Hobby-Barfuß-Renaissance-Forumein kleines demokratisches Forum für Leute, die gerne barfuß laufen
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Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 16.05.2022 00:09von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Gestern bin ich bei einer wanderung der Naturfreunde vom Ingeringsee zum Hahnsee (Seckauer Tauern) mitgegangen.
Der Ingeringsee ist sehr idyllisch in einem tal gelegen. Weiterer weg leider recht lange auf einer forststraße. Nach einem abzweig wird es etwas steiler und das letzte stück ist tatsächlich noch im Mai über ein schneefeld, das der letzte winter übriggelassen hat, inzwischen vom Saharastaub rötlich gefärbt und mit welliger oberfläche. Mit stockeinsatz immerhin recht griffig. Der Hahnsee war dann noch zugefroren. Bei einer pause im schneefreien bereich habe ich die zehen mit wackeln und massieren aufgewärmt und dann ging es in zügigem tempo zum abstieg.
Ja wenn nur die erste und letzte meile nicht wäre ... für solche anreisen wäre vermutlich ein e-mountainbike das beste, per Kfz geht es nur bis vor dem Ingeringsee, danach keine öffentliche straße mehr, aber eben auch kein gemütlicher weg, sondern schotterstraße ....
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 31.05.2022 18:54von Lebenskünstler • Admin | 1.329 Beiträge | 844 Punkte
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 01.06.2022 06:30von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 644 Punkte
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 01.06.2022 20:53von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Zitat von Lebenskünstler im Beitrag #2
danke für die Eindrücke deiner Wanderung. Tja der üble Schotter... es ist mir nicht ganz klar warum nicht die Wege weitgehend naturbelassen bleiden können, und wenn doch befestigt werden muss dann eben mit fussfreundlicherem Material, zB. vom Häckseln. Auch die Tiere werden es danken.
Dürfte (wie üblich) daran liegen, dass die forststraßen primär für die forstwirtschaft angelegt werden und mit schweren Lkw befahren werden, die das holz abtransportieren. Wanderer sind nur nebenbei geduldet und kleine wanderwege anzulegen und zu pflegen obliegt den hobbyisten der alpinen vereine, von denen es sicherlich zu wenige gibt, bzw. ist es den forstwirten und jägern gar nicht so recht, wenn wanderer sich abseits der breiten straßen im wald bewegen ....
Ich habe vor, in den nächsten wochen gezielt (potentiell) barfußtaugliche wege zu erkunden und dann auch öffentliche barfußwanderungen anzubieten. Das traue ich mich aber nicht in gegenden, wo ich noch nie gewesen bin. Und die wegewahlkriterien der schuhwanderer sind doch etwas andere, da muss ich wohl etwas pionierarbeit leisten (und auch mehr dokumentieren, wie gut die wege tatsächlich geeignet sind). Vielleicht gelingt es, ein wenig interesse zu wecken.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 05.06.2022 23:04von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Eine regelmäßige barfußwandergruppe, in der wir einander kennen, gegenseitig einschätzen können und von der allgemeinen kondition und fußsohlenkondition her zueinander passen: Wäre toll, habe ich aktuell aber nicht.
Barfußtouren, um interessierte anfänger an das thema heranzuführen: Da führen schotterstrecken schon nach ein paar hundert metern zur abwertung (würde Stiftung Warentest schreiben) und machen die ganze tour untauglich, oder es müssen immer wieder pausen zum schuhe an- und ausziehen eingeplant werden.
Touren, die auch attraktiv für routiniertere barfußwanderer von weiter weg wären: Gäbe es zwar, aber bei allem, was mehr als eine tagestour ist, nimmt die zahl derer, die das von zeit und geld her können, rapide ab. Ich hätte die neulich in Vorarlberg angebotene tour auch mit hin- und rückreise im nightjet über nacht machen können, letztlich fiel sie aber auf ein wochenende, wo ich schon anderweitig in Wien verabredet war.
Barfuß auf von bergschuhträgern geplante und ausgewählte wanderungen mitzugehen: Mache ich zwar ab und zu, aber zunehmend weniger, denn was die als leicht empfinden, entpuppt sich dann bald als endlose schotterstrecke, und die wegewahl ist manchmal seltsam, wenn es kleine pfade im wald oder oberhalb der waldgrenze gibt, diese aber nicht berücksichtigt werden. Schlimmstenfalls kann es sogar zu vorhaltungen kommen, ich sei in kritischen fällen (abstieg bei drohendem schlechtwetter) nicht schnell genug, überhaupt unzureichend ausgerüstet, unverantwortlich und so weiter. Nun habe ich immer regenschutz, erste-hilfe-set und minimal-notfallschuhe dabei, außerdem eine lichtquelle mit frischen batterien und ein extra-powerpack fürs handy (aus erfahrungen gelernt), aber manchen reicht auch das nicht und wenn die mich dann nicht mitnehmen möchten, sind es wohl einfach nicht die richtigen wanderpartner für mich.
