Vielleicht fragt ihr euch manchmal "ja wo isser denn der Gabriel, es gibt so gar nichts mehr von ihm zu lesen". Wir sind mal wieder unterwegs, drei Monate mit der Bahn durchs halbe westliche Europa. Soweit möglich, natürlich barfuß.
Zu sehen und erleben gibt es vieles, manches davon worüber man nur den Kopf schütteln kann.
Übernachtet wird meist in Hotels, die möglichst nah am Bahnhof sind, und möglichst günstig im Preis bei kurzfristiger Storniermöglichkeit. Frühstück wünschenswert wenn es sehr zeitig angeboten wird.
Brüssel: eines unter vielen Budget- und anderen Hotels an einer Straße nahe des Bahnhofs MIDI, auf der Website schöner dargestellt als es ist, doch allgemein durchaus angenehm. Grosses Zimmer mit 2 Stühlen, Nassbereich mit Badewanne. Frühstückssalon mit dem Charme einer in die Jahre gekommenen Werkskantine. WC im öffentlichen Bereich: Fehlanzeige.
London: ein Budgethotel, ca 10 Minutenzu Fuß von Kings Cross Station entfernt. Nette Leute, mindestens ein Drittel der Belegschaft sind mit dunkler Hautfarbe. An der Rezeption hing ein Schild auf dem (sehr frei) übersetzt steht: keinerlei Diskriminierung geduldet, keinerlei Gewalt ect. Full breakfast ab 7,das Zimmer war etwas kleiner als in Brüssel, ein Stuhl.
Edinburgh, gleiche Hotelkette wie London, ab 7 full breakfast, ab halb sieben Continental in einem Raum der an eine Mensa erinnert.
Inverness: direkt am Bahnhof, ein altehrwürdigen Hotel mit der Bezeichnung 'royal" im Namen. Auch die Einrichtung sah ein bisschen wie royal aus.
Am Eingang zum Frühstüvkssalon stand ein Butler, mehrere Hausdamen sorgten emsig dafür dass immer reichlich von allem zum selbst bedienen vorhanden war. Alle waren stilecht gekleidet so wie wir sie aus alten Filmen kennen. Inklusive der schottischen Höflichkeit.
Nun dürft ihr einmal raten wo es Stress wegen bf gab, und wo wir bf fröhlich in den Tag starten konnten.
ohhh - schön, Edinburgh steht auch auf unserer to-do-Liste!
also ich rate mal: die Briten wären m.E. eher diejenigen, die über Barfüsse hinwegsehen, auch wenn sie selbige nicht goutierten. Also wenn schon "Stress wegen bf", dann am ehesten in Brüssel?
Zitat von Lebenskünstler im Beitrag #1Inverness: direkt am Bahnhof, ein altehrwürdigen Hotel mit der Bezeichnung 'royal" im Namen.
Hallo Lebenskünstler und Leo
Die Queen war zwar ein Vorbild für starke Nerven und Optimismus, aber das muss ja nicht unbedingt auch auf die Belegschaft zutreffen. Insofern tippe ich mal auf das Haus mit "royal" im Namen (den kleinen Unterschied!) als Stressmacher.
Danke jedenfalls für die spannende Unterhaltung, die ihr auf euren Reisen für uns sammelt.
Ihr dürft ruhig noch ein paar weitere Tipps abgeben 😉 bevor ihr die Auflösung bekommt. Heute fahren wir nochmal eine sehr schöne Strecke im Nordwesten der Highlands. Bei dem herrlichen Spätsommerwetter macht das richtig Laune.
Zitat von Lebenskünstler im Beitrag #1 Nun dürft ihr einmal raten wo es Stress wegen bf gab, und wo wir bf fröhlich in den Tag starten konnten.
Hallo,
ich tippe tatsächlich darauf, dass es in London im "Multikulti-Antidiskriminierungshotel" am ehesten Probleme wegen der nackten Füße gegeben hat, vielleicht, weil ich schon ein paar Mal habe beobachten können, dass Leute (oder Organisationen oder Unternehmen), die nach außen hin ganz demonstrativ für Gleichheit und Toleranz in bestimmten Bereichen eintreten, dann doch Schwierigkeiten mit der Toleranz haben, wenn etwas ihren eigenen Vorstellungen (auch und gerade in kleinen Alltagsdingen) zuwiderläuft.
Beim königlichen Hotel in Schottland nehme ich dagegen an, dass man sich aus Höflichkeit eher zurückgehalten hätte, die nackten Füße zu bemängeln, falls diese gestört hätten. Da kann ich mir vorstellen, dass es einfach unter deren Niveau gewesen wäre, wegen so etwas einen Aufstand zu machen - schlechter Stil sozusagen.
Mittlerweile sind doch "ein paar Tage" vergangen, und Nächte in denen wir die Gastfreundschaft der Schotten schätzen gelernt haben. Vom sprichwörtlichen Geiz habe ich nichts bemerkt. Da wo wir Frühstück gebucht hatten gab es reichlich, bf war nicht der Rede wert.
