Entsprechend einer arabischen Sitte: Schuhe gelten als unrein, nackte Füße nicht. Jetzt kommen auch in Deutschland Schuhe als Protestmittel mehr in Mode, z.B. in Sachen des "Copy and Paste"-Ministers Guttenberg:
Angezogene Schuhe sind ja als Zeichen der Zivilisation zu sehen. Aber sie sind auch Wurfgeschosse. Die arabische Welt hat da sehr fein unterschieden. Man ist gesellschaftlich akzeptiert, wenn man eine Veranstaltung mit Schuhen besucht. Aber: man ist noch viel mehr akzeptiert, wenn man einem schändlichen Politiker auf eben dieser Veranstaltung die Schuhe an den Kopf wirft. Wir müssen noch manches lernen von der arabischen Kultur...!
In dem Zusammenhang sei an eine andere historische Bescheidsagung erinnert, bei welcher der Schuh zum Zwecke der Nachdrücklichmachung zum Einsatz kam: Sowjekt-Knüppel Nikita Chruschtschow donnerte mit seinem Schuh aufs Rednerpult der Vereinten Nationen...
Aus dieser Perspektive könnte der barfüßige Bürger bald mit einem völlig neuen Image besetzt werden: als derjenige, welcher seinen Schuh-Vorrat (hoffentlich erfolgreich!) als Mittel der Gegenwehr eingesetzt hat. Er könnte der Held einer neuen Klasse zivilcouragierter Bürger werden. Also, Leute, kramt alles aus dem Schuhschrank, und sorgt dafür, dass die Schuhe fliegen lernen...
Zitat von Jörg 2Aus dieser Perspektive könnte der barfüßige Bürger bald mit einem völlig neuen Image besetzt werden: als derjenige, welcher seinen Schuh-Vorrat (hoffentlich erfolgreich!) als Mittel der Gegenwehr eingesetzt hat. Er könnte der Held einer neuen Klasse zivilcouragierter Bürger werden.
Mit anderen Worten, und das vermuteten wir ja schon lange: Wer barfuß läuft macht sich verdächtig. Erstens als Nonkonformist und damit als potentieller Querulant, und zweitens als jemand, der wohl seine Schuhe auf staatliche Würdenträger geworfen hat.
Unser friedliches Image ist dahin :-(
Die perfide Logik des Sicherheitsapparats lautet: Wer unbewaffnet ist, der hat wohl seine Waffen schon abgefeuert.
das mit den nackten Füßen im Orient kenne ich anders: Es gilt als Unverschämtheit, jemandem die Fußsohlen zu zeigen. Darum zeigt man auch mit den Schuhsohle (=unrein) schimpfend auf Politiker. Werfen setzt natürlich noch eins drauf.
Zitat von Charles B.Unser friedliches Image ist dahin :-(
Die perfide Logik des Sicherheitsapparats lautet: Wer unbewaffnet ist, der hat wohl seine Waffen schon abgefeuert.
Schöne neue Welt
Früher oder später, vor allem wenn die Töpfe langsam leergefressen sind, hat noch jeder Sicheheitsapparat die Belange der Bürger als Bedrohung des Establishments interpretiert. Dies persifliert der Regisseur Constantin Costa Gavras in den 80ern passend in seinem Film "Z". Dort sorgt die griechische Militärdiktatur für die Ermordnung des Oppositionsführers. Allmählich wird den Bürgern so ziemlich alles verboten. Schließlich nehmen die Bürger den Buchstaben "Z" des griechischen Alphabets als Symbol, denn er bedeutet "Er lebt!". Dann verbietet die Obrigkeit auch noch die Verwendung dieses Buchstabens... Damit macht sich die Regierung international lächerlich und - fällt!
Einen ähnlichen Effekt erntete Gaddafi, als er vor der UN-Vollversammlung formell die Auflösung der Schweiz beantragte...
das mit den nackten Füßen im Orient kenne ich anders: Es gilt als Unverschämtheit, jemandem die Fußsohlen zu zeigen.
Steht nicht in Widerspruch zu meinen Zeilen. Diese Tradition bezieht sich ja auf das Unreine. Ob nun Fuß- oder Schuhsohlen, die Unterseite ist dem (potentiellen) Schmutz ausgesetzt. Daher die Symbolik, dass man nicht die Sohlen zeigt. Oder - falls doch und absichtlich, dann ist es eine Mißfallenskundgebung.
Zitat von Jörg 2... Dies persifliert der Regisseur Constantin Costa Gavras in den 80ern passend in seinem Film "Z". Dort sorgt die griechische Militärdiktatur für die Ermordnung des Oppositionsführers. Allmählich wird den Bürgern so ziemlich alles verboten. Schließlich nehmen die Bürger den Buchstaben "Z" des griechischen Alphabets als Symbol, denn er bedeutet "Er lebt!". Dann verbietet die Obrigkeit auch noch die Verwendung dieses Buchstabens... Damit macht sich die Regierung international lächerlich und - fällt!
Das war auch ein großer Film. Wurde lange nicht mehr wiederholt... :-(
Zitat von Charles B.Waaas? Wann war das denn? Unfassbar...Charles
Das war meiner Erinnerung nach, als einer seiner Söhne in der Schweiz wegen Misshandlung einer Angestellten im Hotel in Haft genommen wurde ... Im Gegenzug hat der Herr Vater dafür dann zwei Schweizer Journalisten ins Gefängnis geworfen und (ernsthaft!) die Auflösung der Schweiz gefordert.
Aber es kommt eben nicht darauf an, wieviel jemand im Gehirn hat, sondern was in seinem Wüstenboden schlummert, und das ist dummerweise nun mal ganz viel Öl.
Zitat von Jörg 2... Dies persifliert der Regisseur Constantin Costa Gavras in den 80ern passend in seinem Film "Z". Dort sorgt die griechische Militärdiktatur für die Ermordnung des Oppositionsführers. Allmählich wird den Bürgern so ziemlich alles verboten. Schließlich nehmen die Bürger den Buchstaben "Z" des griechischen Alphabets als Symbol, denn er bedeutet "Er lebt!". Dann verbietet die Obrigkeit auch noch die Verwendung dieses Buchstabens... Damit macht sich die Regierung international lächerlich und - fällt!
Das war auch ein großer Film. Wurde lange nicht mehr wiederholt... :-(
beste Füße Charles
Ja, naja, der Film hat einige handwerkliche Schwächen, aber ich liebe ihn schon wegen der inspirierenden Musik von Mikis Theodorakis...
Zitat von Charles B.Waaas? Wann war das denn? Unfassbar...Charles
Das war meiner Erinnerung nach, als einer seiner Söhne in der Schweiz wegen Misshandlung einer Angestellten im Hotel in Haft genommen wurde ... Im Gegenzug hat der Herr Vater dafür dann zwei Schweizer Journalisten ins Gefängnis geworfen und (ernsthaft!) die Auflösung der Schweiz gefordert.
Aber es kommt eben nicht darauf an, wieviel jemand im Gehirn hat, sondern was in seinem Wüstenboden schlummert, und das ist dummerweise nun mal ganz viel Öl.
Das zeigt ja gerade die Verlogenheit auch der deutschen Politik. Erst macht man Geschäfte mit dem Schurken, und jetzt tut man so, als habe man ihn schon immer verachtet. Aber was wollen wir eigentlich noch über deutsche Politik sagen angesichts einer Causa Guttenberg. Da ist doch restlos alles klar.
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