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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 968 mal aufgerufen
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 Reiseberichte
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

25.02.2019 05:06
Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Hallo,
gegenwärtig gibt es für kurze Zeit ein vergünstigtes Railaway-Angebot für den Zürcher Zoo, es beinhaltet die Bahnfahrt nach Zürich, den Zooeintritt sowie eine Tageskarte mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf Zürcher Stadtgebiet. Am Samstag den 23. Februar 2019 wollte ich von diesem Angebot Gebrauch machen. Obwohl ich schon 30 Jahre in der Schweiz lebe, war ich noch nie in diesem Zoo (und in keinem anderen gebührenpflichtigen Schweizer Zoo). Den Anreiz, auch den Zürcher Zoo mal zu besuchen, erhielt ich von Forumsmitgliedern, nachdem ich im November letzten Jahres über einen Besuch im Zürcher Landesmuseum und andere Ereignisse in Zürich geschrieben hatte.

An meinen allerersten Zoobesuch im Vorschulalter erinnere ich mich noch dunkel. Es war im Juni 1962 in Hagenbecks Tierpark in Hamburg-Stellingen. Erstmalig hatte ich damals lebende Elefanten, „Teddybären“, Löwen usw. gesehen. Auch an die Anreise erinnere ich mich noch. Meine Eltern fuhren mit dem Fahrrad von ihrem Wohnsitz zum Zoo, immerhin ca. 14 km. Ich saß auf dem Kindersitz von Vaters Velo, mein Bruder auf dem von Mutters Velo. Nicht mehr erinnerte ich mich an unsere damalige Aufmachung, aber Fotos von damals geben Aufschluß. Für meinen Vater (damals 34) war ein Zoobesuch was Besonderes, also trug er Anzug und Krawatte. Wir Kinder trugen kurze Lederhosen, Strickjacken, Kniestrümpfe und Sandalen.

Ich konnte mich bei meinem Zürcher Zoobesuch nicht dazu durchringen, eine Krawatte umzubinden. Vielmehr trug ich eine kurze dunkelblaue Hose, ein blaues Träger-T-Shirt (darüber eine blaue Jacke, wenn es ohne Jacke zu kalt war: genauer: wenn es MIR ohne Jacke zu kalt war) und selbstverständlich keine Schuhe. Auch nahm ich keine Notschuhe, keine Not-lange-Hose und keine Notkrawatte mit, sondern radelte einfach bei Hochnebel los zum Zofinger Bahnhof.

Ein Thermometer zeigte +5°C, als ich am Bahnhof ankam und die bereits wartende S-Bahn nach Lenzburg betrat. Entsprechend winterlich waren andere Fahrgäste gekleidet, die auf andere Züge warteten. Pünktlich um 6:48 Uhr fuhr der Zug ab. Weiter ging es mit der S-Bahn nach Zürich HB tief. In Zürich hatte ich sofort Anschluß an ein Kobra-Tram der Linie 6 (wie passend für eine Linie zum Zoo). Die Straßenbahn (bzw. „Rumpelbahn“ gemäß „Lokstedter Definition“) schlängelte sich ohne Rumpeln zur Endhaltestelle am Zoo. Da der Zoo erst in etwa einer guten halben Stunde öffnen würde, hatte ich noch Zeit, zur Bergstation der Dolderbahn und von dort direkt zum Zooeingang zu wandern. Einige Wege waren barfuß angenehm begehbar (feuchter Boden oder trockenes Laub), andere waren aber recht steinig.

Der Zoo öffnete gerade, als ich den Haupteingang erreichte:
https://www.zoo.ch/de

Weder an der Kasse, noch an den Absperrungen sagte jemand etwas zu meiner Aufmachung. Eine junge Frau lächelte sogar. Ebenso wurde ich innerhalb des Zoos nirgendwo von Tierwärtern deswegen angesprochen. Wieso auch? Mit all den Tieren war ich barfuß doch in bester Gesellschaft. Der Ausdruck „Wärter“ ist vielleicht heute auch nicht mehr zeitgemäß. Nur durch Jacken oder T-Shirts mit der Aufschrift „Zoo“, selbstverständlich im „Zürichblau“ deutete auf die Zugehörigkeit hin, während ich die „Hagenbeck-Wärter“ aus meiner Kindheit noch als „preußisch korrekte“ Uniformträger mit Schirmmütze in Erinnerung hatte. Damals hatten aber auch Postboten, sowie Bus- und Straßenbahnfahrer ein (para)militärischeres Aussehen als heute.