Ja, füße sind die besten wanderschuhe. Die wegeauswahlkriterien und was überhaupt ein attraktives ziel ausmacht sind aber deutlich anders beim barfußwandern und den berg zu spüren gehört für mich zum erlebnis einfach dazu, deshalb sind berge, die großteils nur mit bergschuhen zu bewältigen sind, für mich weniger attraktive ziele. Für touren, auf denen ich mich ständig frage "warum muss ich mir das antun?" (sei es wegen schotterstraßen oder hochgebirgsgeröll), fehlt mir der sportliche ehrgeiz; ich mache das schließlich aus genussgründen und nicht, weil ich hart gegen mich selbst wäre.
In diesem sinn bleibe ich neugierig und versuche systematisch alle im beschriebenen sinn interessanten gegenden der Steiermark und von hier aus erreichbaren gegend zu erkunden.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 06.06.2022 00:41von Montanara • | 578 Beiträge | 67 Punkte
Inwiefern findest Du, dass sich die Auswahlkriterien für Wege und was ein attraktives Ziel ausmacht, so sehr von Schuhträger:innen unterscheiden? Und was spricht dagegen, ab und zu Notschuhe anzuziehen? Wenn ich mich nur auf das Kriterium „Barfusstauglich“ beschränken würde - was wären mir da für grandiose Touren entgangen!!! Ganze Regionen, die ich über alles liebe, müsste ich dann meiden. Nein Danke! Ich finde im Übrigen, auch für geführte Touren ist es kein Makel, zwischendurch mal Schuhe anzuziehen. Wie Du richtig feststellst, mit einer Gruppe muss man eben Zeit dazu einplanen. Mal abgesehen davon, dass es doch oft auch tagesformabhängig ist, ob man eine Tour barfuss gehen kann oder eben doch nicht ganz. Einen Berg, den ich schon mehrere Male barfuss bestiegen habe, kann sich beim nächsten Mal schmerzhaft anfühlen, der Boden ist zu kalt, oder es bläst ein sehr kalter Wind….. Erfrierungen muss ich keine mehr haben…. all das gilt es einzuberechnen. Ich persönlich finde es aus diesen Gründen gar grobfahrlässig, ohne Minimalschuhe im Rucksack in die Berge zu gehen, da gibt es einfach zu viele Unabwägbarkeiten, nicht nur die bereits genannten Dinge - in weglosen oder entlegenen Gebieten holt man sich schnell mal eine Verletzung, und eben, im Notfall muss es schnell gehen. Umso schöner ist es, wenn man die Minimalschuhe am Abend unbenutzt aus dem Rucksack zieht!
Tempo ist in den Bergen in der Tat oft matchentscheidend, gerade wenn eine Schlechtwetterfront aufzieht. Egal ob man all die Dinge, die Du mit Dir führst und die meiner Meinung nach ganz selbstverständlich bei jedem Wetter im Rucksack jeder Person sein müssen, die in die Berge geht - ich verstehe die Mitwanderer:innen, die Dir dann Vorhaltungen machen. In solchen Fällen muss es einem egal sein, ob man die Tour barfuss zu Ende führen kann oder nicht. Mir persönlich ist meine Sicherheit und jene meiner Begleiter:innen, die unter Umständen meinetwegen in Gefahr geraten, viel wichtiger. Wenn es schnell gehen muss - mitgeführte Minimalschuhe an! Gerade wenn man dran denkt, eine Gruppe anzuführen, sollten Sicherheitsüberlegungen immer an erster Stelle stehen.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 06.06.2022 10:17von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Zeitkritische touren mache ich ohnehin nicht mit unbekannten gruppen. Je mehr dabei sind, desto mehr zeitpuffer sind einzuplanen.
