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Hobby-Barfuß-Renaissance-Forum

ein kleines demokratisches Forum für Leute, die gerne barfuß laufen







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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 3.135 mal aufgerufen
 Alles was Recht ist
Seiten 1 | 2
Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2009 18:30
Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Gerade auf GMX entdeckt:

http://www.portal.gmx.net/de/themen/auto...,page=11.0.html

Auch die Aussage:
"Auch die Versicherung stellt dann Fragen nach einer Mitschuld."
ist ja korrekt.
Fragen darf sie ja, allerdings bilde ich mir ein, daß dann auch ein ursächlicher (!) Zusammenhang nachgewiesen werden müsste, und daß zumindest ich für meine Person als nachweislicher "Immerundüberall-Barfüsser gute Argumente hätte, daß ich eben MIT Schuhen fahrlässig fahren würde.
NB: Es käme zudem schliesslich auch niemand auf die Idee, dass Fausthandschuhe fürs sichere Fahren gut sind...


Zausel Offline




Beiträge: 249
Punkte: 235

07.09.2009 19:03
#2 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Ich bin mal so faul und so frech und zitiere mich zu deinem Beitrag aus dem "anderen" Forum:

NEIN!

Es ist nicht korrekt wiedergegeben.

Es fängt damit an, daß der Autor diese mordsdämliche Behauptung wiederkäut, daß man barfuß leichter von den Pedalen abrutschen kann. Jedesmal, wenn ich das lese, möchte ich am liebsten ins Essen brechen.

Woher nimmt der Schreiberling diese "Erkenntnis"??? Das ist grandioser Humbug.

Außerdem interessiert es in Wirklichkeit keine Versicherung! Auch das ist eine bis zum Abwinken immer wieder hervorgewürgte Behauptung.

Dabei haben schon oft genug Vertreter des Verbandes der Haftpflicht-, Unfall-, Auto- und Rechtsschutzversicherer (HUK-Verband) in den Medien betont, daß diese Frage keine Rolle spielt.

Erstens müßte ein schuldhaftes Verhalten erst nachgewiesen werden - und das ist kaum möglich (siehe oben), und zweitens läge selbst dann lediglich Fahrlässigkeit vor. Und für GENAU den Fall ist eine Versicherung da.

Bei Schuldlosigkeit zahlt sie nicht. Ist ja logisch. Bei GROBER Fahrlässigkeit (oder gar bei Vorsatz) zahlt sie nicht, und das liegt beides nicht vor.
Bei einfacher Fahrlässigkeit zahlt sie.

Liegt also der Fall vor, daß ich offenbar einen Unfall verursacht habe, spielt es unterm Strich keine Rolle, ob ich barfuß gefahren bin.

Alles andere sind unausrottbare, aber tausendfach wiederholte Ammenmärchen.

Merke:
Getret‘ner Quark wird breit, nicht stark.

Grüße

Der Zausel

Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2009 19:51
#3 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Ich bezog mich dabei auch vor allem auf die Aussage "NICHT verboten" !

Und da/sie er geschrieben hat "KANN" -und das auch noch zusätzlich in Verbindung mit den Badelatschen - würde ich auch das nicht auf die Goldwaage legen.

Und dass eine Versicherung, wenn sie auch nur den leisesten Aufhänger für eine Zahlungsverweigerung hat die nicht nutzen würde, da bin ich nicht so sicher. Wobei natürlich ganz klar die Frage der URSÄCHLICHKEIT im Raum steht.
Aber wenn ich BF jemandem hintendrauf fahre, dann könnte diese Fragestellung seitens der Versicherung schon akut werden - so unsinnig sie auch ist.
Und ich könnte dann nur hoffen, dass dann gute Argumente auch gehört werden...


Siegfried Hase Offline




Beiträge: 454
Punkte: 413

07.09.2009 20:15
#4 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Was sagt unser 'Recht' zu
- leicht fahrlässig
- fahrlässig
- grob fahrlässig

Und wer stellt das fest, wenn der BGH (oder ein OLG) hier noch keinen juristenschlauen verbindlichen Senf für die AG's und LG's in des Volkes Namen produziert hat??

Eine zahlungswütige Versicherung habe ich auf alle Fälle noch nie erlebt. Die (Er)finden die unmöglichsten Abstrusitäten wenn sie zahlen sollen.

Im ernst: Ob's sowas gibt, das wäre für uns doch sehr interessant zu wissen! Markus, wir wollen Dir jetzt nicht irgendwelche Zwangszusatzarbeit verordnen - nur mal höflich-indirekt dafür Vorsorge treffen, falls Du mal lange Weile hast....

Schönen Gruß

Mein Name ist Hase (- ich weiß von nix)

P. S.: Vor einigen Wochen bin ich mit meinen super stabilen hohen Arbeitsschuhen übrigens am Pedal hängen geblieben. Ich konnte auskuppeln und per Handbremse anhalten, den beschuhten Fuß bekam ich nur noch mit Hilfe meiner Hände vom Gaspedal los! Dank wenig Verkehr im Wald und einer vmax von ca. 30 km/h war die Situation beherrschbar.


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

10.09.2009 04:48
#5 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Hi,
zu diesem sehr oft, aber immer wieder mit neuen Aspekten & Erkenntnissen bereits in HBF-Urzeiten behandelten Thema ist meine gegenwärtige Sicht folgendes:

Alle Jahre wieder Anfang Mai oder so geht das Theater in "auto Bild", "auto, motor & sport", "mot", "Gute Fahrt" & wie sie alle heißen, los. Schreiberlinge & Redaktionen dieser Illustrierten-Periodika kriegen die große Neurose: Es könnte jemand auf die Idee kommen, BF 'ein Kraftfahrzeug zu führen'! (so die Amtsdeutsch-Formulierung).

Zitat von Zausel
Es fängt damit an, daß der Autor diese mordsdämliche Behauptung wiederkäut, daß man barfuß leichter von den Pedalen abrutschen kann. Jedesmal, wenn ich das lese, möchte ich am liebsten ins Essen brechen.

Woher nimmt der Schreiberling diese "Erkenntnis"??? Das ist grandioser Humbug.


Nicht nur das. Die Trittkräfte am Bremspedal seien geringer. Die Bremswege seien generell länger. Das Koordinationsvermögen, das Bremspedal überhaupt richtig zu treffen, sei ohne Schuhe geringer. FahrerIn sei durch das BFige Feeling, speziell beim Berühren der Pedalerie, "generell irritiert". Das ist noch nicht alles, nur ist mir nicht mehr in Erinnerung, was sonst noch alles herbeigeredet wurde. Kurz, es fühlten sich hier die Autoren solcher Kolummnen mit aller Vehemenz regelrecht moralisch dazu berufen, der Bevölkerung eine solch' fixe Idee, wie BF Autofahren zu wollen, auf Teufel komm 'raus auszureden, & ADAC & TÜV (evtl. noch weitere Kfz-Checker) bliesen ins gleiche Horn, indem sie gerne ein flankierendes kurzes "Höchst bedenklich" aus (für´s Publikum wirksamen) Expertenmund daruntersetzten, nichts konkretes sagend, aber die Psychoassoziation "Kraftfahrzeuge sind gefährliche Maschinen. Gefährliche Maschinen bedient man nicht BF" benutzend.