Im Zoo herrschte anfangs immer noch Hochnebel, und es wehte eine kalte Bise. Die Wege (teils Asphalt, teils etwas rauher Beton, nur wenig geschotterte Wege) waren überwiegend barfuß gut begehbar. An einigen Stellen lagen sogar Holzschnitzel, die mich an einen Barfußpark erinnerten. Die Böden in den Gebäuden waren ohnehin angenehm. Am Anfang waren in den Außenanlagen noch nicht viele Leute, sie stürmten wohl gleich auf die beheizten Gebäude. Eine Anlage war der australischen Tierwelt gewidmet, die durch „Invasoren“ aus den anderen Kontinenten gefährdet war, etwa durch Kaninchen und Riesenkröten (beides eigentlich herzige Tiere). In Australien werden „ausländische“ Kröten rigoros bekämpft, hier müssen einheimische Kröten vor 4rädern geschützt werden. Jetzt aber ist Schluß, Flüchtlinge sind in diesem Forum nicht erwünscht, das gehört ins „Eisbärenforum“.

Interessant waren auch die Anlage mit den Elefanten, das Affenhaus, das Exotarium und der tropische Regenwald, um nur wenige zu nennen. Im Regenwald herrschten Temperaturen über 25°C. Daher waren am Eingang auch Schließfächer für Winterkleidung (ich hatte meine Jacke im Rucksack). Hier fühlte ich mich mit Träger-T-Shirt, kurzer Hose und barfuß overdressed. Andere Besucher trugen hier auch ähnlich leichte Kleidung oberhalb der Gürtellinie, aber niemand hatte lange Hosen oder Schuhe ersatzlos im Schließfach gelassen.

Einzig ein Kleinkind, das die Mutter aus dem Kinderwagen geholt hatte und die Flasche gab, war barfuß. Die Mutter grüßte freundlich und fragte, ob der Boden nicht etwas hart sei, um ohne Schuhe herumzugehen. Ich meinte, daß es Gewohnheit sei. Erst jetzt sah ich, daß die Frau Flipflops trug und ihre Jeans aufgekrempelt hatte. Darauf sprach sie: „Ich liebe den Sommer. Ich bin oft hier, dann kann ich Mantel, Mütze und Winterstiefel einfach ins Schließfach tun und hier den Sommer genießen. Vor allem aber meinem Söhnchen tut die Luft hier sehr gut, es möchte am liebsten immer hier sein. Die Söckchen zieht es immer wieder aus. Ich habe es schon mit der Strumpfhose probiert, aber dann schreit es.“ Ich antwortete: „Vermutlich mag der Kleine genauso gerne wie Sie die Luft an den Füßen, vielleicht hat er es von Ihnen geerbt!“ „Oder von meinem Mann. Der trägt zu Hause nie Socken und sehr oft nicht einmal Schuhe. Er ist sogar schon im Dunkeln barfuß durch den Schnee ums Haus gelaufen, und er hat sich gefreut wie ein kleines Kind!“ Darauf entgegnete ich: „Bei frisch gefallenem Schnee ist das wirklich angenehm. Daran kann man sich gewöhnen. Ich trage in der Freizeit nur selten Schuhe, auch im Winter. Ich bin heute auch ohne Schuhe mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Zoo gefahren.“ „Finde ich toll“, sagte sie. Nach einiger Zeit verabschiedete ich mich, wir wünschten uns gegenseitig noch einen schönen Aufenthalt. Aus den Gesichtern der Mutter und des Kindes strahlte Zufriedenheit, soweit ich es als Außenstehender überhaupt beurteilen kann.

Ansonsten war niemand im Zoo barfuß. Allerdings waren zwei junge Männer (Besucher), die unabhängig voneinander unterwegs waren und englisch sprachen im Außenbereich in unlangen Hosen unterwegs. Auch ein junger Mitarbeiter des Zoos trug in einem Gebäude beim Füttern eines Tieres Bermudas.

Gab es Reaktionen zu meiner Aufmachung. Vom Zoopersonal wie gesagt nicht, wohl aber von „Zooinsassen“ und von Kindern. Bei den Zooinsassen handelte es sich um einen Orang-Utan und um einen Gorilla im Affenhaus. Ein Orang-Utan hangelte sich in Richtung Glaswand und schlug mit der Faust dagegen in Höhe meiner Stirn, worauf ein Kind sagte: „Er hat geklopft!“. Ein Gorilla kam auf mich zu, eine Glasscheibe hinderte ihn aber daran. Als ich mich ein paar Meter weiter bewegte, folgte er mir an der Glaswand. Bei Kindern reagierte er nicht. Andere Erwachsene waren nicht in der Nähe der Glaswand. Ob die Affen (ich glaube, es waren beides Männchen) in mir eine Gefahr sahen, nicht aber in Kindern? Wollten sie „ihre“ Damen beschützen. Vermutlich spielte meine Kleidung keine Rolle, sondern lediglich meine Körpergröße. Ich bin mir nicht sicher, ob Menschenaffen durch eine Glasscheibe erkennen können, ob ein Mensch ein Mann (potentieller Konkurrent) ist oder eine Frau (potenzielle „Haremsdame“) ist.