Die frage ist halt, ab wann eine tour als barfußfreundlich angekündigt werden kann. Wenn die ersten einigermaßen erträglichen wege erst nach einer stunde gehzeit kommen, würde ich dieses prädikat nicht vergeben und es erst recht keinem anfänger empfehlen.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 06.06.2022 10:55von Montanara • | 578 Beiträge | 67 Punkte
jetzt verstehe ich Dich! Wobei, zeitkritisch wird eine Tour ganz schnell, wenn ein Wetterumbruch kommt oder ein anderer Notfall eintrifft. Das kann ganz schnell gehen. Insofern kann jede Tour zeitkritisch werden. Mehrfach erlebt, auch als Tourguide (habe u.A. für das schweizerische Pendant von Studiosus mehrere Wanderreisen geleitet)
Wie bereits gesagt, „barfussfreundlich“ ist dehnbar, abhängig von Tagesform, Temperaturen, Wind, Kopfkino usw. Für Anfänger:innen muss es eine „narrensichere“ Wanderung sein.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 06.06.2022 19:29von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Ich denke, es gibt ein gewisses potential an leuten, die sich dafür interessieren könnten, wenn sie sanft an das thema herangeführt werden ... und die sich halt nur nicht trauen, weil "man auf dem Berg Bergschuhe zu tragen hat". Oder die sich komisch vorkämen, wenn sie als einzige die schuhe ausziehen.
Das mögen nicht unbedingt die gleichen sein, die nach barfußwebforen oder den gruppen zu den themen in sozialen medien suchen. Dass viele das thema als etwas zum erleben, aber nicht in foren drüber reden empfinden, dafür habe ich volles verständnis.
RE: Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 10.06.2022 13:39von eisbaer55 • | 354 Beiträge | 272 Punkte
Nicht grade ein Forum aber im ÖAV (ösi-Alpenverein) wars mal, anno 2015
https://www.alpenverein.at/portal/berg-a...omas_Bucher.pdf
und in meiner Wahlheimat (im Ruhestand dann) Kärnten gibt’s lokal immer wieder was
https://www.meinbezirk.at/event/villach/...ssersee_e671363
https://www.turracherhof.at/urlaubsaktivitaten-sommer/
und hier
ttps://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9F...n:_K%C3%A4rnten
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 10.06.2022 13:41von eisbaer55 • | 354 Beiträge | 272 Punkte
[...]
Zitat
Ich habe vor, in den nächsten wochen gezielt (potentiell) barfußtaugliche wege zu erkunden und dann auch öffentliche barfußwanderungen anzubieten. Das traue ich mich aber nicht in gegenden, wo ich noch nie gewesen bin. Und die wegewahlkriterien der schuhwanderer sind doch etwas andere, da muss ich wohl etwas pionierarbeit leisten (und auch mehr dokumentieren, wie gut die wege tatsächlich geeignet sind). Vielleicht gelingt es, ein wenig interesse zu wecken.
Hallo Tiptoe,
schau mal hier rein - da hat jemand (vom gelben Forum, Lorenz) schon diesen Gedanken aufgegriffen und damit begonnen, vor vielen Jahren:
https://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9Fwandern
... warum das Rad neu erfinden, besser Bestand weiterentwickeln :)
Dort kann jeder seinen Beitrag reintun, der gewissen Qualitätsvoraussetzungen entspricht.
RE: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 11.06.2022 03:09von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 644 Punkte
Zitat von eisbaer55 im Beitrag #13
https://de.wikibooks.org/wiki/Barfu%C3%9Fwandern
... Dort kann jeder seinen Beitrag reintun, der gewissen Qualitätsvoraussetzungen entspricht.
Unter "Andere Länder" findet ihr zum Beispiel "Luxemburg", mit einem kleinen Beitrag von mir.
Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 11.06.2022 10:07von EinBonner • | 230 Beiträge | 12 Punkte
Zitat von tiptoe im Beitrag #6
Da führen schotterstrecken schon nach ein paar hundert metern zur abwertung (würde Stiftung Warentest schreiben)
[…]
Die wegeauswahlkriterien und was überhaupt ein attraktives ziel ausmacht sind aber deutlich anders beim barfußwandern
Wäre es denkbar, für Barfuß-Wanderratgeber allgemein akzeptierte Bewertungen einzuführen, etwa einen Schwierigkeitsgrad? Das Problem der Subjektivität scheint bei anderen Bewertungen — etwa wie anspruchsvoll eine Kletterstrecke ist — gelöst worden zu sein.
-- Ein Bonner
RE: Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 11.06.2022 12:49von Montanara • | 578 Beiträge | 67 Punkte
Zitat von EinBonner im Beitrag #15Zitat von tiptoe im Beitrag #6
Da führen schotterstrecken schon nach ein paar hundert metern zur abwertung (würde Stiftung Warentest schreiben)
[…]
Die wegeauswahlkriterien und was überhaupt ein attraktives ziel ausmacht sind aber deutlich anders beim barfußwandern
Wäre es denkbar, für Barfuß-Wanderratgeber allgemein akzeptierte Bewertungen einzuführen, etwa einen Schwierigkeitsgrad? Das Problem der Subjektivität scheint bei anderen Bewertungen — etwa wie anspruchsvoll eine Kletterstrecke ist — gelöst worden zu sein.