Auch in Wikipedia hat/haben sich irgendwer/irgendwelche 'gehalten' gesehen, einen Text ca. folgenden Wortlauts 'reinzusetzen: "Praktische Versuche haben gezeigt, daß ... [Bremsweglänge bei BFigen Fahrern größer], [Bremspedal-Trittkraft geringer]...". Zusätzlich hierzu veranlaßte mich allein schon die merkwürdige Feature, daß jemand überhaupt für sowas als Forschungsvorhaben Geldausgaben anleiert, auf die Sache eine argumentative Atombombe 'draufzuschmeißen, um

a) gewissen Affenhirnen erstmals Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeitssystematik einzubleuen;

b) sicherzustellen, daß die vorgenommene Widerlegung derart wasserdicht ist, daß keine Chance mehr besteht, daß sie nach rationalen, technisch-wissenschaftlichen Aspekten jemals noch ihrerseits widerlegt werden kann.

Bisher ist das auch ausgeblieben. Siehe (steht ziemlich weit unten): Infragestellung des 3. Absatzes von "Verkehrssicherheit"

in

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:...%BC%C3%9Figkeit

Trotzdem bleibt die Sache mit der Frage, ob man hierzulande auf ewig BF 4radfahren darf, eine allährliche Zitterpartie. Die größte Gefahr geht meines Erachtens von dem meist Ende Januar stattfindenden Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar aus, auf dem ständig & händeringend nach 'was gesucht wird, was man noch beackern & reglementieren kann. So verfolgt meine Wenigkeit als BF angstvoll die nach dieser Veranstaltung erscheinenden Proceedings-Berichte, die (als stereotyper Standard) verkünden, man habe sich für allerlei Strafverschärfungen & noch mehr Geschwindigkeitskontrollen ausgesprochen.

Oft wird aus dem, was diese Experten [es fragt sich angesichts der BF-Fahrfrage eigentlich, welcher Gebiete] empfehlen, Gesetz. So ist es aber auch schon vorgekommen, daß "sie" empfahlen, irgendwas "strafzubewehren" & dann tatsächlich einen Rückzieher machten, nur weil man [Das] nicht kontrollieren kann!.

Ich weiß nicht mehr, was es war. Musiklautstärke im Auto so groß, daß man 'Schallzeichen' (Hupen) anderer Verkehrsteilnehmer nicht mehr völlig sicher hören kann, irgendsowas in der Art, was den Fahrer "ihrer" Meinung nach "über Gebühr beeinträchtigt". Komisch, ich fühle mich deutlich in Anspruch genommen, wenn ich alle paar 100 m meinen Blick von der Fahrbahn nach oben richten & mir die neueste Geschwindigkeitsbegrenzung merken muß, die oft nicht dieselbe wie bei der vorigen Schilderbrücke ist...

Übrigens sind "ihre" Patrouillenfahrten auf der Autobahn, mit denen "sie" kontrollieren wollen, ob jemand das Handy-Verbot mißachtet, in "meiner" Gegend in letzter Zeit erheblich seltener geworden (ursprünglich massive Drohgebärden mit diesen Fahrten in der Presse unmittelbar nach Release der [Handy am Ohr]-Prohibition).

& BF am Steuer kontrolliert sich glücklicherweise wirklich beschissen, da der betreffende Fahrzeugbereich z. B. auch von den Mauterfassungsbrücken herab kaum [kamera-]einsehbar ist.

Freundliche BF-Grüße von Jay, der fußverpackt eigentlich nicht mehr fahren kann.


Zausel Offline




Beiträge: 249
Punkte: 235

10.09.2009 08:28
#6 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Eine (junge, hübsche - tut aber nichts zur Sache) Fahrlehrerin, die uns im Rahmen der Berufskraftfahrerfortbildung unterrichtete, wollte mir vor etwa einem halben Jahr nicht glauben, daß ich barfuß genauso saftig bremsen kann wie sie mit Schuhen. Ich habe es ihr logisch zu erklären versucht, doch dann kam das obligatorische: "Aber trotzdem..."

Wie sagt der der Physiker? "Nur Versuch macht kluch!"

Also 14 Kollegen an den Straßenrand, um mit Clementinen (gab's gerade bei ALDI im Sonderangebtot) die Strecke abzustecken, die feuerrothaarige Fahrlehrerin und ich oller Knochen in den Fahrschulgolf. Erst sie links, ich daneben. Vollbremsung ab der ersten Clementine. Natürlich mit Schuhen. Dann ich links. Barfuß. Gleiches Tempo, dieselbe Clementine. Zweieinhalb Meter kürzer als sie. Und 14 Kollegen johlten.

Unser Feuerköpfchen: "Das hätte ich nun nicht gedacht!" Eben. Und ich bin mir sicher, daß sie es im Grunde des Herzens, das in ihrer mehr als wohlgeformten Brust schlägt, immer noch nicht glauben will.

Grüße

Der Zausel

Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

10.09.2009 08:40
#7 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Es ist ja so, daß du als "Führer eines Kraftfahrzeuges" alles zu unterlassen hast was dich beeinträchtigt.

Ein paar Beispiele vorneweg:

Auch ein Schwerhöriger darf ein Kfz führen. Trotzdem darf ich mir mit diesem Argument nicht die Ohren zustopfen.

Auch ein "Brezel"-Käfer darf heute noch fahren (so er denn zugelassen ist). Trotzdem darf ich mir mit diesem Argument deshalb nicht die Scheibe mit Aufklebern zupflastern.

Wenn ich (ICH!) keine Schuhe beim Fahren anhabe, dann folge ich damit genau jenem Gebot der geringstmöglichen Beeinträchtigung. MIT Schuhen ERHÖHT sich für mich die Gefahr (brauche ich wohl niemandem hier zu erklären)

Ausserdem müsste man nach der Logik der Schuhpflicht-Vertreter dann ja auch stets mit Fausthandschuhen (und nicht etwa Fingerhandschuhen !) fahren müssen

Übrigens, wenn Schuhe tatsächlich Bremskraft-VERSTÄRKER wären wäre das schon irgendwie der erste Schritt zum Perpetuum mobile (und dann müsste ich mit Schuhen über das Eigengewicht der Schuhe hinaus ja deutlich mehr auf die Waage bringen...)


Zausel Offline




Beiträge: 249
Punkte: 235

10.09.2009 12:42
#8 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Zitat von Manfred (Ten)
Übrigens, wenn Schuhe tatsächlich Bremskraft-VERSTÄRKER wären wäre das schon irgendwie der erste Schritt zum Perpetuum mobile ...


Perpetuum mobile? Das ist doch "ein Ding, das niemals stehenbleibt", nicht wahr?

Na, das haben doch viele; zu ihrem größten Bedauern...

(Franz, sei mir nicht böse. Das konnt ich mir nicht entgehen lassen)

Grüße

Der Zausel

Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.


BerLin71 Offline



Beiträge: 16
Punkte: 16

11.09.2009 14:26
#9 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Das ist das Ding, das, einmal angeworfen, ohne weitere Energiezugabe immer läuft und läuft und läuft und dabei zusätzlich Energie abgibt.

Widerspruch der 2. Hauptsatz der Thermodynamik.


