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 Barfuß und Leben
Michael aus Zofingen Offline



Beiträge: 730
Punkte: 384

09.01.2024 16:37
Letzte "echte" barfüßige Reise 2023 mit ÖV Zitat · Antworten

Hallo,

der 30. Dezember 2023 war der letzte Tag des Jahres, an dem ich barfuß, in kurzen Hosen und ohne Mütze mit Offtopic-Fahrzeugen unterwegs war. Diesmal hatte ich mir eine 9-Uhr-Tageskarte der A-Welle und eine des Zürcher Verkehrsverbundes gelöst. Da Samstag war, mußte ich nicht bis 9 Uhr warten. Der Nachteil ist, daß ich den Übergang von einem in den anderen Verkehrsverbund nur dort durchführen durfte, bei denen an der Grenze eine Haltestelle liegt und der Zug/Bus dort auch hält (also nicht auf der "wichtigsten" Strecke Olten-Zürich oder der Strecke Wohlen-Bremgarten-Dietikon). Trotzdem gelang es mir, im Internet einen einigermaßen brauchbaren Fahrplan ohne längere Wartezeiten zusammenzustellen.

Da es über Nacht bewölkt war, war es nicht unter 7°C abgekühlt. Pünktlich um 6:13 Uhr fuhr ich mit der S29 bis Aarau. Dort hatte ich Anschluß an eine S11 Richtung Zürich, die ich wegen Verbundgrenze auf freier Strecke in Killwangen-Spreitenbach verlassen mußte. Was solls! Wozu gibt es die relativ neue Limmattalbahn, bei der dieses Problem nicht besteht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Limmattalbahn

Am Bahnhof Altstetten (Südseite) endet die Limmattalbahn. Barfuß unterquerte ich die Eisenbahngleise und sah noch die Schlußlichter eines abfahrenden Trams der Linie 4. Aber ich mußte nicht lange auf das nächste warten, dieses brachte mich zum Opernhaus in Zürich, während ein zwar fett beschuhter und bemützter, jedoch kurzhosiger Mann ins Tram durch dieselbe Tür einstieg. Vom benachbarten Bahnhof Stadelhofen wollte ich weiter mit der Forchbahn nach Esslingen (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Großen Kreisstadt (auch "Abstruslingen" genannt) zwischen Stuttgart und Plochingen).
https://de.wikipedia.org/wiki/Forchbahn

Eigentlich hätte ich 23 Minuten auf den Anschluß warten müssen. Da aber bereits ein roter Zug an der Wendeschleife wartete, benutzte ich dieses und verließ ihn an dessen Endhaltestelle Forch, um mit dem nächsten weiterzufahren. In Forch mußte ich barfuß vom Hausbahnsteig auf den Inselbahnsteig wechseln. Die Zeit verging schnell, da ich vom Bahnsteig einen Blick in die Wagenhalle mit diversen Fahrzeugen werfen konnte.

Von Esslingen fuhr ich mit dem Omnibus nach Uster, mit der Bahn war ja leider nicht mehr möglich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Uster-Oetwil-Bahn

Von Uster fuhr ich mit der S5 nach Stadelhofen, dann mit der S3 nach Pfäffikon ZH (nicht zu verwechseln mit Pfäffikon SZ), wo mich ein Omnibus nach Bauma abwartete. Hier gab es in der Wagenhalle einige Museumsfahrzeuge zu sehen. An diesem Tag gab es keinen Betrieb auf der Museumsstrecke Bauma-Hinwil, einem Reststück der stillgelegten Uerikon-Bauma-Bahn:
https://de.wikipedia.org/wiki/Uerikon-Bauma-Bahn

Beinahe hätte ich vor lauter Museumsfahrzeugen die Abfahrt der Tösstalbahn nach Winterthur verpaßt, denn die ist alles andere als stillgelegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6sstalbahn

In Winterthur (ca. 12 Uhr) war es in der Sonne so warm, daß ich fortan auch draußen keine Jacke überziehen mußte. Nach kurzem Warten brachte mich eine S33 der Rheinfallbahn (https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinfallbahn ) nach Marthalen, von wo mich kurze Zeit später eine Kraftpost zum Bahnhof Ossingen brachte. Hier warteten bereits eine maximalpigmentierte Mutter mit ebensolchen Kindern auf den nächsten Zug nach Winterthur (https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck...2%80%93Etzwilen). Die Kinder starrten immer auf meine nicht vorhandenen Schuhe. Der Thurbo-Zug überquerte auf einer mächtigen Stahlbrücke die Thur, nicht allzu weit von Andelfingen entfernt, wo die vorher benutzte Rheintalbahn die Thur überquert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thurbr%C3%BCcke_Ossingen

Von Winterthur fuhr ich abermals nach Stadelhofen. Da hier die Zeit knapp war, mußte ich barfuß im Laufschritt zum Nachbarbahnsteig zu säckeln, um den Anschluß nach Rapperswil zu erreichen. Ich erwischte sogar einen, jedoch den falschen. Ich las lediglich den Zielort, ohne auf Liniennummern und Zwischenstationen zu achten und stieg ein, während am Nachbargleis die Anzeige defekt war. Statt der Seeuferlinie benutzte ich somit die Strecke über Wetzikon, die ich für die Rückfahrt eingeplant hat. Mangels Wischphon rannte ich in Rapperswil zum nächsten Automaten um zu erkunden, ob es im geplanten Zeitfenster eine Alternative gab, um nach Birmensdorf zu gelangen (etwa via Seeuferlinie oder via Wädenswil), aber nicht an dem. So mußte ich auf die geplante S5 über Wetzikon, Uster, Stadelhofen, Zürich HB, Altstetten zurückgreifen, kotz, würg.