-- Ein Bonner
Ich glaube nicht, dass das unter Barfüssigen gelöst werden kann. Denn oft kommt einem selber dieselbe Strecke mal toll, mal unangenehm vor, zudem sind die Temperaturen nicht zu vernachlässigen (Boden, Wind). Temperaturempfinden ist sehr individuell. Und nicht nur das Temperaturempfinden - sondern auch das Schmerzempfinden ist total individuell....
Kletterstellen sind relativ einfach klassierbar, man weiss, es gibt die oder jene Schwierigkeiten. Ein Schotterweg hingegen ist ein Schotterweg: für eine barfusserfahrene Person problemlos barfuss zu gehen, eine andere ebenso erfahrene Person kann augrund genannter Gründe damit Probleme haben.
RE: Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 12.06.2022 06:57von André Uhres • Admin | 2.195 Beiträge | 644 Punkte
Zitat von Montanara im Beitrag #16
Ich glaube nicht, dass das unter Barfüssigen gelöst werden kann.
Das sehe ich auch so: man kann zwar die Beschaffenheit der Wege annähernd beschreiben (schmal, breit, hart, weich, rutschig, Sand, Steine, Kieselsteine, Schotter, Gras, Baumwurzeln, ...), aber wie das dann bezüglich Barfußfreundlichkeit auszulegen ist, bleibt unbeschreiblich.
RE: Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 12.06.2022 10:34von tiptoe • | 588 Beiträge | 165 Punkte
Stimmt, im Wikibook habe ich auch schon mal was geschrieben. Ich habe auch vor das zu erweitern, wenn ich weitere touren finde, die mit langen genuss-strecken locken und wenig "fiesen schotter" haben.
Übermorgen will ich übrigens von Neuberg (Mürz) aus den Windberg (Schneealpe) erkunden. Am weg liegt die Michlbauerhütte, die unter http://www.ich-informiere.de/michlbauerhuette/6.html auch ein paar barfußwanderbilder zeigt. Ist erst mal ein erkundungsgang allein in der natur im eigenen rhythmus, wenn ich auch denke, dort an schönen tagen auch dienstags nicht allein zu sein.
Ich habe mal ein farbensystem ersonnen, analog zu skipisten:
blau = leicht = von jedem ohne schwierigkeiten barfuß zu begehen. Gras, sand, erde.
rot = mittel = erfordert etwas übung und aufmerksamkeit, dann aber auch auf längeren strecken mit genuss und ohne abnutzungserscheinungen zu gehen. Waldwege mit wurzeln, gestrüpp, felsen. Glatte asphaltstraßen, gepflasterte wege.
schwarz = schwer = anfängern nicht zu empfehlen, auch für geübte mühsam zu gehen. Schotter und geröll, problemvegetation (dornen/brennnesseln). Notschuhe empfohlen.
Ist natürlich wie immer eine subjektive einschätzung und kann sich auch über die jahre oder sogar je nach jahreszeit ändern.
(Unterschied zu skipisten: beim skifahren suchen geübte gezielt die steilen pisten, da sie die sportliche herausforderung lieben. Auch geübte barfußwanderer werden im zweifel nicht die schotterstrecke wählen.)
Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 12.06.2022 22:04von EinBonner • | 230 Beiträge | 12 Punkte
Zitat von tiptoe im Beitrag #18
Am weg liegt die Michlbauerhütte, die unter http://www.ich-informiere.de/michlbauerhuette/6.html auch ein paar barfußwanderbilder zeigt.
Hab ich doch zuerst als »Milchbauer« gelesen — aber Kühe haben sie auch, den Bildern nach zu urteilen ;)
Zitat von tiptoe im Beitrag #18
Ich habe mal ein farbensystem ersonnen, analog zu skipisten:
blau = leicht = von jedem ohne schwierigkeiten barfuß zu begehen. Gras, sand, erde.
rot = mittel = erfordert etwas übung und aufmerksamkeit, dann aber auch auf längeren strecken mit genuss und ohne abnutzungserscheinungen zu gehen. Waldwege mit wurzeln, gestrüpp, felsen. Glatte asphaltstraßen, gepflasterte wege.
schwarz = schwer = anfängern nicht zu empfehlen, auch für geübte mühsam zu gehen. Schotter und geröll, problemvegetation (dornen/brennnesseln). Notschuhe empfohlen.