Zausel Offline




Beiträge: 249
Punkte: 235

11.09.2009 15:30
#10 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Zitat von BerLin71
Das ist das Ding, das, einmal angeworfen, ohne weitere Energiezugabe immer läuft und läuft und läuft und dabei zusätzlich Energie abgibt.


Du redest von meiner Nase, wenn ich Schnupfen habe?

Grüße

Der Zausel

Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.


Engel Offline




Beiträge: 1.438
Punkte: 666

11.09.2009 19:03
#11 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Ahhhh, Ihr redet von meinem Mundwerk

Gruß Engel

http://www.bbq-county.de/shop/index.php

http://www.mysaarbq.de/index.php?sid=5cb...6029bf3f8853c17


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

14.09.2009 18:11
#12 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Hi,
sicher stirbt dieses Forum oder dessen Admin nicht an kurzzeitgen Ausschweifungen ins Grundlagenphysikalische: Ein Schuh mit Bremskraftverstärker-Wirkung würde tatsächlich ein Perpetuum mobile ermöglichen, da er von sich aus Energie erzeugen würde: Arbeit ist Kraft x Weg, & nachdem der in etwa bogenförmige Bremspedalweg nunmehr mit mehr Kraft & auch etwas schneller zurückgelegt wurde, wurde etwas mehr Arbeit geleistet. Somit würde mehr Power dahinterstecken. Nur ist das Ganze eben sehr gründlich per Experiment widerlegt; auch Zausel´s laufende Nase oder Engel´s ständig in rauhem Schwäbisch in Betrieb befindliches Mundwerk erzeugen keine zusätzliche Power. Die bringt die Lunge auf, & sie wird dann z. B. durch den Widerstand der verstopften Schnupfennase vernichtet.

Zitat von Zausel
Unser Feuerköpfchen: "Das hätte ich nun nicht gedacht¹!" Eben. Und ich bin mir sicher, daß sie es im Grunde des Herzens, das in ihrer mehr als wohlgeformten Brust schlägt, immer noch nicht glauben will.


Auch ich bin davon überzeugt, daß es sie 'in letzter Instanz' ihrer Gehirnsoftware immer noch nicht wahrhaben will. Es ist m. E. eines der grundlegensten Probleme der deutschen (seit einiger Zeit auch der US-) Gesellschaft, insbesondere nach Beginn des Retro-Rucks² Ende der 1970er Jahre, daß sie viel zu autoritätshörig ist. So konnte einst die katholische Kirche Unzählige davon überzeugen, daß die Erde eine Scheibe sei...

Auch mein sehr guter Fahrlehrer (er war in technisch-physikalischen Dingen keineswegs unversiert³) war für jedes Argument vollkommen taub, er duldete auch keine Kompromißbeschuhung. So mußte ich in der extrem drückend-sonnig-heißen 1. Sommerhälfte 1976 die Fahrstunden fußvollverpackt absolvieren, was dadurch geschah, daß ich BF mit einer Plastiktüte, in der sich die Container befanden, einrückte, mir auf dem Fahrschul-WC-Waschbecken die Pranken wusch & - da BF in vollumschließenden Schuhen extrem hassend - zusätzlich in Socks verpackte.

Am Ende der Fahrstunde entledigte ich mich noch im Auto dieser Verhüllungen & packte sie wieder in die Plastiktüte, hierbei ein "Ts, ts, ts, also Sie ha´m doch wirklich 'n Tick..." erntend (Fahrlehrer sind oft ziemlich ungeschlacht). In den Theoriestunden (2x wöchentlich abends, damals noch mit Vorlesungs/Seminarcharakter) wurde zwar mein BF geduldet, er ließ aber - angesichts meiner zusätzlich bequem räkelnden Sitzhaltung - "psychodimensional" wortlos resignierend durchblicken, daß er nicht die gleiche Macht hatte wie Lehrer, die 'Schulpflichtiges' lehrten. Näckischerweise fragte er natürlich mich, als der Theorie-Unterricht auf die entsprechende Stelle kam: "Herr NN, welche Schuhe sind zum Führen eines Kraftfahrzeuges ungeeignet?"... & wie aus der Pistole geschossen, antwortete ich zackig: "Flipflops, hochhackige Damenschuhe & überdicke Winterstiefel!" (das Wort "Nullschuhe" oder "Keine" sorgfältig vermeidend, & der Herr Fahrlehrer war mit dem Lernerfolg seines Schülers hintergründig/süffisant, aber eben "unvollständig" lächelnd zufrieden...).

Auch nach der in keinster Weise BF absolvierten Fahrprüfung (noch ganz verdattert von der [Äußerste Konzentration]-Anspannung behielt ich selbst nach dem Abrauschen des herrisch auftretenden TÜV-Prüfers Socks & Shoes an) bekam ich beim Fahrlehrer-Verabschiedungs-Händedruck noch mahnende Worte mit auf den Weg: Ich solle um Himmels willen vorsichtig sein - noch dazu als Fahranfänger - er wisse ja schließlich, daß, "so wie ich Sie kenne" ... [Rest klar].

Kurz, er war vollkommen befangen bis behext von dem, wovon er glaubte, daß das der Heilige Geist im direkten persönlichen Gespräch gewissen den Einzel-Fahrlehrern übergeordneten Verbänden & Institutionen, TÜV etc. etc. so eingegeben hätte; sozusagen Gott höchstderoselbst habe verfügt, daß BFiges Fahren "höchst gefährlich" & gleichzeitig "unverantwortlich" sei.

Dasselbe hat man dann auch später im [alten] HBF gesehen. Von den ständigen Frühjahrs-Pressemitteilungen genervt, schrieben einige beherzt ADAC & ä. an. Die Korrespondenz gestaltete sich höchst unersprießlich. Der ADAC reagierte überhaupt nicht auf Argumente, sondern teilte lediglich kurz angebunden mit, zu einer Revision seines [BF-Fahr': Höchst Bedenklich]-Standpunktes bestehe keinerlei Grund - welche Autorität ihn zu dieser festgefügten Ansicht brachte, verriet er nicht. In der darauffolgenden sehr engagierten Debatte unter -zig Forumsusern votierte eine deutliche Mehrheit (auch ich), die Sache gemäß einer [Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste] / [Schlafende Hunde weckt man nicht]-Strategie lieber ruhen zu lassen.