Reaktionen von Kindern zu meiner Aufmachung gab es etliche, öfter als auf dem Weihnachtsmarkt. So wurden Eltern gefragt, wieso ich barfuß bin. Die Antwort der Eltern war etwa: „Weil ihm nicht kalt ist“ oder „Weil er gerne barfuß läuft“. Auch wurde häufig das Wort „blutt“ oder sogar „Gaaaanz blutt“ gebraucht, speziell dann, wenn ich die Jacke nicht an hatte (im Gebäude sowie draußen, nachdem die Sonne durchgebrochen war). Auch die Worte „einer mit barfuß“ sind gefallen. Ich konnte dazu nur schmunzeln. Manche Kinder grüßten auch freundlich. Böse Worte der Eltern mir gegenüber gab es nie. Als ich auf einer Bank im Zoo saß kurz bevor ich ging, kam ein Mädchen vorbei, starrte wortlos auf meine Füße und wollte einfach nicht weitergehen. Darauf sprach die Mutter: „Komm schon. Der Mann ist barfuß. Im Sommer bist du doch auch barfuß.“ Das Mädchen rührte sich nicht vom Fleck. Darauf sprach ich: „Im Tropenhaus da hinten ist schon jetzt Sommer bei 25°C, da kann man schon jetzt barfuß laufen.“ Da plötzlich rief das Mädchen: „Toll!“

Gegen 15 Uhr verließ ich den Zoo. Ich schritt zur Tramhaltestelle, fuhr mit Umsteigen zur Talstation zur Seilbahn Rigiblick, fuhr damit zur Bergstation. Von dort unternahm ich eine Wanderung weiter den Berg hinauf, um dann den Panoramaweg wieder Richtung Tramendhaltestelle beim Zoo zu folgen. Anfänglich führte er über Laub, dann war der Weg etwas steinig, das größte Stück aber asphaltiert. Der Weg lag in der Sonne, die Bise kam dort nicht hin. Meine barfüßige Wanderung endete noch nicht an der Tramhaltestelle, sondern ich wanderte noch weiter bis zur Bergstation der Dolderbahn. Mit dieser Zahnradbahn fuhr ich rumpelnd (hier wäre die Lokstedter Bezeichnung „Rumpelbahn“ passend) zum Römerhof, wo ich auf das nächste Tram wartete. Eine Familie, die hochdeutsch sprach, wartete ebenfalls dort. Ein Sohn fragte: „Wieso ist der Opa barfuß?“ Die Antwort bekam ich nicht mit. Die Bezeichnung „Opa“ hat mich aber doch schockiert. Ich bin ja schließlich erst 62. Zwar gibt es jüngere Männer, die Opa sind, aber ich denke in erster Linie immer an meinen Opa mütterlicherseits, der 74 war, als ich geboren wurde (meinen Opa väterlicherseits, der mit 60 ein Jahr nach meiner Geburt starb, habe ich keine persönliche Erinnerung mehr).

Weiter führte mich der Weg zum Hauptbahnhof, mit der Üetelibergbahn bis Triemli. Es folgte eine kurze Wanderung zur Tramendstation. Es folgten noch Fahrten mit Offtopic-Fahrzeugen nach Seebach, nach Hirzenbach (zwischen Milchbuck und Schwamendingen U-Bahnähnlich), Stettbach, Stadelhofen, Tiefenbrunnen, Farbhof zum Hauptbahnhof. Den Interregio um 20:08 Uhr erreichte ich knapp. Der Zug war ziemlich voll. Meine Fahrkarte wurde in diesem Zug kontrolliert (im Tram wurde ich in den Nähe des Centrals auch kontrolliert). Aber lediglich die Fahrkarte interessierte, meine Aufmachung nicht. Bahnpolizisten sah ich an diesem Tag zum Glück keine, „richtige“ Polizisten nur aus dem fahrenden Tram. In Lenzburg verließ ich den Zug, meine S-Bahn nach Zofingen wartete bereits.