Ich habe ein wenig gesucht, für Bergwanderwege gibt es z.B. diese Einstufungsliste:
https://www.sac-cas.ch/fileadmin/Ausbild...erskala-SAC.pdf
Da sieht man, dass für eine Bewertung mehrere Kriterien herangezogen werden. Ein Weg, von dem man nicht abweichen kann, wird immer nach der schwierigsten Stelle bewertet.
Zitat von tiptoe im Beitrag #18
Ist natürlich wie immer eine subjektive einschätzung und kann sich auch über die jahre oder sogar je nach jahreszeit ändern.
Ja, ich würde z.B. Asphalt als wesentlich einfacher bewerten, als Gras. Weil zumindest ich dann weniger angestrengt auf den Boden vor mir schauen muss. Bei starker Sonneneinstrahlung kann Asphalt aber unpassierbar werden.
Was haltet ihr von relativen Längenangaben in der Wegebeschreibung?
Wenn ich etwa »10% Grobschotter« sehe, weiß ich, dass für mich wahrscheinlich Schuhe zur Überwindung nötig sind, bei »20% Sand, 50% Waldboden, 20% wassergebunden, 10% Asphalt« könnte ich aufs Mitschleppen verzichten.
-- Ein Bonner
RE: Re: Zum Hahnsee (Seckauer Tauern)
in Reiseberichte 12.06.2022 22:46von Montanara • | 578 Beiträge | 67 Punkte
Du hast die SAC-Wanderskala zum Vergleich herangezogen. Als Schweizerin bin ich damit bestens vertraut. Aber auch sie hat ihre Tücken. Wenn man z.B. nach Tourenberichten im Internet geht - vor allem Leute, die nicht selber SAC-Mitglieder sind und daher wirklich gut mit den unterschiedlichen Beurteilungskriterien vertraut sind, nutzen diese Skala sehr subjektiv. Manche bewerten eine Tour als T3+, ein anderer als T5….. auch das Empfinden der Schwierigkeiten einer Tour ist subjektiv und abhängig vom Können und der Tagesform. Ich vertraue besonders bei Touren von T5 an aufwärts am liebsten auf die Führer des SAC, die sind sehr gut gemacht und die Schwierigkeiten werden adäquat und sachlich beschrieben.
Ich finde, für den Barfussbereich macht ein Ampelsystem, wie Tiptoe es vorschlägt, mehr Sinn, weil es mehr Raum lässt für die vielen individuellen Dinge wie Schmerz- und Temperaturempfinden.
Von relativen Längenangaben halte ich wenig. Wege verändern sich andauernd, was meiner Meinung nach mit ein Grund ist, warum es so schwer ist, z.B. Barfuss-Wanderführer rauszugeben. Und ich kann einen Tourenbericht einer barfüssigen Bergwanderung ins Netz stellen - 3 Jahre später wandert jemand die Tour nach, und nun ist ein Weg auf mehreren Km zugeschottert…es ist ein Riesenaufwand, das alles aktuell zu halten. Und wenn steht „10% Grobschotter“ - steht auch, ob die Stelle z.B. am Rand umgangen werden kann? Und wieder kommt das total individuelle Empfinden dazu. Ich z.B. finde Grobschotter viel weniger schlimm als mittelfeiner Mergelschotter, wie er hier sehr, sehr verbreitet ist. Ein Mergelschotterweg kann sehr unangenehm sein, aber nach Regen ist so ein Weg weich und durchaus angenehm zu gehen. Ich lese 20% Schotter und mache die Wanderung deswegen nicht - dabei hat es ev. zuvor geregnet und die Bedingungen sind gut?! Umgekehrt kann. „Waldboden“ in trockenen Perioden total unangenehm sein, wenn der Boden hart ist und es auch noch es viele Wurzeln, Kiefernzapfen usw. drauf liegen hat. Derlei Längenangaben wirken zudem abschreckend. Man liest sie und sofort beginnt das Kopfkino. Da ist es gut möglich, dass man sich dann auf die Zahlen stützt, und wenn man einfach unvoreingenommen gegangen wäre, wäre es vielleicht eben gar nicht so schlimm. S. all die vielen subjektiven Dinge, die bei uns eine so grosse Rolle spielen. Es ist wie mit der Angabe von Höhenmetern. Viele gehen eine Tour ab einer gewissen Höhendifferenz schon gar nicht mehr, einfach weil sie sich durch die Zahl abschrecken lassen, anstatt einfach loszulaufen und zu machen. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.
Wie gesagt, Notschuhe gehören für mich in den Rucksack aller Personen, die Bergwandern seriös betreiben. Wie eine Taschenapotheke auch. Und „schleppen“ kann man das nun wirklich nicht nennen, wenn man ein Paar Huaraches einsteckt.
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