Noch ein Wort zu den Ausführungen von Manfred(Ten) zum Versicherungsaspekt. Nach viel Resumee & Nachdenken empfehle ich - sollte es gekracht haben - die Angelegenheit hinsichtlich dokumentatorischer Aufzeichungen (schriftlicher Unfallbericht etc.) situativ möglichst so zu steuern zu versuchen, daß das BF eines der Unfallbeteiligten in den Unterlagen möglichst keinen Vermerk findet, selbst wenn in der Schuldfrage hinsichtlich des "Anderen" als Verursacher starke Klarheit herrschen sollte. Letzten Endes bekommt der Versicherungs-Sachbearbeiter nur die Unterlagen zu Gesicht, der Rest verbleibt nur in den Erinnerungen der übrigen Unfallbeteiligten & geht dann - außer evtl. später vor Gericht - unter. Dies kann in praxi z. B. bei der Unfallaufnahme durch die Polizei z. B. durch Ablenkmanöver "Könnten wir das vielleicht noch aus dieser Perspektive fotografieren?" geschehen, mehr "geht' natürlich nicht. Grund: Ich teile voll Manfred(Ten)´s Auffassung, daß Verscherungen heute wirklich nur dann zahlen, wenn´s für sie absolut keinen Ausweg gibt. Besonders übel ist die "Allianz": Kurz vor meinem Nordseeurlaub 2007 (ich besuchte mit einigen HBF-Freunden Descalzar, RainerL & NorbertH) war mir ein dort Versicherter hinten 'draufgekracht, die Korrespondenz zur Schadensregulierung war der absolute Hammer:

x Zunächst einfach probiert: Zahlungswilligkeit nur, wenn "IHR" [der Allianz "ihr" Vertrauens-]Sachverständiger die an meinem Kfz entstandenen Schäden begutachtet;

x Der Schaden solle in einer von der "Allianz" empfohlenen Werkstatt repariert werden. Als "Zuckerl" für diesen & den vorgenannten Punkt bekäme ich mit 'rascherer, unbürokratischerer Abwicklung' ein besseres Überbrückungszeit-Leihfahrzeug in Aussicht gestellt;

x Mehrere Anrufe eines scheinbar harmlos wirkenden "Versicherungskaufmanns-Sachbearbeiters", der auf mich viel eher den Eindruck eines gewieften, in der Sache routinierten Volljuristen machte, nämlich wg. getarntem Verhörscharakter: Ob ich grundlos angehalten, scharf gebremst hätte etc. etc. ? Dies war der Versuch eines Konstrukts einer Teilschuld, wozu solche Läden wie die "Allianz" z. B. auch den BF-Aspekt am Steuer an den Haaren herbeiziehen könnten - sie probieren´s einfach, darauf hoffend, daß das evtl. später vor Gericht von einem entsprechend "drauf" seienden Vorsitzenden in "ihrem" Sinne gewürdigt wird. Deswegen ist m. E. BF am Steuer - wenn´s kracht - niemals apriori todsicher risikofrei.

x Zuletzt, die "Allianz" will verfügen: Der Schaden ist so kostengünstig wie möglich zu reparieren. Eine neue Stoßstange in einer BMW-Markenwerkstatt verpaßt, sieht die "Allianz" nicht gerne - am liebsten hätten "sie" mir eine Polierscheibe zum Kratzer-Rausschleifen, ein Tool zum Dullen-Wiederrausbeulen, eine Farbspraydose zum Drüberlackieren & eine Rolle Tesakreppband zum Wieder-Ordentlich-Befestigen der Stoßstange gestellt...

(Markus U. hat übrigens diese Vorgänge, damals in München verweilend, am Rande mitbekommen).

Freundliche BF-Grüße von Jay, für den mitunter gilt: Über´s eigene BF Reden ist manchmal Silber, hierüber Schweigen in diesen gewissen Fällen Gold.
-----------
¹ Anm. von mir: daß bei BFigem Fahren der Bremsweg kürzer ist.

² Den hab' ich zur großen Verwunderung/Verärgerung vieler, vor allem meiner Eltern nicht mitgemacht. Biografisch erlebte ich das so, daß´s seit meiner Geburt, vor allem ab der 2. Hälfte der 60er Jahre bis ca. 1978, immer mehr Freiheit & immer mehr Liberalität gab, was ich i. W. auf SPD/FDP- statt Unionsregierungen (CDU/CSU haben stets gegen diese Liberalisierung gewettert & angestänkert, siehe Bundestagssitzungen) zurückführe. Danach kehrte sich das Blatt um: Gesetzesnovellen bedeuteten stets Strafverschärfungen, neue Verbote, weniger Rechte für Bürger & Strafverteidiger, Explosion der Überwachungskompetenzen der Obrigkeit in Bezug auf ihre 'unterstellten' Bürger etc. etc. Was mich anbelangt, so sagte ich auf das [Mach doch mit bei dem, was jetzt alle machen: Lange Haare, solche Klamotten & BF sind "out", geh zum Friseur, kauf dir 'was Schickes, insbesondere keine Behelfsschuhe, du willst doch immer fortschrittlich sein...!] v. a. aus Elternmund nur: Das soll Fortschritt sein? Das ist doch Rückschritt & reduzierter Lebensstandard, ich denk' ja gar nicht 'dran. Das Zeug ist doch unbequem [bayerisch] wia´d Sau, Kragenhemden mit Krawatte scheuern meinen Hals auf, sodaß ich abends an den Seiten knallrot bin (ich hatte noch mehr Beispiele für mangelnden Kleidungskomfort zur Verfügung)... & dann (auf elterliches Gezeter): Ihr fahrt ja jetzt seit Jahren Audi 100 & seid happy damit, wollt ihr jemals noch zum VW Käfer zurück?

³ Was er für einen sonstigen beruflichen Background hatte, weiß ich nicht. Er war zugleich Fahrschulchef, gelegentlich hatte ich auch andere Fahrlehrer, die für jede Pro BF-Argumente ebenfalls dogmatisch völlig taub waren.


Zausel Offline




Beiträge: 249
Punkte: 235

15.09.2009 10:04
#13 RE: Altbekanntes Thema... Zitat · Antworten

Ach ja, die Fahrlehrer...

Ich hatte einen wirklich guten vor einem halben Jahr, als ich meinen "CE" machte.

Während der Fahrprüfung gab es an einer Stelle eine etwas hektische Situation, in der ich die Kupplung etwas heftig kommen ließ. Die "großen" LKWs haben eine Motorregelung, die in solchen Fällen (ohne jegliches Gas) dem Motor ein paar PS extra spendiert, und der gute MB Actros bäumte sich ein wenig auf.

Daraufhin der Fahrlehrer zum Fahrprüfer: "Der hat normalerweise viel mehr Gefühl in den Füßen, weil er sonst immer barfuß fährt. Die Schuhe hat er nur heute zur Prüfung an."

Ist das nicht toll?

Grüße

Der Zausel

Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

15.09.2009 14:52
#14 Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Zitat von Jay
Den hab' ich zur großen Verwunderung/Verärgerung vieler, vor allem meiner Eltern nicht mitgemacht. Biografisch erlebte ich das so, daß´s seit meiner Geburt, vor allem ab der 2. Hälfte der 60er Jahre bis ca. 1978, immer mehr Freiheit & immer mehr Liberalität gab, was ich i. W. auf SPD/FDP- statt Unionsregierungen (CDU/CSU haben stets gegen diese Liberalisierung gewettert & angestänkert, siehe Bundestagssitzungen) zurückführe. Danach kehrte sich das Blatt um: Gesetzesnovellen bedeuteten stets Strafverschärfungen, neue Verbote, weniger Rechte für Bürger & Strafverteidiger, Explosion der Überwachungskompetenzen der Obrigkeit in Bezug auf ihre 'unterstellten' Bürger etc. etc. Was mich anbelangt, so sagte ich auf das [Mach doch mit bei dem, was jetzt alle machen: Lange Haare, solche Klamotten & BF sind "out", geh zum Friseur, kauf dir 'was Schickes, insbesondere keine Behelfsschuhe, du willst doch immer fortschrittlich sein...!] v. a. aus Elternmund nur: Das soll Fortschritt sein? Das ist doch Rückschritt & reduzierter Lebensstandard, ich denk' ja gar nicht 'dran. Das Zeug ist doch unbequem [bayerisch] wia´d Sau, Kragenhemden mit Krawatte scheuern meinen Hals auf, sodaß ich abends an den Seiten knallrot bin (ich hatte noch mehr Beispiele für mangelnden Kleidungskomfort zur Verfügung)... & dann (auf elterliches Gezeter): Ihr fahrt ja jetzt seit Jahren Audi 100 & seid happy damit, wollt ihr jemals noch zum VW Käfer zurück?



