Wie hat sich doch das Wetter in den letzten 3 Wochen doch geändert! Samstag, den 4.2. war ich fett beschuht, aber immerhin in kurzen Hosen zum Einkaufen gefahren. Einen Tag später war ich fett beschuht zum Heiternplatz gewandert, und hatte mir prompt eine Blase wegen der verdammten Schuhe geholt. Eine Woche später samstags immerhin barfuß zum Einkaufen und sonntags eine kurze barfüßige Wanderung. Wieder eine Woche später am Samstag barfuß mit dem Velo nach Basel und Umgebung (und wieder zurück), dabei erstmalig zeitweise ohne Jacke unterwegs. Am Freitag, den 24. 2. Um 15 Uhr Feierabend gemacht und noch mal barfuß, in kurzen Hosen und ohne Jacke an die Aare beim Kraftwerk Ruppoldingen geradelt und dort am Strand einen Sack voll Abfälle zusammengesammelt. Einen Tag später unter anderem zum Einkaufen. Komischerweise mehr Kommentare durch Kinder als an den Tagen, an denen es echt kalt war. Heute rief immer ein Mädchen: „Mami, dr blutte Ma, dr blutte Ma!“
In der Migros waren einige Verkäuferinnen in Fasnachtskostümen, darunter eine Verkäuferin im Fußballdreß, bestehend aus einer kurzen – äh – einigermaßen kurzen Sporthose, kurzämeligem Trikot, langen Strümpfen und Sportschuhen. Und am Nachmittag radelte ich noch in die Gegend von Winznau an die Aare (die meiste Zeit ohne Jacke, über Hose und Fußbekleidung brauche ich wohl nichts zu schreiben). Ich unternahm dort eine Wanderung, ging über Sandstrand, über matschige Wege, teilweise über warmen Schnee, über Eis, es war einfach toll! Über Olten radelte ich weiter nach Ruppoldingen (diesmal zum gegenüberliegenden Aareufer, wo es dank der Schattenlage noch schneebedeckten Strand gab. Hier sah ich, daß sich am gegenüberliegenden Ufer 3 Jugendliche ein Zelt aufgebaut hatte und ein Feuer angezündet hatten. Alle waren barfuß, zwei trugen sogar unlange Hosen. Ob ihre Barfüßigkeit bzw. Unlanghosigkeit „echt“ war oder ob sie sich dort entwinterkleidet hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich jedenfalls ging über den schneebedeckten Strand ca. 5 Meter durchs Wasser auf eine Sandinsel. Tief war das Wasser nicht, jedoch hätte ich mir nasse Hosensäume geholt, wenn ich lange Hosen getragen hätte. Als ich wieder am Velo sah, sah ich, wie einer der Jugendlichen sein T-Shirt ausgezogen hatte (als ich mich nach 20 m Fahrt noch mal umsah, hatte er das T-Shirt wieder an!).
So radelte ich Richtung Heimat, meine Füße wurden auf der Fahrt angenehm warm. Ich radelte auch durch die „verbotene“ Stadt, wo einige Leute mich erstaunt ansahen. Und kurz vor meiner Wohnung mußte ich noch durch einen engen Fußgänger- und Radfahrertunnel unter der Bahnlinie durch. Ein Vater mit seinen kleinen Töchtern fuhren mit Rollerblades und kamen mir entgegen. Ich sah sie erst relativ spät, da ich zunächst eine Katze genau beobachtete, mit der ich nicht kollidieren wollte, daher fuhr ich ziemlich links. Schnell mußte ich nach rechts ausweichen (und bremsen), da der Vater die jüngere Tochter die Rampe hochschob (alleine schaffte sie es nicht). Während das Mädchen mich anstarrte, rief der Vater in den Tunnel: „Aufpassen, ein Velo!“ Während ich mich unterhalb der Gleise befand, rollte die ältere Tochter die Rampe runter. Als sie meine nicht gerade übermäßig winterliche Aufmachung sah und sich auch noch umdrehte, kollidierte sie mit der Tunnelwand. Zum Glück trug sie (ebenso wie ihre Schwester) einen Helm. Der Vater trug keinen, und ich beim Velofahren natürlich auch keinen.
Ist das nicht ein schöner Anfang für den Frühling? Und es soll noch wärmer werden, zu warm für warmen Schnee. .
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen