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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

ein kleines demokratisches Forum für Leute, die gerne barfuß laufen







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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 479 mal aufgerufen
 Barfuß und Leben
Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

17.06.2019 07:25
Spontane Erinnerung Zitat · Antworten

Hi,

grad' machte ich das große GRÜBEL GRÜBEL, was wohl aus all' den Leuten geworden sein mag, die einst im alten HBF schrieben & sich aus unbekannten Gründen - womit ich nicht unterstellen möchte, daß das an Irgendwas eines gewissen anderen Forums gelegen haben könnte - wieder in´s Nirvana zurückgezogen haben.

Es spricht vieles dafür, daß BF, intensiver betrieben, ein Way Of No Return ist. Will heißen: Es ist massiv zu vermuten, daß diese Leute mit BF bis zum Lebensende weitermachen werden. Dafür spricht eine Unterhaltung zwischen Arbeitskolleginnen, die ich mehr oder weniger zufällig mitbekam.

Sommer 1990 oder 1991, Prallsonnenschein, > 30°. Ich ging nach dem Lunch in ein einige Straßenzüge entferntes, am anderen Ende des KONTRON Zentrale Forschung & Entwicklung International-Areals befindliches Nachbargebäude 'rüber (das muße flott geschehen, weil der dunkle Straßenasphalt schon sehr heiß war, Temperaturobergrenze war bei mir fast erreicht).

Es war die CAD/CAM-Abteilung. In ihr wurden die Leiterplatten mit den gedruckten Connections zwischen den einzelnen Bauteilen, die bei herkömmlicher Bauweise den Verbindungsdrähten entsprechen, entworfen, eine der wenigen Abteilungen, die überhaupt einen Computer hatten. Korrespondenz wurde alle noch auf den bekannten IBM Executive-Kugelkopfschreibmaschinen getippt, wer eine Kopie eines Dokumentes brauchte, ging an ein Ding, das die Größe von 3 ... 4 aneinandergestellten Waschmaschinen hatte & meist von der Fa. Rank Xerox stammte.

Gebäude mit Klimaanlage waren damals in D eine absolute Seltenheit (auch "meine" Fa. hatte kein einziges). Die Jalousien waren fast ganz heruntergelassen (um noch etwas Restlicht zu haben). Kaffeebecher & Pappteller mit einem angefangenen Stück Kuchen standen 'rum. Jeder ließ sich von einem Ventilator anblasen. In CAD/CAM arbeiteten überwiegend Damen. Alle waren BF. Niemand konnte ahnen, daß´s jemals auf diesen Aspekt spezialisierte Internetforen geben würde.

Ich wartete noch auf eine 'Kollegin' (war nicht meine Abteilung). Nach kurzem freundlichen Begrüßungsplausch flackte ich mich irgendwo hin & döste.
Die Rede war von BF (ich nahm an dem Gespräch nicht teil).

"Man muß schon fast vorsichtig damit sein. Man wird gegen Schuhe immer empfindlicher, entwöhnt sich von ihnen."

Stimmt, würde ich sagen. Was meint ihr?

Einen schönen neuen, & so wie´s aussieht, mit optimalen metereologischen Rahmenbedingungen für BF versehenen Tag wünscht Jay.


André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.179
Punkte: 598

17.06.2019 16:50
#2 RE: Spontane Erinnerung Zitat · Antworten

Lieber Jay,

ich denke auch, dass man das Barfußlaufen nicht mehr lassen kann, wenn die Sucht einen gepackt hat und man die Schuhe zu hassen beginnt (außer wenn sie umständehalber erforderlich sind). Diejenigen die sich aus dem Forum verkrümelt haben, hatten wohl andere Gründe, als dass sie nicht mehr barfuß sein wollten.

Dein Erlebnisbericht mit der Unterhaltung zwischen Arbeitskolleginnen, die du zufällig mitbekamst, hat mir sehr gefallen. In der Schlussfolgerung der Damen spüre ich eine gewisse Angst, dass sie möglicherweise keine Schuhe mehr vertragen könnten.

Liebe Grüße
André


tiptoe Offline




Beiträge: 585
Punkte: 160

17.06.2019 19:55
#3 RE: Spontane Erinnerung Zitat · Antworten

Andererseits gibt es immer wieder senior(inn)en, die sich an die zeit vor vielen jahrzehnten zurückerinnern "Ja als Kinder sind wir auch immer barfuß gegangen" (wahlweise mit verweis auf die notzeit). Und dann auf einmal nicht mehr? Irgendwann mit dem eintritt ins berufsleben, hochzeit und familiengründung kam unweigerlich die zeit des erwachsenseins, wozu auch die kleiderordnung gehörte? Und dann trauten sie sich nicht mal mehr ohne schuhe aus dem schlafzimmer.

Barfuß aufwachsen ist die ideale grundlage, aber das weitermachen gehört dazu, mit dem schönen nebeneffekt, sich ein leben lang einen teil der glücklichen kindheit und jugend zu bewahren.


André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.179
Punkte: 598

17.06.2019 23:03
#4 Spontane Empörung Zitat · Antworten

Barfuß ist ja in der Kindheit besonders wichtig. Umso bedauernswerter ist heutzutage der Trend der Eltern, barfuß zu verdammen. Neulich auf dem Supermarktparkplatz sagte ein Kind hinter mir (offenbar entrüstet) zu seinem Vater: "Der hat keine Schuhe an, und keine Strümpfe! Schau, jetzt geht er auch noch so einkaufen!" Die Antwort des Vaters habe ich zwar nicht mitbekommen, aber allein die Empörung des Kleinen spricht schon Bände.


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

18.06.2019 08:03
#5 RE: Spontane Empörung Zitat · Antworten

Hi André, hi tiptoe,

erfreulicherweise läßt sich das diesmal einigermaßen kompakt beantworten. Ich "hak´s jetzt einfach 'mal der Reihe nach ab":

Zitat von André Uhres
...ich denke auch, dass man das Barfußlaufen nicht mehr lassen kann, wenn die Sucht einen gepackt hat und man die Schuhe zu hassen beginnt (außer wenn sie umständehalber erforderlich sind). Diejenigen die sich aus dem Forum verkrümelt haben, hatten wohl andere Gründe, als dass sie nicht mehr barfuß sein wollten.

Dein Erlebnisbericht mit der Unterhaltung zwischen Arbeitskolleginnen, die du zufällig mitbekamst, hat mir sehr gefallen. In der Schlussfolgerung der Damen spüre ich eine gewisse Angst, dass sie möglicherweise keine Schuhe mehr vertragen könnten.


Zum 1. Satz: Nein, die Psychodimension [Sucht] kombiniert mit gleichzeitigem Haß auf Schuhe war gar nicht gemeint; möglich wäre darüberhinaus, daß sich [Sucht nach BF] (die gibt´s wirklich, im alten HBF ausführlich & vehement beschrieben) & gleichzeitig an Schuhen nichts Schlimmes zu finden, nicht gegenseitig ausschließen¹.
Der 2. Absatz trifft´s genau. Der Originalwortlaut könnte abgewichen haben; Kern- & Zielstatement war, besorgt bis [Angst habend] zu sein, nicht mehr schuhtragefähig zu sein / zu werden. Dies im Sinne von: Reale Gegebenheiten der Fußcontainerhardware (Druckstellen, nach vorne spitz zulaufende Form, die die Zehen zu stark lateral zusammenpreßt² etc.) werden 'betonter' (das engliche Wort "emphasized" drückt´s am besten aus), 'lauter' (i. S. der Psychodimension Unangenehm, Qualvoll) wahrgenommen - auch wenn real die Druckkräfte, die z. B. zu Hühneraugen führen, die gleichen geblieben sind (sie zu messen, wäre mit einigem Aufwand, z. B. Mini-DMS oder so, möglich). In gleicher Weise habe ich das als alter Partylöwe in den späten 1970ern (war da grad' 'mal volljährig) von Weiblein (die sind ja von Haus aus mit weit unangenehmeren Schuhen geschlagen) wie Männlein gehört, & die zu einem weit größeren %satz³ 'sowieso' BF kommenden, noch etwas älteren Old Hippie-Männlein wie Weiblein teilten mit, man brauche nicht nur Angst zu haben, sondern das ginge tatsächlich nicht mehr, selbst wenn man den Folgen von ein paar Jahren BF (Füße werden größer, breiter) beim Schuhkauf natürlich voll Rechnung trägt.

Zitat von tiptoe
Andererseits gibt es immer wieder senior(inn)en, die sich an die zeit vor vielen jahrzehnten zurückerinnern "Ja als Kinder sind wir auch immer barfuß gegangen" (wahlweise mit verweis auf die notzeit). Und dann auf einmal nicht mehr? Irgendwann mit dem eintritt ins berufsleben, hochzeit und familiengründung kam unweigerlich die zeit des erwachsenseins, wozu auch die kleiderordnung gehörte? Und dann trauten sie sich nicht mal mehr ohne schuhe aus dem schlafzimmer.


Interessant ist hierbei (es wurde im alten HBF 'mal analysiert, wie das "Profil" des typischen BF-Gegners aussieht), daß die Generation, die damals (2006/2007) schon im Sterbealter war, BF eigentlich nie bemäkelt, im Gegenteil (ich berichte demnächst), auch mir kamen nur freundlich-kurze-dezente Ansprachen vor.

Zitat von tiptoe
Barfuß aufwachsen ist die ideale grundlage, aber das weitermachen gehört dazu, mit dem schönen nebeneffekt, sich ein leben lang einen teil der glücklichen kindheit und jugend zu bewahren.


Seh' ich nicht ganz so (ist schwierig auszudrücken), daß ich hier ein Stück von [Geburt bis Pubertätsende] in´s Erwachsenen-Sein "herüberrette"; ich betrachte BF im Erwachsenenalter als eine völlig autonome Sache, die ich einfach fortsetzte (im Alter von 16 kam bei mir die BF-Revolution).

Zitat von André Uhres
Barfuß ist ja in der Kindheit besonders wichtig. Umso bedauernswerter ist heutzutage der Trend der Eltern, barfuß zu verdammen. Neulich auf dem Supermarktparkplatz sagte ein Kind hinter mir (offenbar entrüstet) zu seinem Vater: "Der hat keine Schuhe an, und keine Strümpfe! Schau, jetzt geht er auch noch so einkaufen!" Die Antwort des Vaters habe ich zwar nicht mitbekommen, aber allein die Empörung des Kleinen spricht schon Bände.


In seinen letzten Lebensmonaten (er wußte ja nicht, daß ihm das schlagartige Ende bald bevorstand) hatte Markus U. eine (mir) plausibel erscheinende Theorie entwickelt, warum aus Kindermund das "Ich will AAAUUUCH, ich will AAAUUUCH, jetzt, sofort!", kaum ward' man BF gesehen, heute völlig fehlt.
Ich bring' sie bei passender Gelegenheit, will jetzt kein Buch schreiben.

Mir fällt schon wieder keine passende Grußformel ein. Möge der Tag nur Gutes bringen! [& BF könnte auch als Multiplikationsfaktor der Lebensfreude gesehen werden. Bloß, wo diese 0 ist (wie z. B. bei mir, bitte nicht 'drauf eingehen!), ist auch das Resultat 0].

Jay
---------------
¹ aber nur auf psychisch-virtueller Ebene!

² führt zu eingewachsenen Nägeln.

³ außer mir 'machten' BF nicht viele Gleichaltrige, häufig war ich der einzige auf der Party.


André Uhres Offline

Admin


Beiträge: 2.179
Punkte: 598

18.06.2019 09:34
#6 RE: Spontane Empörung Zitat · Antworten

Lieber Jay,

bezüglich deines Widerspruchs zu meinem ersten von dir zitierten Satz: Zugegeben, meine Wortwahl war nicht wirklich zielführend, aber in der Eile ließ ich diese überspitzte Formulierung gelten und stehen. Eigentlich meinte ich aber "Sucht" mehr im Sinne von "suchen wollen", wo und wann man barfuß gehen kann, und "hassen" mehr im Sinn von Schuhe "weniger lieben" als das Barfußgehen.

Liebe Grüße
André


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