unten, kommt auf die pflanzen an)
Moos ++
Sand ++
Waldboden +
Holzschnitzel o
Asphalt, Pflaster o/-
Schotter --
Bei felsen kommt es ganz drauf an, wenn sie glatt sind ist es eher positiv (+), aber nicht so glatt, dass die füße auf abschüssigen wegen ins rutschen geraten. Scharfkantige felsen eher - (gerade noch zu schaffen) bis -- (so gut wie unmöglich).
Pflanzen: disteln und brennnesseln können eine wiese schnell in richtung "unbegehbar" drehen, und natürlich muss auf insekten (und schlangen und andere tiere) geachtet werden.
Es reicht auch nicht aus, einen mittelwert über die böden einer wanderung zu bilden: Wenn ein paar meter schotter auch noch zu verschmerzen sein werden, kann ein kilometer unumgehbare schotterstraße einem die komplette tour verleiden.
Vielleicht sollte ich mal irgendwo meine wanderempfehlungen (in der Steiermark: Sommeralm, Teichalm, Hochalm, Gleinalm, Terenbachalm) zusammenschreiben. Gibts da nicht irgendwo ein Wiki?
RE: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 06.07.2020 18:27von Lebenskünstler • Admin | 1.330 Beiträge | 849 Punkte
Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 06.07.2020 22:39von EinBonner • | 230 Beiträge | 12 Punkte
Zitat von tiptoe im Beitrag #1
Ich beurteile wanderungen nach ihrer barfußfreundlichkeit und da spielt der anteil der verschiedenen bodenstrukturen eine entscheidende rolle.
Wie schon erwähnt, bin ich kein so großer Wiesen-Freund, wegen der möglichen schwer erkennbaren Gefahren darin. Ich sehe lieber, wohin ich gehe, und würde deshalb Asphalt/Pflaster/Beton/Felsen besser bewerten — wenn sie nicht zu heiß sind.
Eine weitere Kategorie sind »wassergebundene Decken«, das kann je nach Machart und Zustand unangenehm wie Schotter oder angenehm wie fester Sand sein.
Erdboden ist auch je nach Feuchtigkeit unterschiedlich.
Mein Vorschlag wäre, bei Wegbeschreibungen die Bodenverhältnisse aufzuführen, die vorkommen, idealerweise mit Längenangaben. Vielleicht kann man eine Datenbank haben, und die Abfragen filtern (z.B. »kein Schotter«) oder die Bewertung selbst vornehmen.
Gruß,
-- Ein Bonner
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 06.07.2020 23:46von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Wiki gefunden: https://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9Fwandern
Da müsste ich jetzt nur noch was schreiben ....
Und wiese ist nicht gleich wiese, selbst ein und dieselbe je nach jahreszeit und länge des grases. Auch bei almen mit viehwirtschaft gibt es unterschiede, wie vertrampelt oder verschissen sie sind (was mit der intensität der beweidung zusammenhängt).
Persönlich bevorzuge ich abwechslungsreiche böden mit einer gewissen geistigen herausforderung beim setzen der schritte, wobei manche kleine fehler eher verzeihen und bei anderen sich hochstehende steine scharfkantig ins fußgewölbe bohren.
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 07:32von Dieter (Bochum) • | 1.367 Beiträge | 4 Punkte
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 08:33von Dieter (Bochum) • | 1.367 Beiträge | 4 Punkte
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 11:07von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 646 Punkte
Ich hatte mal versucht in wikibooks eine kleine Barfuß-Tour in Luxemburg zu beschreiben. Hier ist mein Beitrag: https://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9Fwandern:_Luxemburg
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 16:45von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Ich habe https://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9Fwandern:_Steiermark überarbeitet und ein paar Hauptwandergebiete erwähnt. Teichalm/Sommeralm und Hochalm/Gleinalm/Terenbachalm eignen sich eigentlich jeweils für mehrere Tage.
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 20:12von Lebenskünstler • Admin | 1.330 Beiträge | 849 Punkte
Zitat von tiptoe im Beitrag #7
Klar, ich will halt vermeiden, dass sich jemand auf eine angenehme barfußwanderung freut und dann mit 10 km schotterpiste konfrontiert ist ....