Inzwischen sind wir wieder in England, ausser dem Schmuddelwetter wegen dem die Engländer vermutlich auf den Tee gekommen sind, alles Bestens. Die Leute sind lieb und freundlich zu Mensch und Tier. Was sich auch im Verhalten der 🐕 Hunde widerspiegelt. Die sind sowas von lieb und verschmust, ich hab bisher keinen erlebt der auch nur ein Knurren angedeutet hätte. Stattdessen: Hundeküsse:-)
Nun zur Auflösung des kleinen Rätsels. Absoluter Spitzenreiter bezüglich ungehobeltem Verhalten des Hotelpersonals war tatsächlich Brüssel. Das fing schon damit an dass mich der Putzmann der gerade den Boden wischte minutenlang auf meine Füße starrte während Leo die Formalitäten an der Rezeption erledigte. Am nächsten Morgen wurde uns der Start in den Tag von einem Frauenzimmer versaut das sich benahm wie die Axt im Wald. Der Ton macht bekanntlich die Musik. Das Wort "please" hatte die Frau zumindest nicht in ihrem englischen Wortschatz, die Landessprache sprach sie gar nicht. Nur bellen konnte sie: dass wir so nicht beim Frühstück bleiben können und gefälligst Schuhe anziehen sollen. Später beschwerte sie sich sogar bei der Buchungsplattform wir hätten gegen die Hausordnung verstoßen.
Der Hotelmanager entschuldigte sich zwar am Abend für die "wenig diplomatische" Behandlung, doch da werden wir sicher nicht mehr nächtigen.
Edinburgh: der erste Morgen, als wir zwei Menschen ohne Schuhe unter vielen Gästen "mit" waren, lief problemlos. Am zweiten Tag mussten wir schon früh los und waren die ersten am Buffet. Dem Hotelangestellten war fad,er sah dass wir bf waren und forderte - immerhin freundlich aber bestimmt dass wir Schuhe anziehen. Aufgrund der Zeitknappheit verzichteten Leo und ich auf eine weitere Diskussion.
London: Multikulti, und entsprechend offen und frei. Falls jemand gemeckert haben sollte dann leise so dass wir es nicht hörten. London war ein Budgethotel, wo ein Dresscode eh irgendwie nicht hinpasst.
Ganz anders in Inverness, in dem Royal. Da dachte ich tatsächlich beim ersten Betreten ich sei in einer anderen Zeit gelandet. Immerhin gibt's dieses Haus schon seit 1864, die Einrichtung ist zwar nicht ganz so alt wirkt aber sehr edel und vornehm. So wie die Butler, und Hausdamen. Mit Stil,und über allem erhaben. Ich bin mir sicher, sie haben sehr wohl bemerkt dass wir keine Fussbekleidung trugen. Die vollendete schottische Höflichkeit zeigte sich darin dass niemand, wenn sie unser bf unpassend gefunden hätten, darum eine Szene machten. Wir in unserer sportlichen Kleidung mit freien Füssen wurden genauso freundlich und zuvorkommend behandelt wie die Gäste die dich schon frühmorgens in Schale geworfen hatten.
Dann kannst du direkt ein paar neue farbnadeln für die barfußtoleranzkarte verteilen .... (Irgendwie habe ich es dieses jahr komplett ohne hotelübernachtungen geschafft)
Meine letzten Hotelaufenthalte waren »vor Covid-19«. Von 2017 bis 2019 war ich inca. 7 verschiedene Häusern, und aufs Barfuß-Sein bin ich in keinem negativ angesprochen worden. So weit ich mich erinnern kann, überhaupt nicht. Ich erinnere mich an den missbilligenden Blick des »Frühstücksdirektors« in London, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob ich barfuß war oder Flip-Flops anhatte. Das Frühstücksbuffet ist ja quasi immer die kritschste Stelle … auf der »Rotterdam« (https://ssrotterdam.nl/) in Rotterdam war ich definitiv nicht barfuß (außer in meiner Kabine), daher kann ich weder positiv noch negativ bewerten.
Zitat von EinBonner im Beitrag #10Von 2017 bis 2019 war ich inca. 7 verschiedene Häusern, und aufs Barfuß-Sein bin ich in keinem negativ angesprochen worden.
Hallo Bonner,
an welchen Orten hast du noch geschlafen (außer in London und auf der Rotterdam)?
Zitat von André Uhres im Beitrag #11 an welchen Orten hast du noch geschlafen (außer in London und auf der Rotterdam)?
Alp Grüm GR¹, Brig VS², Horb (BaWü), Lübeck (S-H), Zandvoort (NH). ¹) Wegen der sehr überschaubaren Größe der Ansiedlung dürfte es leicht fallen, den Beherbergungsbetrieb zu identifizieren. ²) Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich im Hotel dort wirklich barfuß war.
Weitere Informationen finden Forumsmitglieder in meinen Reiseberichten.
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