Am 20. Mai gönnte ich mir einen Besuch im Brückenkopfpark in Jülich (→ https://www.brueckenkopf-park.de/). Der weitläufige Park im Westen der kleinen Stadt entstand zur Landesgartenschau vor 25 Jahren. Seinen Namen hat er vom »Brückenkopf«, einem vor etwa 120 Jahren, zur französischen Zeit, erbauten Festungswerk, einer 800 m breiten Anlage, die nun Teil des Parks ist und die man auch besichtigen kann.
Außerdem gibt es auf dem dem Festungswerk vorgelagerten Gelände einen kleinen Tierpark, mehrere Spielplätze (mit Wasserspielplatz!), eine Skateboardanlage, Beachvolleyballfeld, u.v.m. Es überrascht sicher nicht, dass der Park vor allem bei Familien mit kleineren Kindern sehr beliebt ist und sich die Besuchermassen auf die Spielplätze und den Tierpark konzentrieren, während man den Rest fast für sich alleine hat.
Die Wege sind teils asphaltiert, viele aber mit wassergebundener Decke in unterschiedlichem Zustand, was zum Barfußlaufen nicht immer ganz ideal ist. Konsequenterweise sah ich außerhalb der Spielplätze auch niemand anderen ohne Schuhe. Wohl noch nie so oft habe ich Kinder ihre Eltern auf mich hinweisen gehört: »Da, der ist barfuß!« und »Der hat keine Schuhe!« Und mehr als einmal gaben Kinder getreu zu verstehen, was die Eltern ihnen wohl beigebracht hatten: »Barfuß darf man nicht rumlaufen!«. Persönlich darauf angesprochen wurde ich aber nie, ich hörte es immer nur hinter mir. Ob und wie die Eltern reagiert haben, habe ich selten mitbekommen, nur ein »ah ja« oder so etwas.
Zum Festungsbauwerk selbst ist noch zu sagen, dass es, bis auf ein paar Werksteine an den Ecken der Bastionen (Kantenschutz!) ganz aus Ziegelsteinen gemauert ist, und dann mit Erde überdeckt wurde. Die Hohlräume im Inneren mit ihren gemauerten Gewölben kann man zum Teil begehen (als ich da war, gab es keine Beleuchtung, nur spärlches Tageslich durch die Schießscharten; prompt habe ich mir auch einen Fuß arg an einem unsichtbaren Hindernis angestoßen). Besonders die Südbastion mit den Kammern für die Geschütze ist beeindruckend; man geht dort über das alte holprige Ziegelpflaster.
Trotz der häufigen Bemerkungen und dem kleinen Unfall war es ein schöner und interessanter Aufenthalt von etwa 2.5 h, den ich mit einem süßen Crêpe vom Imbißstand und einer Fußkühlung im Becken des Wasserspielplatzes abschloss.
-- Ein Bonner