Es waren vor ein paar Tagen zwar angeblich nur zwei Kilometer auf einem "Spaziergang", doch die hatten es in sich. Rund um die Linachtalsperre, davon mindestens drei viertel auf spitzem kantigen Schotter. Ausweichen war nicht möglich. Rechts ging es abrupt in die Tiefe (ins Wasser mit der Erwartung auf ebensolche spitzen Steine) - links Gestüpp mit Disteln, Stachel- und Dornenpflanzen. Ein ungeliebtes Souvenier von dieser Wanderung habe ich soeben aus meinem rechten Fuss herausoperiert.
Dabei fing alles so verlockend an: schön weiche niedrige Pflanzen als Bodendecker die ersten paar hundert Meter...
tolle Idee von dir, tiptoe, deine Empfehlungen und Erfahrungen in einem Wiki zu veröffentliche!
liebe Grüsse
Gabriel
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 20:27von Dieter (Bochum) • | 1.367 Beiträge | 4 Punkte
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 21:03von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 646 Punkte
Ich halte das Mitnehmen von Notschuhen immer für sinnvoll, denn man weiß ja nie was alles passieren kann.
In Lüttich war ich einmal bei einer Barfußwanderung dabei, wo es sehr wenig Naturböden gab. Zum Schluss ging es kilometerweit über Asphalt zum Bahnhof und meine Füße taten mir so weh, dass ich nur noch sehr sehr langsam vorwärts kam, und dadurch riskierte, meinen Zug zu verpassen. Darum hat Patrick mir seine Notschuhe ausgeliehen, und es ging wieder flott weiter. Seit diesem Abenteuer nehme ich für längere Wanderungen immer Notschuhe mit. Wenn man diese (oder Sandalen) dabei hat, macht es wohl auch wenig Sinn, auf halber Strecke umzukehren, außer die zweite Hälfte wäre selbst mit Schuhen noch zu schwierig.
Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 21:56von EinBonner • | 230 Beiträge | 12 Punkte
Hallo!
Zitat von Dieter (Bochum) im Beitrag #11
Ist schon mal jemand auf halbem Wege bei einer Wanderung umgekehrt, weil ein schmerzfreies Weitergehen nicht mehr möglich war?
Oder sind Notschuhe oder mitgenommene Sandalen für solche Problemsituationen nicht sinnvoll?
Nicht umgekehrt, das wäre unsinnig gewesen, aber abgekürzt ja, oder eine längere Erholungspause gemacht. Es kann immer mal vorkommen, dass man die eigene Leistungsfähigkeit überschätzt — oder sich verletzt.
Schuhe nehme ich nicht grundsätzlich mit, das entscheide ich von Fall zu Fall. Bei unbekanntem Weg und der Notwendigkeit, ein Ziel zu erreichen oder keine Abbruchmöglichkeit zu haben, dann sind — leichte — im Gepäck, wie auch ein Notfallpäckchen mit Pinzette, Pflastern, …
Gruß,
-- Ein Bonner
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 07.07.2020 22:10von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Notschuhe nehme ich dann mit, wenn ich den berg nicht kenne (oder wenn ich weiß, dass fiese abschnitte dabei sind). Martl Jung hat für seine alpenüberquerung erst gar keine mitgebracht. Das mache ich nur, wenn die tour als unproblematisch bekannt ist.
Bei einer wanderung neulich auf die Gleinalm war das erste und letzte stück von ca 1,5 km unangenehm. Da aber mit einer großen überwiegend älteren gruppe unterwegs, bin ich langsamer gegangen und habe es so auch gemeistert, da habe ich gar nicht zum schuhe anziehen pausieren müssen.
Inzwischen weiß ich "jeder berg ist anders" und nicht nur das, auf eine sehr gemütliche wiese kann ein schroffer abbruch folgen und dahinter ein äußerst steiniger weg, der einem auch mit schuhen alles abverlangt.