Hi Jay,

ich muß Dir nun doch ein wenig widersprechen, denn die Verschärfungen der Gesetze setzten bereits um 1977 ein, als Helmut Schmidt (SPD) als Bundeskanzler einer Koalition aus SPD und FDP vorstand (Helmut Kohl kam erst 1982 an die Macht). Mein konservativer Vater pflegte damals zu sagen, Helmut Schmidt habe "gute Gedanken, aber das falsche Parteibuch". Ich werfe ihm vor, daß er die Strafprozeßordnung dahingehend geändert hat, daß mehrere wegen derselben Tat Angeklagte nicht mehr einen gemeinsamen Verteidiger wählen können (obwohl sie gemeinsam angeklagt werden und in der Hauptverhandlung gemeinsam auf der Anklagebank sitzen). Leider gibt es heute anders als damals niemanden, der gegen die immer weiter fortschreitende Entliberalisierung und Überwachung, die von einem offensichtlich paranoiden Innenminister mit großem Eifer unter dem Deckmantel der "Sicherheit" vorangetrieben wird, sowie gegen den fortschreitenden Sozialabbau den Kampf aufnimmt.
Nun stehen ja Wahlen an, und da will ich aus gutem Grunde weder "schwarz- gelb" noch "rot- grün" haben, weil beides eine Verschlechterung darstellt. Daß "schwarz- gelb" vor allem forcierten Sozialabbau und verschärfte Überwachung bedeutet, ist sowieso klar, während "rot- grün" für eine hanebüchene Energiepolitik und schrittweise Abschaffung sowohl der allgemeinen Handlungsfreiheit als auch der Meinungsfreiheit steht, weil die ehemals antiautoritären, nunmehr aber selbst zu Ämtern und Einfluß gelangten äußerst gestrengen und sehr autoritären Alt- 68er Wächter und Gouvernanten der politischen und ökologischen Korrektheit sofort energisch einschreiten, wenn ihnen was nicht in ihren ideologischen Kram paßt; momentan sind sie dabei, uns die guten alten Glühbirnen wegzunehmen und durch irgendwelche Funzeln zu ersetzen, welche den zweifelhaften Vorteil haben, als "ökologisch korrekt" zu gelten. Wo bleibt meine Freiheit, mir weiterhin (und jetzt erst recht aus Protest!) meine gewohnten ökologisch unkorrekten guten alten Glühlampen zu kaufen?

Was LH und BF betrifft, verschwand beides ziemlich schlagartig um 1980, aber auch das war noch in der Regierungszeit von Kanzler Schmidt. Hingegen erlebte LH um 1986 eine gewisse Renaissance, die sich seither bis heute nicht mehr ganz unterdrükken ließ; auch Sokkenlosigkeit kam damals verstärkt auf (vor allem im Zusammenhange mit den damals modischen Espadrillos) und wurde erst nach der Jahrhundertwende durch die Verbreitung der scheußlichen "Füßlinge" wieder zurückgedrängt. In gewisser Weise trauere ich den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts nach, aber so ergeht es wohl fast jedem mit seiner eigenen Jugendzeit (meine Eltern schwärmen von der 50ern).

Sentimentale sokkenlose Grüße aus dem Büro,
Markus U.


Manfred (Ten) ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2009 17:49
#15 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Zitat von Markus U
...momentan sind sie dabei, uns die guten alten Glühbirnen wegzunehmen und durch irgendwelche Funzeln zu ersetzn, welche den zweifelhaften Vorteil haben, als "ökologisch korrekt" zu gelten. Wo bleibt meine Freiheit, mir weiterhin (und jetzt erst recht aus Protest!) meine gewohnten ökologisch unkorrekten guten alten Glühlampen zu kaufen?

Bei diesem Thema erzielen wir tatsächlich mal hundertprozentige Übereinstimmung !

Ich musste eine komplette, tadellos funktionierende Spiegelreflexausrüstung im Wert von mehreren tausend Mark in die Vitrine stellen weil Quecksilberzellen inzwischen verboten und damit auch nicht mehr erhältlich sind.
Nun werden aber zwangsweise quecksilberhaltige Lampen in jedem Kinderzimmer eingeführt, und die sind auch noch - im Gegensatz zu Knopfzellen - äusserst zerbrechlich ! (Auf die Zellen hätte man ja zum Beispiel damals schon Pfand erheben können um eine Rückgabe zu gewährleisten. Bei der grossen Menge an Leuchten im Haushalt würde das aber wohl zu heftigen Protesten führen, wenn ich ein halbes Vermögen in zinsloses Pfand investieren muss - das ich ohnehin nie wiederbekomme, denn defekte Lampen muss ich ja wieder ersetzen)

Dazu kommt, dass die Herstellung sehr viel umweltbelastender ist.

Und das Licht ist indiskutabel. Während eine Glühlampe ein breites Spektrum wie Sonnenlicht hat, hat eine "Energiesparlampe" nur bestimmte Spektrallinien und verfälscht damit z. B. Farben. Man mache mal versuchsweise ein Foto (auf gutem alten Film !) mit solch einem Teil !

Dazu kommt: Beleuchtung braucht man ja überwiegend in der kalten Jahreszeit. Da geht aber die Abwärme in die Gesamtbilanz der Heizung ein, ist also nicht verloren !

Abgesehen davon, dass ich mir z. B. eine neue Abzugshaube kaufen müsste (und die alte bestens funktionierende entsorgen ? Sehr umweltgerecht !) weil der Leuchtkörper bei ESP viel weiter raussteht und damit nicht mehr vor dem Lichtauslass sitzt.

Gerade gestern kam ein TV-Bericht auf WDR über denn Unsinn der Energiesparlampen.
Die Aussagen der Industrie, die das natürlich fördert, waren entlarvend und verlogen !!!

Na ja - ich habe zeitig vorgesorgt und mich entsprechend bevorratet


Jay Offline




Beiträge: 788
Punkte: 695

16.09.2009 10:53
#16 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Zitat von Zausel
Ach ja, die Fahrlehrer...

Ich hatte einen wirklich guten vor einem halben Jahr, als ich meinen "CE" machte.

Während der Fahrprüfung gab es an einer Stelle eine etwas hektische Situation, in der ich die Kupplung etwas heftig kommen ließ. Die "großen" LKWs haben eine Motorregelung, die in solchen Fällen (ohne jegliches Gas) dem Motor ein paar PS extra spendiert, und der gute MB Actros bäumte sich ein wenig auf.

Daraufhin der Fahrlehrer zum Fahrprüfer: "Der hat normalerweise viel mehr Gefühl in den Füßen, weil er sonst immer barfuß fährt. Die Schuhe hat er nur heute zur Prüfung an."

Ist das nicht toll?