Es war wirklich ein schöner Tag im Zürcher Zoo. Ich kann ihn wirklich weiter empfehlen, nicht nur für Barfüßer.


Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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Montanara Offline




Beiträge: 578
Punkte: 67

25.02.2019 07:53
#2 RE: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Das deckt sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen, die ich vor zwei Jahren hier gepostet hatte: https://440931.forumromanum.com/member/f...SER=user_440931
Also, Leute, der Zürcher Zoo ist eine Barfuss-Reise wert!


Dieter aus Köln findet das Top
Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

25.02.2019 08:57
#3 RE: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Hallo,

Danke auch für diesen Beitrag!

Auch die Tiere mögen es, wenn wir sie nicht mit Trampelschuhen nerven.
Die merken das wirklich. Achtet mal darauf.

Liebe Grüße von Dieter


Lebenskünstler Offline

Admin


Beiträge: 1.216
Punkte: 222

26.02.2019 09:09
#4 RE: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Dein Bericht war wie immer kurzweilig zu lesen. Danke dass du uns mitgenommen hast.

Mein letzter Besuch eines grossen Zoos liegt bestimmt schon zwei Jahrzehnte zurück. Es waren eher die kleineren Tierparks, in denen ich war.
Die Vorstellung mit Anzug und Krawatte in den Zoo... ne, das gab es auch in meinen Kindertagen nicht.
Wenn mein Papa Krawatte trug, dann war Fasching. Ganz sicher... denn warum sollte er sich sonst verkleiden?

Den Bewohnern des Zoos ist es sicher egal, wie die Besucher vor ihren Gitterstäben und Panzergläsern aussehen. Bei den Orang-Utahs kann ich mir durchaus vorstellen dass dich das Leittier als potentielle Konkurrenz gesehen hat. Wäre kein Glas, sondern ein Gitter zwischen euch gewesen bin ich mir sogar sicher. Er definiert dich über den Geruch.. und der ist bei einem erwachsenen Mann nicht weiblich. Oder zumindest nur in ganz seltenen Ausnahmefällen.

Es freut mich, dass du einen schönen erholsamen Tag hattest, an den du wohl auch noch öfters zurück denkst.

liebe Grüsse
Gabriel


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

26.02.2019 09:23
#5 RE: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

"Der Geruch eines Mannes ist meistens nicht weiblich."
Oh - oh...


EinBonner Offline



Beiträge: 230
Punkte: 12

26.02.2019 22:02
#6 Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Hallo!

Vielen Dank für Deinen schönen Reisebericht. Ich habe zwar schon viele Zoologische Gärten besucht, den in Zürich kenne ich aber noch nicht. Bei Gelegenheit werde ich das mal nachholen. In der wärmeren Jahreszeit habe ich schon ein paar Mal andere barfüßige Besucher bemerkt. Gespräche darüber sind aber eine seltene Ausnahme, und wenn dann nur kurz.

Gruß,
Ein Bonner


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

27.02.2019 03:20
#7 RE: Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Hallo Bonner,

Gespräche zwischen Winterbarfüßern dauern aber etwas länger, wozu sie sich aber in ein warmes Café begeben, damit die Fußsohlen nicht am Boden festfrieren können.

Liebe Grüße von mir


Lebenskünstler Offline

Admin


Beiträge: 1.216
Punkte: 222

27.02.2019 08:22
#8 RE: Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Warum sollen Gespräche unter (Winter-)barfüssern länger dauern?


Dieter (Bochum) Offline




Beiträge: 1.367
Punkte: 1

27.02.2019 10:19
#9 RE: Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Ganz einfach, Gabriel, weil Sommerbarfüßer gar keine echten Barfüßer sind und echte Barfüßer allerdings eine seltene Gesinnungselite sind. Das könnte schon fast damit verglichen werden mit Einwanderern aus einem Land, von denen es nur einige wenige gibt.
Wenn die sich treffen, verweilen sie wohl gerne länger bei ihresgleichen und kommen ins Plaudern und Schwärmen.
Bei mir wäre es jedenfalls so, wenn ich meinesgleichen treffe.
Aber jeder Mensch ist da vielleicht anders drauf.


Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

28.02.2019 05:40
#10 RE: Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Hallo Dieter,

wenn sich im Sommer zwei Barfüßer zufällig treffen, kann man nicht erkennen, ob der andere das ganze Jahr über barfuß ist oder nur zufällig mal barfuß ist. Im Winter ist man sich zwar auch nicht sicher, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch größer.