(und das kleine notfallset ist auch dabei, wird auch immer wieder bestückt, ich habe schon manchmal anderen leuten aushelfen können)
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 08.07.2020 07:11von Dieter (Bochum) • | 1.367 Beiträge | 4 Punkte
RE: Re: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 08.07.2020 07:36von Lebenskünstler • Admin | 1.330 Beiträge | 849 Punkte
Zitat von Dieter (Bochum) im Beitrag #11
Oder sind Notschuhe oder mitgenommene Sandalen für solche Problemsituationen nicht sinnvoll?
Notschuhe - einfache Badelatschen mit ca 1 cm dicker Gummisohle - habe ich im Rucksack immer dabei. Gerade auf längeren Aspahltstrecken geht mir das oft sehr auf die Knie und die Bandscheiben, und da benötige ich sowas wie einen Stoßdämpfer. In unwegsamen Gelände sind sie aber nicht tragbar, weil die Trittsicherheit fehlt. Gerade auf Schotter oder Geröll ist die Gefahr des Abrutschens sehr gross. Deshalb erwäge ich tatsächlich, mir irgenwann mal solche Notschuhe wie sie Montanara mal hier verlinkt hat anzuschaffen. Bei einer Bestellung übers Internet sehe ich nur das Problem, dass sie nicht passen. Denn Größe 42 ist nicht bei jedem Hersteller 42, besonders wenn man breite Füsse hat.
liebe Grüsse
Gabriel
RE: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 09.07.2020 23:08von downriver • | 132 Beiträge | 61 Punkte
Hallo zusammen,
ich bin kein ausgesprochener Wanderer und primär im städtischen Bereich unterwegs. Grundsätzlich mag ich eher Gras, Sand, Erde, auch mit gepflasterten und asphaltierten Wegen habe ich keine Probleme, auch wenn ich es hier gerne sehe, wenn die Bodenbeschaffenheit dann ab und zu wechselt. Ich habe es - wohl im Gegensatz zu vielen anderen hier- nicht so gerne, wenn es nass ist. Feuchtes Gras ist okay und angenehm, klatschnass mit Regen mag ich -auch unabhängig von barfuß- nicht so sehr.
Was für mich auch ganz wichtig ist: Ich muss sehen, wohin ich trete.
Nachts im Dunkeln gehe ich ziemlich ungern barfuß, da kann man unangenehme Überraschungen erleben. Die berüchtigten Glasscherben sind mir allerdings bisher erspart geblieben - häufig sind sie nicht, aber es gibt sie ab und an eben doch.
Ich bin bei einem Nachtspaziergang schon zweimal auf einem befestigten Weg auf einen einen heruntergefallenen Ast getreten, das war ziemlich schmerzhaft, weil ich jeweils auf Astknoten getreten bin, bleibende Blessuren gab es aber nicht. Also ziehe ich nachts eben Schuhe an oder nehme eine Lampe mit, Handylicht tut es auch. Gerade jetzt in der Coronazeit, als ich nur noch zu Hause war, hat sich mein Schlafrythmus stark geändert, und da hatte ich das Bedürfnis, nachts auch mal vor die Tür zu gehen.
Viele Grüße
Dirk
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RE: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 10.07.2020 08:25von Lebenskünstler • Admin | 1.330 Beiträge | 849 Punkte
RE: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 10.07.2020 10:07von Dieter (Bochum) • | 1.367 Beiträge | 4 Punkte
Apropos Nacht und Glasscherben:
Vor vielen Jahren bin ich nachts mal über ausgehobene Erdhaufen gesprintet.
Dabei habe ich fast meinen kleinen linken Zeh abgetrennt, als ich in die Kante
eines scharfen Konservendeckels trat.
Wegen der komplexen Verletzung konnte ich nicht anästhesiert werden und musste
die Schmerzen bei der Operation voll aushalten.
Liebe Grüße von Dieter aus Bochum
RE: Kriterien für barfußfreundliche Wege
in Barfuß und Leben 10.07.2020 11:08von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 646 Punkte
Zitat von Dieter (Bochum) im Beitrag #19
Wegen der komplexen Verletzung konnte ich nicht anästhesiert werden
Hallo Dieter,
was wäre das Problem bei einer Anästhesie gewesen?
Liebe Grüße
André
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