Grüße

Der Zausel


Da staunt man wirklich nicht schlecht, denn Fahrlehrer kamen mir bislang (auch aus aus jüngerer Zeit stammenden Berichten) in der BF-Frage beinhart ablehnend vor. So scheinen nun also tatsächlich Praxisstunden für eine Sache, die ja eigentlich eine Domäne von "Berufskraftfahrern" ist - die ja von einer 'Berufsgenossenschaft' bekanntermaßen in 'vollumschließende' Schuhe gezwungen werden - beim Fahr-Auszubildenden tatsächlich BF, unter realistischen zu erwartenden späteren Betriebsbedingungen stattgefunden zu haben. Kaum zu glauben.

Der Prüfer indes kann nun sicher gar nichts machen. Er kann sich nur auf die während der Prüfungsfahrt gegebene Situation beziehen - die Vorgeschichte, ob der Prüfling evtl. auch "vorschriftswidrig unbeschuht" prüfungsreif wurde, geht ihn nichts an. Bestandene Prüfung ist situativ = bestandene Prüfung.

Schon erstaunlich, daß hier ein Fahrlehrer wohlgemerkt in einem Lehrgang für meist berufliche Fahrzeuglenker zu neuen Einsichten kam. Vielleicht hat sich das mit der Info über die üblichen Usancen des Prüflings auch auf den Prüfer übertragen. Ich weiß aus Beobachtungen rund um meine eigene einstige Pkw-Fahrprüfung, daß sich Fahrlehrer öfters mit den Prüfern über die individuellen Eigenheiten & ggf. Schwachstellen ihrer Pappenheimer austauschen.

Abschließend sei noch folgende eigene Erfahrung erwähnt (ich glaube nicht, daß es bei anderen anders ist): Selbst die zeitlebens erstmalige Umgewöhnung vom fußverpackten zum BFigen Fahren geht sehr schnell (binnen weniger 100 m Fahrstrecke) von sich, wohingegen bei nicht winterfesten BFs die "Alle Jahre wieder ca. Nov./Dez." erfolgende verhaßte Rückgewöhnung auf 4radbedienung mit Schuhen eine in Sachen "Präzision der Betätigung der Pedalerie" ausgesprochen zähe Sache ist, ich brauche typisch 1... 2 Tage dazu. Bricht dann wieder das Frühjahr an, ist man fast augenblicklich wieder BF perfekt fahrfähig.

Zitat von Markus U.
...denn die Verschärfungen der Gesetze setzten bereits um 1977 ein, als Helmut Schmidt (SPD) als Bundeskanzler einer Koalition aus SPD und FDP vorstand (Helmut Kohl kam erst 1982 an die Macht). Mein konservativer Vater pflegte damals zu sagen, Helmut Schmidt habe "gute Gedanken, aber das falsche Parteibuch". Ich werfe ihm vor, daß er die Strafprozeßordnung dahingehend geändert hat, daß mehrere wegen derselben Tat Angeklagte nicht mehr einen gemeinsamen Verteidiger wählen können (obwohl sie gemeinsam angeklagt werden und in der Hauptverhandlung gemeinsam auf der Anklagebank sitzen). Leider gibt es heute anders als damals niemanden, der gegen die immer weiter fortschreitende Entliberalisierung und Überwachung, die von einem offensichtlich paranoiden Innenminister mit großem Eifer unter dem Deckmantel der "Sicherheit" vorangetrieben wird, sowie gegen den fortschreitenden Sozialabbau den Kampf aufnimmt.


Dem stimme ich zu, bereits Helmut Schmidt ist angesichts der Terrorismus-Handlingfrage hochgradig nervös geworden. Subjektiv-chronologisch habe ich dann aber jenes [BF etc. ist "out", paß' dich an!] erst einige Jahre später erlebt, vor allem, als dann die Kohl-Regierung mit dem Slogan "ihrer" Allensbach-Institut-Chefin Noelle-Neumann: "Ordentlich anziehen, Konsum & Karriere, das kommt wieder!" sich selbst im Sattel zementierte & per künstlich erzeugter Yuppie-Klischee-Massenhysterie sich ihre Wählerschaft "stablisierend" sicherte. Damals waren noch einige Grüne-Abgeordnete BF in den Bundestagssitzungen zu sehen. Ich sage nur: Hätten sie das nicht gemacht & gewisse äußere Features der alten Rockmusik- & Hippiekultur (von deren realen Inhalten sie überwiegend erstaunlich wenig Ahnung hatten) nicht sozusagen für sich gepachtet, wären sie bei der Jugend niemals erfolgreich gewesen.

Sie waren damals schon in höchstem Maße dirigistisch (wenn auch zunächst allein unter dem Deckmantel "ökologischer Notwendigkeiten", Alternative: Weltuntergangsdrohung) & wären eigentlich stets der natürliche Koalitionspartner von CDU/CSU gewesen. Das Soziale hat "sie" nie wirklich interessiert - es sei denn, daß man durch zu harte Einschnitte in diesem Bereich durch reine Untions/FDP-Regierungen von der Oppositionsbank aus durch laute Kritikrufe ein wenig Stimmvieh einfangen konnte, sch...egal, ob man das dann, sollte man nach Wahlen Regierungs"verantwortung" übernehmen müssen, auch tatsächlich realisieren kann oder will. Hartz IV haben sie genauso mitabgesegnet wie die ach so unendlich freiheitliche, Bürgerrechte bewahrende Umfaller-FDP 1983 den Großen Lauschangriff.

Gewisse Gesetze der Mathematik & Kausalität interessieren sie wenig. Sch...egal, ob 1980 ein Vulkan namens Mt. St. Helens ausbrach & derartige Dreck- & Schadstoffmengen in die Erdatmosphäre blies, daß sich diese insgesamt meßbar verfinsterte & die unmittelbar darauffolgenden Sommer global extrem kühl & verregnet waren - da muß nicht auch noch der Mensch sein vergleichsweise winziges Quentchen dazutun, "denn es geht um´s Prinzip": Wird irgendwo entdeckt, daß eine Luftfremd- bzw. Schadstoffkomponente um ein paar magere % oder %-Bruchteile gesenkt werden kann, wird die betreffende Maßnahme Gesetz. Man darf´s hier eigentlich kaum schreiben (ich glaube aber nicht, daß da die falsche Leserschaft 'drauf stößt): Nach all' ihren Ideen mit Waldsterbens-Antriggerstoffen, Formaldehyd, PCBs, Dioxine, Ozon (um all' das ist es in den Medien längst wieder ruhig geworden) & jetzt Klima könnte als nächstes z. B. wieder "Detergenzien" an die Reihe kommen. Zwar sind die bei uns erlaubten Waschmittel chemisch längst enorm "entschärft" worden, jedoch könnten grüne Ideologienträger auf die Idee kommen, 'mal zu untersuchen, wodurch mehr Wasser verbraucht wird & mehr Tenside in die Gewässer gelangen: Durch das übliche Socken-Waschen oder das tägliche allabendliche Füße waschen (man will ja nicht Straßenstaub & -schmutz an die Bettwäsche transferieren). Stellt sich heraus, daß Letzteres umweltschädlicher ist, wird BF in der Öffentlichkeit verboten (weil mehr als notwendig die Gewässer belastend).