Ich selber neige nicht dazu, fremde Leute anzusprechen, egal aus welchem Grund. Niemals würde ich einen unbekannten Barfüßer im Hochsommer im Stadtpark ansprechen, im Gebirge schon eher. Die Wahrscheinlichkeit, daß der im Gebirge ein "echter" Barfüßer ist, ist größer. Im Winter dagegen trifft man kaum "zufällige" Barfüßer.

Was die Verweilzeit für Gespräche anbelangt: Wenn sich zwei Barfüßer im Winter im warmen Café unterhalten, dauert es vielleicht länger, weil sie nicht so schnell wieder in die Kälte wollen. Meistens entscheiden aber andere Dinge darüber, wie lange man sich unterhält, etwa die Abfahrzeiten von Zügen. Ich bin sogar schon zufällig einem mir bekannten Barfüßer beim Umsteigen am Bahnhof Andermatt begegnet, wir kamen aus entgegengesetzten Richtungen mit Offtopic-Fahrzeugen an und wollten mit anderen Offtopic-Fahrzeugen in andere Richtungen weiter. Bei den in der Schweiz vergleichsweise gut aufeinander abgestimmten Anschlußverbindungen ist für lange Unterhaltungen keine Zeit (außer man fährt gleich eine Stunde später).

Den Ausdruck "Elite" für (Winter)barfüßer mag ich nicht hören. Schlimm genug, daß es auch unter Barfüßern (aber längst nicht nur dort) Leute gibt, die sich als "Elite" fühlen und die Barfüßigkeit anderen, die angeblich nicht dieser "Elite" angehören, am liebsten verbieten möchten, weil sie angeblich ein schlechtes Licht auf die Barfüßer werfen. Die Gründe könnten folgende sein: zu alt, zu dick, falsche Kleidung, falsche Schuhe, wenn man mal nicht barfuß ist, falsche Hautfarbe, falsche Religion, falsche politische Partei, falscher Sportverein, falsches Auto, Sozialhilfeempfänger, Invalide Homosexualität usw.). Vielfach steckt Neid dahinter oder aber die Angst, daß einmal ein Barfußverbot ausgesprochen werden könnte, wenn die "falschen" Leute barfuß gehen.

Im "Kurze-Hosen-Forum" gibt es auch ein Narziß, der sich drüber aufregt, wenn Leute, die eher übergewichtig sind oder verkrüppelt oder schneeweiße Beine haben, im Sommer in kurzen Hosen in Restaurants gehen. Ihnen gibt er die Schuld, daß manche Restaurants ein generelles Kurze-Hosen-Verbot für Männer ausgesprochen haben

Nachdenkliche Grüße
Michael aus Zofingen


Folgende Mitglieder finden das Top: Lebenskünstler, Dominik R. und Dieter (Bochum)
André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.091
Punkte: 326

28.02.2019 08:17
#11 RE: Re: Besuch im Zürcher Zoo Zitat · Antworten

Wenn es überhaupt eine Barfuß-Elite gibt, dann sind es die, die gute Taten vollbringen. Das hat aber mit barfuß eigentlich nichts zu tun. Man ist gut beraten, alle Menschen gut zu behandeln, egal wie sie aussehen. Denn es gibt Wahrheiten, die man nicht sehen kann...


Leo Offline



Beiträge: 742
Punkte: 490

01.03.2019 17:35
#12 Schnelles Hallo in Andermatt Zitat · Antworten

Zitat von Michael aus Zofingen
Was die Verweilzeit für Gespräche anbelangt: Wenn sich zwei Barfüßer im Winter im warmen Café unterhalten, dauert es vielleicht länger, weil sie nicht so schnell wieder in die Kälte wollen. Meistens entscheiden aber andere Dinge darüber, wie lange man sich unterhält, etwa die Abfahrzeiten von Zügen. Ich bin sogar schon zufällig einem mir bekannten Barfüßer beim Umsteigen am Bahnhof Andermatt begegnet, wir kamen aus entgegengesetzten Richtungen mit Offtopic-Fahrzeugen an und wollten mit anderen Offtopic-Fahrzeugen in andere Richtungen weiter. Bei den in der Schweiz vergleichsweise gut aufeinander abgestimmten Anschlußverbindungen ist für lange Unterhaltungen keine Zeit (außer man fährt gleich eine Stunde später).



Hallo Michael,

ja daran erinnere ich mich noch gut:

Herbstliche Schweiz: 2. Michael aus Zofingen in Andermatt getroffen


Und auch daran:

Arc jurassien

Gruss

Leo


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