Von Birmensdorf brachte mich ein Postauto legal über die Verbundsgrenze zum Bahnhof Muri. Die Sonne drohte hier bereits unterzugehen, während ich auf die S-Bahn wartete. Im Zug sprach mich eine Frau an: "Ist das nicht zu kalt ohne Schuhe:" "Ich bin es gewöhnt, es ist nur zu warm für Dezember." Darauf sagte sie "Hut ab!" Sie tat es nicht, weil sie es mangels letzterem nicht konnte.

In Lenzburg wechselte ich in die S23, die mich nach Turgi brachte. Mittlerweile war es wieder so kalt, daß ich jedes Mal beim Umsteigen die Jacke überziehen mußte. Von Turgi fuhr ich bis Koblenz, dann mit einem Turbo-Zug nach Bülach, der am Bahnhof Kaiserstuhl wieder die Verkehrsverbundgrenze überquerte. In Bülach wechselte ich barfuß zum anderen Bahnsteig, in den gerade eine S41 einrollte. Wenige Minuten später setzte sie sich in Bewegung und brachte mich - nach Winterthur! Nein! Nicht schon wieder! Die nächstmögliche S-Bahn brachte mich nach Stettbach, von wo mich die nächste Glattalbahn nach Glattbrugg brachte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glattalbahn

Die nächste S-Bahn brachte mich zum Zürcher Hauptbahnhof (tief), wo ich den Bahnsteig wechseln mußte, um mit der S-Bahn nach Altstetten zu fahren. Auf der Südseite des Bahnhofs wartete bereits eine Tramkomposition der Limmattalbahn, die mich zum Bahnhof Killwangen-Spreitenbach brachte. Hier mußte ich länger auf eine S-Bahn nach Aarau über Lenzburg warten (eine vorher verkehrende S-Bahn Richtung Baden hätte nur Nachteile gebracht). Also wartete ich auf dem kalten Bahnsteig. Auf dem Nachbarbahnsteig marschierten zwei Bahnpolizisten langsam im Gleichschritt auf die Treppe zu. Hatten sie mich gesehen und wollten sie mich an der planmäßigen Weiterfahrt hindern. Oder hatten sie zwei Schwarze, die sich in einer mir unbekannten Sprache laut unterhielten als Zielobjekt angepeilt? Ich sah, wie sie "meinen" Bahnsteig ignorierten und Richtung Tramhaltestelle gingen. Glück gehabt!

Die S-Bahn brachte mich nach Aarau, um nach kurzem Aufenthalt wieder Richtung Zürich zu fahren. Da auf dem Hausbahnsteig Bahnpolizisten ihr Unwesen trieben - äh - ihre Pflicht taten, wartete ich nicht auf die S29 über Olten nach Zofingen ab, sondern lediglich (durch die noch nicht abgefahrene S-Bahn geschützt vor dem scharfen Blick der "bewaffneten Türsteher") auf den Regioexpreß nach Olten, wo ich abermals den Bahnsteig wechseln mußte. Hier traf ich auch einen früheren Arbeitskollegen, mit dem ich nicht näher zu tun hatte. Wir wechselten ein paar Worte, die sich aber lediglich auf die Firma bezogen, nicht auf meine Aufmachung.

Die S29 rollte ein ich stieg ein, und nach mir 5 Männer, die sich in einer mir unbekannten Sprache unterhielten. Sie setzten sich in meine Nähe und starrten auf meine Füße und sprachen zu mir irgendwas auf französisch, was ich nicht verstand, aber ahnte. Und plötzlich kam erstmalig an diesem Tag einer, der sich für die Fahrkarten interessierte. Es war kein "normaler" Kondukteur (gibt es in S-Bahnen nicht), sondern ein "richtiger" Kontrolleur, dessen Muttersprache offensichtlich französisch war. Auf meine Füße starrte der junge Mann nicht, jedoch schien er etwas perplex zu sein, weil ich eine vorsintflutliche Papierfahrkarte und ein Plastik-Swisspass anstelle eines wischphonbasierten Tickets vorwies. Die 5 anderen Männerhatten offensichtlich eine wischphonbasierte Karte für mehrere Personen. Es kam zu einer Diskussion mit dem Kontrolleur auf französisch, was ich nicht verstand. Dem Tonfall zufolge waren sie sich nicht einig, ob es sich um eine gültige Fahrkarte handelte, schließlich zog er aber ab und ging in den nächsten Wagen, ohne den 5 Männern und mir giftige Blicke zuzuwerfen.

Meine vorher gute Laune war im Nu in den Keller gerutscht, obwohl mir der junge (und möglicherweise überforderte) Kontrolleur nichts Böses getan hat. Ich war froh, in Zofingen den Zug zu verlassen, um dann mit dem Velo nach Hause zu fahren.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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