Sehr gefährlich, das hier überhaupt zu schreiben: Mit dem Öko-Aufhänger hätte man einst den Traum vieler konservativer Zeitgenossen in Sachen Verbot langer Haare bei Herren verwirklichen können. Als ein solcher muß ich mir a) täglich & b) mit wesentlich größéren Shampoomengen meine lange Matte waschen (& brauche zum Trockenfönen auch noch proportional zur Haarlänge mehr Energie). Rechnet man das vergleichsweise auf Kurzhaarherren, die das nur alle paar Tage mit wesentlich weniger Shampoo, Wasser & Elektrizität machen müssen, hoch, kommt bei rd. 40 Millionen Männern in der BRD pro Jahr eine imposante eingesparte Gewässerbelastung durch Shampoos zustande, wenn lange Haare verboten werden: Die entstehende Größenodrnung ist (vorausgesetzt, alle oder sehr viele der 40 000 000 Männer machen auf "lange Haare"): einige 10 000 bis über 100 000 Tonnen Shampoo werden den deutschen Gewässern jährlich erspart!

So denkt die grüne Indeologie. Zusätzlich macht´s psychologisch die imposante Zahl.

Zu den Ausführungen über Energiesparlampen insbesondere auch von Manfred(Ten): Ich gehe vollständig konform. Es grenzt schon an Ungeheuerlichkeit, den Bürgern derart detailliert die Beschaffenheit technischer Gerätschaften, die sie im täglichen Leben benutzen, vorzuschreiben & sie teils auch zur Stilllegung anderer Gerätschaften zu zwingen.

& wenn wir schon so ökologisch bis zum Letzten bewußt & quantitativ-konsequent sind, schlage ich zur Bundestagswahl folgendes vor: Konsequente, logisch-folgerichtige Einführung einer Schuh-Ökosteuer!

Gemessen an dem, wie allein der 4radfahrende Bürger auf´s feinste differenziert zur Strafabgabenkasse gebeten wird (je nach inzwischen 5 Schadstoffnormen oder mehr), oder daran, wie gemäß der RoHS-Richtlinie (mit deren Folgen sich die Produktionsingenieure in Elektrik/Elektronik massiv 'rumärgern dürfen, später auch die Kunden) überhaupt nicht auch nur noch 1 Picogramm an Chrom VI-Verbindungen per elektrisch/elektronischer Geräte in die Umwelt gelangen darf/soll, wäre die Einführung einer Schuh-Ökosteuer zumindest für Treter mit Chrom VI in der Produktionskette (das sind die allermeisten, v. a. die "gesellschaftlich feineren") bei gleicher Öko-Konsequenz & -stringenz wie beim Aztomobil & Elektrik/Elektronik absolut, auf das Natürlichste naheliegend.

& doch - man lese Wikipedia, Chrom VI-Verbindungen & den ganzen Komplex 'drumherum: Als einzige Industrie ist die Schuhindustrie von sämtlichen Chrom VI-Vorschriften befreit, sie darf sie auch noch in beliebigen Mengen einsetzen. Da spielt´s auf einmal überhaupt keine Rolle, daß sich die Ledergerbung für 1 einziges Paar Schuhe nicht ohne zumindestens mg-Mengen von dem genannten Zeug, welches seit rd. 2 Jahren auch nicht in sog. "Spuren" (also µg oder ng) in allerlei Gerätschaften des Alltags in die Umwelt gebracht werden darf, bewerkstelligen läßt. Welch' seltsame quantitative Logik!

Wie nun zu energiesparenden Lampen oder superumweltfreundlichen 4rädern müßte nun eigentlich in gleicher Konsequenz die europäische Bevölkerung per Brüssel-Dekret zu Chrom VI-freien Plastik-"Klapperl" (aus gehärtetem Polyurethanschaum), Espandrilles aus Pappsohlen & Stoff, ähnlichen Superbequemschuhen oder besser gleich zum BF-Laufen bekehrt werden...

Freundliche BF-Grüße von Jay, der Aufoktroyiertes (insbesondere auch aufoktroyiertes BF) haßt (& Schuhe noch weit mehr).

PS: Wer sich für technische oder sonstige Details zu Energiespar-, Glühlampen & dem übrigen Angesprochenen interessiert, kann am Forumsstammtisch fortsetzen. Ich meine aber, daß von Manfred(Ten) & Markus U. bereits alles hierzu gesagt ist. Wir müssen ja nicht unbedingt noch mehr zum BF-Way Of Life-Peripherieforum werden.


Markus U. Offline




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16.09.2009 13:49
#17 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Zitat von Jay

Zitat von Markus U.
...denn die Verschärfungen der Gesetze setzten bereits um 1977 ein, als Helmut Schmidt (SPD) als Bundeskanzler einer Koalition aus SPD und FDP vorstand (Helmut Kohl kam erst 1982 an die Macht). Mein konservativer Vater pflegte damals zu sagen, Helmut Schmidt habe "gute Gedanken, aber das falsche Parteibuch". Ich werfe ihm vor, daß er die Strafprozeßordnung dahingehend geändert hat, daß mehrere wegen derselben Tat Angeklagte nicht mehr einen gemeinsamen Verteidiger wählen können (obwohl sie gemeinsam angeklagt werden und in der Hauptverhandlung gemeinsam auf der Anklagebank sitzen). Leider gibt es heute anders als damals niemanden, der gegen die immer weiter fortschreitende Entliberalisierung und Überwachung, die von einem offensichtlich paranoiden Innenminister mit großem Eifer unter dem Deckmantel der "Sicherheit" vorangetrieben wird, sowie gegen den fortschreitenden Sozialabbau den Kampf aufnimmt.



Dem stimme ich zu, bereits Helmut Schmidt ist angesichts der Terrorismus-Handlingfrage hochgradig nervös geworden. Subjektiv-chronologisch habe ich dann aber jenes [BF etc. ist "out", paß' dich an!] erst einige Jahre später erlebt, vor allem, als dann die Kohl-Regierung mit dem Slogan "ihrer" Allensbach-Institut-Chefin Noelle-Neumann: "Ordentlich anziehen, Konsum & Karriere, das kommt wieder!" sich selbst im Sattel zementierte & per künstlich erzeugter Yuppie-Klischee-Massenhysterie sich ihre Wählerschaft "stablisierend" sicherte. Damals waren noch einige Grüne-Abgeordnete BF in den Bundestagssitzungen zu sehen. Ich sage nur: Hätten sie das nicht gemacht & gewisse äußere Features der alten Rockmusik- & Hippiekultur (von deren realen Inhalten sie überwiegend erstaunlich wenig Ahnung hatten) nicht sozusagen für sich gepachtet, wären sie bei der Jugend niemals erfolgreich gewesen.




Hi Jay!

Die Grünen entstanden als Partei zwischen 1978 und 1980 und zogen im Jahre 1983 erstmals in den Bundestag ein, als Helmut Kohl bereits Bundeskanzler war. Bf waren freilich nur ganz am Anfang einige, und schon 1987 waren sie total angepaßt. Mit der von Dir erwähnten alten Rockmusik- & Hippiekultur haben die nun wirklich nix am Hut! Die Grünen sind in meinen Augen eine ganz besonders erngstirnige und spießige Partei, die ich von ganzem Herzen verabscheue.

Was Frau Noelle- Neumann betrifft, hast Du der ja schon immer die Schuld am Niedergang der Hippiekultur und der "Wiederkehr der neuen Spießigkeit" gegeben. Mir ist aber nicht klar, wie eine alte verkalkte Demoskopin einen derartigen gesellschaftlichen Wandel bewirkt haben soll, zumal die Alte weder ein politisches Amt noch die Leitung eines mächtigen Wirtschaftskonzerns innehatte.

Zitat von Jay
Sie waren damals schon in höchstem Maße dirigistisch (wenn auch zunächst allein unter dem Deckmantel "ökologischer Notwendigkeiten", Alternative: Weltuntergangsdrohung) & wären eigentlich stets der natürliche Koalitionspartner von CDU/CSU gewesen. Das Soziale hat "sie" nie wirklich interessiert - es sei denn, daß man durch zu harte Einschnitte in diesem Bereich durch reine Untions/FDP-Regierungen von der Oppositionsbank aus durch laute Kritikrufe ein wenig Stimmvieh einfangen konnte, sch...egal, ob man das dann, sollte man nach Wahlen Regierungs"verantwortung" übernehmen müssen, auch tatsächlich realisieren kann oder will. Hartz IV haben sie genauso mitabgesegnet wie die ach so unendlich freiheitliche, Bürgerrechte bewahrende Umfaller-FDP 1983 den Großen Lauschangriff.



Die ganze Klima- und Umwelthysterie interessiert mich sowieso einen Scheißdreck, und von der Friedensbewegung haben die Grünen sich spätestens 1999 verabschiedet, als sie unter maßgeblicher Beteiligung eines gewissen Joseph Fischer, der nicht mal nen Schulabschluß hat und sich vor Jahrzehnten die Zeit mit Straßenschlachten, Hausbesetzungen und anderen Delikten vertrieb, den Angrffskrieg gegen Serbien anzettelten. Ja, sowas konnte in diesem Drecksstaat Außenminister werden!

Eine echte Friedenspolitik muß unbedingt dreierlei beinhalten: Abschaffung der Wehrpflicht, sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, Libanon, Bosnien- Hercegovina und Kosovo, Austritt aus der Nato!

Zitat von Jay
Sehr gefährlich, das hier überhaupt zu schreiben: Mit dem Öko-Aufhänger hätte man einst den Traum vieler konservativer Zeitgenossen in Sachen Verbot langer Haare bei Herren verwirklichen können. Als ein solcher muß ich mir a) täglich & b) mit wesentlich größéren Shampoomengen meine lange Matte waschen (& brauche zum Trockenfönen auch noch proportional zur Haarlänge mehr Energie). Rechnet man das vergleichsweise auf Kurzhaarherren, die das nur alle paar Tage mit wesentlich weniger Shampoo, Wasser & Elektrizität machen müssen, hoch, kommt bei rd. 40 Millionen Männern in der BRD pro Jahr eine imposante eingesparte Gewässerbelastung durch Shampoos zustande, wenn lange Haare verboten werden: Die entstehende Größenodrnung ist (vorausgesetzt, alle oder sehr viele der 40 000 000 Männer machen auf "lange Haare"): einige 10 000 bis über 100 000 Tonnen Shampoo werden den deutschen Gewässern jährlich erspart!



Nun ja, so lang ist Deine Matte nun auch wieder nicht (Leo hat uns ja mal per e- mail mit Bildanhang ["Hi Ihr Kurzhaarigen"] einen WIRKLICH Langhaarigen gezeigt), da Du sie ja bei unserer letzten Begegnung stark gestutzt hattest. Ich selbst verbrauche für den Fön überhaupt keine Energie, weil ich keinen benutze, sondern meine Matte stets an der Luft trocknen lasse.

Zitat von Jay
& wenn wir schon so ökologisch bis zum Letzten bewußt & quantitativ-konsequent sind, schlage ich zur Bundestagswahl folgendes vor: Konsequente, logisch-folgerichtige Einführung einer Schuh-Ökosteuer!



Das wäre endlich mal ein vernünftiger Vorschlag, der mich sofort alle meine Schuhe abschaffen und vernichten ließe, und BF wäre ab sofort gesellschaftsfähig und in großem Stil verbreitet! Leider stand eine Schuhsteuer noch nie auf der Agenda, aber ich habe vor kurzem gelesen, daß im 5. Jh. v. Chr. das Barfußlaufen im alten Sparta für die Spartiaten (freie Bürger) Pflicht war.

Sokkenlose Grüße aus dem Büro,
Markus U.


Kathrin1988 ( gelöscht )
Beiträge:

16.09.2009 21:18
#18 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Und warum war das für die Spartiaten Pflicht? Also was war der Grund für das Gesetz?


Markus U. Offline




Beiträge: 1.958
Punkte: 794

16.09.2009 22:23
#19 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Zitat von Kathrin1988
Und warum war das für die Spartiaten Pflicht? Also was war der Grund für das Gesetz?



Hi Kathrin,

der Grund war einfach der, daß die Spartiaten (das waren die freien und stimmberechtigten Bürger Spartas, im Gegensatz zu den unfreien Periöken und Heloten) körperlich stark und abgehärtet sein sollten - und dazu gehörte auch der Verzicht auf jegliches Schuhwerk! Auf Gesundheit, Körperkraft und Wehrhaftigkeit legten die Spartiaten großen Wert, um ihre Überlegenheit sowohl gegenüber den unterprivilegierten Klassen (also Periöken und Heloten) als auch gegenüber Kriegsgegnern zu wahren. Jedes Kind wurde gleich nach der Geburt von der Gerousia (das war die Versammlung der Ältesten) wegen seines Gesundheitszustandes begutachtet. Wurde es für schwächlich befunden, setzte man es in der Wildnis aus. Die kräftigen Kinder verbrachten die ersten sieben Lebensjahre bei ihren Eltern und wurden dann, nach Geschlechtern getrennt, in staatliche Obhut genommen und erzogen. Sie lernten Lesen und Schreiben, vor allem aber militärische Fähigkeiten, und sie wurden, vor allem die Knaben, auf alle erdenkliche Weise wie dünne Bekleidung auch im Winter, Mutproben etc., abgehärtet. Zu diesem Abhärtungstraining gehörte auch das Barfußlaufen. Und da die Kinder ohne Schuhe aufwuchsen, behielten sie selbstverständlich auch als Erwachsene diese Sitte und Gewohnheit bei. In anderen Städten und Gegenden Griechenlands lebte man bequemer und legte weniger Wert auf körperliche Abhärtung, und den Regierenden in Sparta war daran gelegen, jeden Anflug von "Dekadenz" zurückzuweisen und im Keime zu erstikken, und dazu bedurfte es der entsprechenden Gesetze.

Barfüßige Septembergrüße,
Markus U.


Kathrin1988 ( gelöscht )
Beiträge:

16.09.2009 22:34
#20 RE: Für die Freiheit: Rückblick und Ausblick Zitat · Antworten

Das waren schon schlimme Gesetze die es heute zum Glück in den Industrieländern nicht mehr gibt.
Vor allem diese Ungerechtigkeit schwächliche Kinder (Behinderte) erst Recht in der Wildnis auszusetzen während die kräftigen Kinder daheim behütet aufwuchsen.


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